„Butzeball im maroden Butzestall“
Karnevalistisches Feuerwerk im Polizeipräsidium Koblenz
Koblenz. „Weiberfastnacht im Polizeipräsidium Koblenz, immer wieder ein Highlight des Kowelenzer Karnevals!“ - So und nicht anders kann man die vom FCPP des Polizeipräsidiums Koblenz veranstaltete Sitzung am Schwerdonnerstag bezeichnen. Neben hochrangigen Gästen aus Politik und Justiz hatte es sich auch der Altpräsident Wintrich nicht nehmen lassen, an der Polizeifete teilzunehmen. Nach einer geschliffenen Anmoderation des Vorsitzenden des FCPP, Ralf Schäfer, war es dann „Noch-Polizeipräsident“ Horst Eckhardt, der zum letzten Mal als aktiver Oberbutze die Narrenschar begrüßte. Mit der heimlichen Nationalhymne „An Tagen wie diesen“, wenn auch mit leicht verfälschtem Text, trat dann die Conférencieuse Gertrud (Christian Kröll) auf den Plan.
Besuch des Koblenzer Prinzenpaars
Schon ihre erste Ankündigung brachte den Saal zum Stehen: Die Koblenzer Tollitäten, Prinz Peter der Große und Confluentia Christiane, füllten mit ihrem Hofstaat die Bühne und brachten die Karnevalisten schnell auf ihre närrische Seite. Nach Übergabe der Prinzenorden und Empfang des diesjährigen Butzenordens, sinnigerweise ein kleiner Polizeibär am Bande, musste das Prinzenpaar samt Gefolge weiterziehen. Anschließend gab das Eifelröschen aus dem schönen Daun, der langgediente Schutzmann Reiner Roos, Geschichten aus seinem dienstlichen Erleben zum Besten. Die Narren quittierten die humoristischen Fabeln mit lautem Gelächter und heftigem Applaus. Thomas „Schlaggi“ Schlagwein, ein Urgestein der Arzheimer Fassenacht und Fast-Pensionär, erklärte schon einmal in seiner unnachahmlichen Art, wie ein Rentner die nun doch reichlich vorhandene Zeit sinnvoll nutzen kann.
Um dem Narrenvolk auch die Möglichkeit zur körperlichen Ertüchtigung zu geben, spielten die „Butzenbanditen“ auf und starteten mit dem Kowelenzer Schängelchen die erste Tanzrunde. Wiesenwunderland - unter diesem Titel brachte die Schautanzgruppe „Mennijer Mädche“ tänzerischen und schauspielerischen Glanz in den Butzebau. Tanzende Pilze, dicke Bienchen und der sprechende Hase Kasimir wandelten sich in zwölf anmutige Libellen, die über die Bühne und sogar bis zur Saaldecke schwebten und mit ihrem Tanz das Narrenvolk verzauberten. Vom wissenschaftlichen Berater Dr. Blasweiler konnten die Jecken etwas über die Geheimnisse des menschlichen Daseins lernen. Ein gekonnt vorgetragener Angriff auf die Lachmuskeln von Werner Blasweiler, der es sich auf seiner karnevalistischen Abschiedstour nicht nehmen ließ, auch das Polizeipräsidium zu besuchen.
Auch die Arzheimer Tollitäten gaben sich die Ehre
Prinzessin Cordula I. und Prinz Michael II. brachten die Happiness der 70er und die Hippiezeit in das polizeiliche Narrenhaus. Unter dem Motto „Flower Power grandios - in Arzheim sind die Hippies los“, füllten 70 Gefolgsleute die Bühne und brachten gesanglich die vergangene bunte Zeit zurück. Mit den besten Wünschen für den am Sonntag stattfindenden Arzheimer Karnevalszug wurden die rechtsrheinischen Jecken von Gertrud verabschiedet. Eine Truppe der besonderen Art, das Herrenballett „Die Johannishöfer“ aus den Städtchen Mendig am Laacher See, war auch in diesem Jahr ein weiterer Höhepunkt des Butzeballs. „Wir sitzen alle in einem Boot“ - mit dieser Behauptung schifften die akrobatischen Seeleute durch die Narrhalla. Die Damen im Saal wurden mit einem sehr züchtigen Fast-Striptease tagesgemäß unterhalten, was mit lautem Juchei quittiert wurde. Nach turnerischen Höchstleistungen in Form von fliegenden Menschen stand der Saal sprichwörtlich Kopf.
Abtanzen mit „The Real Safri“
War die Stimmung nach dem Auftritt der strammen Herren aus der Pellenz schon auf dem Siedepunkt, konnte Moderatorin Gertrud nun den letzten Programmkracher ansagen: Das Percussionduo „The Real Safri“ trommelte sich in die Herzen der Anwesenden. Schon nach dem ersten Titel war die Tanzfläche gefüllt mit zuckenden Leibern, die von den Rhythmen der beiden Schlagzeuger getrieben wurden. Nach gut vier Stunden unterhaltsamen Programms war das Finale des Butzeballs auch der fließende Übergang zur „After-Show-Party“, die noch bis in die späten Abendstunden andauerte. Die Frage nach einer Wiederholung der Butze-Fete im kommenden Jahr wurde vom Narrenvolk mit großer Zustimmung in Form von positivem Gebrüll bejaht. So kann man nach dieser tollen Sitzung sicher sein: Die Kowelenzer Butzen werden es auch am nächsten Schwerdonnerstag krachen lassen.
