Koblenz-Ehrenbreitstein. Ein bedeutendes Terrakotta-Relief konnte 2011 im Rahmen der Baumaßnahmen für die Bundesgartenschau geborgen werden. Es zeigt den Ritter St. Georg . Die geborgenen Reliefplattenteile bestanden aus mehreren Einzelstücken und wurden von Peter Goehlen aus Ehrenbreitstein wieder zusammengesetzt. Ob es ein Original ist oder ein Abguss konnte bisher nicht recherchiert werden, zwischen 1860 und 1880 muss es Justizrat Reinhard erworben haben und an der Stützmauer hinter der Kapelle und unterhalb der Festungsmauern platziert haben.

Auf Franz Reinhard geht der Kapellenbau zurück, erwarb er doch den zwischen 1768 und 1770 nach den Plänen des Barockbaumeisters Johannes Seitz errichteten Gebäudekomplex unterhalb der Preußischen Festung und neben der ehemaligen Fürstbischöflichen Hofhaltung, Stück für Stück zwischen 1872 und 1890 um hier einen Fabrikbau zu verhindern und ließ eine neugotische Kapelle errichten. Unterhalb der Festungsmauern schlummerte das Relief im Verborgenen. Im Areal entstand Wildwuchs. Im Zuge der Bundesgartenschau wurde das Gelände freigelegt, ein Weinberg errichtet und gab dem Relief wieder ein Gesicht, war aber gleichwohl nicht ohne Weiteres einsehbar. Im Frostwinter 2012/13 brach die Stützmauer samt Relief zusammen. Reste und Spolien des Reiterstandbildes wurden vom Verein Schlaraffia Confluentia sicher verwahrt und in diesem Jahr – mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Koblenz, der Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz und dem Förderverein Lionsclub Koblenz Rhein/Mosel durch den Ehrenbreitsteiner Künstler Peter Goehlen restauriert. Zur feierlichen Enthüllung konnten Detlef Schöning, Vorsitzender des Fördervereins Lions-Club sowie Vorsitzender der Schlaraffia, und Wolfram Heidelmayer, Vorsitzender des Fördervereins „Baudenkmal ehemalige Pallottinerkapelle“, zahlreiche Gäste im Foyer des Hauses begrüßen, wo das Relief seinen neuen Platz einnahm. Unter ihnen auch Alwin Lütke, den Vorsitzenden des Lions-Clubs und Gustl Ferrari, Vorsitzender der Ortsring-Vereinigung Ehrenbreitstein. Ummalt wurde die Enthüllung von Jutta Menningen und Ulli Herschbach alias Duo „Lustgarden“, die im Anschluss auch noch ein Konzert mit Vocal-Jazz, Latin-, Folkrock- und Blues-Elemente mit spannenden, eigenen Interpretationen gaben.