Allgemeine Berichte | 04.07.2013

Rege Teilnahme am Solar Campus der Görlitz-Stiftung

Carl-Benz-Schule mit einem Doppelerfolg

Auch die Windkraftkonstruktion der Carl-Benz-Schule belegte Platz eins, Martin Görlitz (l.) und die Loreley-Repräsentantinnen gratulierten. uko

Koblenz. Die Bootsnamen waren fantasievoll gewählt wie „Saarsolia“ oder eher pragmatisch wie „Run not sink“. Beim Solarboot-Cup 2013, der zum zweiten Mal eingebettet war in das Solar Campus, waren aber vor allem die „inneren Werte“ wichtig wie Solarzellen-Effizienz, Traglast, aber auch Schnelligkeit. Auf und an der Mosel im Bereich des Ruderclubs Rhenania herrschte einen Tag lang wieder Betriebsamkeit bei Teilnehmern, Prüfteams und den zahlreichen Helfern im Ablauf der Veranstaltung, zu denen auch Feuerwehr und DLRG gehörten.

Spannende Wettbewerbe

Bei den Treppchenplätzchen im Solarcup der Modellboote war Spannung angesagt, es ging in der Spitzengruppe eng zu. Am Ende gewann das Team der Carl-Benz-Schule Koblenz hauchdünn vor dem Privatteam Björn Ringeisen, das aus Bernkastel-Kues angereist war. Ein Pünktchen gab den Ausschlag zugunsten der Koblenzer, die auf 87 Zähler kamen. Auch der dritte Rang ging an ein Team aus der Gastgeberstadt, die Crew des Bischöflichen Cusanus Gymnasiums konnte 84 Zähler in den verschiedenen Wertungskategorien auf sich vereinen, „Fettes Boot“ ist also eine gelungene Konstruktion.

Der „Flying Dutchman“ der Carl-Benz-Schule war zwar beim Rennen auf der Mosel nicht ganz vorne. Doch Martin Görlitz, der Initiator der Veranstaltung und ihr gut informierter und unterhaltsamer Moderator, deutete bereits während des Rennens an, dass der Gesamtsieg den Koblenzern nicht mehr zu nehmen sei. Fachlehrer Stefan Wintgen, der Elektrotechnik und Informatik unterrichtet, und Studiendirektor Wilhelm Valler, sie konnten stolz sein auf die Leistungen ihrer vier Schüler. Im Team hatten sich Jan und Wim Kroes, Lukas Butzbach, unterstützt von der jungen Jeanette Wintgen, prima zusammengefunden, der Gesamtsieg von „Flying Dutchman“ bedarf keines Kommentars. Die Schüler der Höheren Berufsfachschule hatten sich intensiv in die Materie eingearbeitet. Die 80 Stunden für ihre Abschlussarbeit, sie hatten sich als Objekt für das Solarboot entschieden, reichten nicht aus. Planung, Realisierung, Testphase und Optimierung, die Arbeit am Boot war für das Team mehr als eine Pflichtübung, sie setzten alles daran, aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen. Die Verantwortlichen der Carl-Benz-Schule, Berufsbildende Schule Technik, legen großen Wert darauf, dass ihre Schüler Eigeninitiative entwickeln, eigene Lösungswege finden und sich in Teamarbeit üben - eine wichtige Erfahrung für den späteren Weg im Berufsleben, die von den Betrieben geschätzt wird. Erst wenn die eigenen Möglichkeiten an Grenzen gestoßen sind, greifen die Lehrer helfend ein.

Seit vier Jahren beteiligt sich Koblenzer Schule an dem Solarcup-Wettbewerb - und durchaus mit Erfolg, im vergangenen Jahr freute sich das Schulteam über den zweiten Platz.

In diesem Jahr starteten die Schüler mit einem Boot, das mit 4,8 Kilo Leermasse zu den schwereren Exemplaren gehörte und mit fast 8 Kilo Zuladung einen guten Wert hatte.

37 Teams beteiligten sich

204 Teilnehmer hatte der Solarboot-Cup, die in 37 Teams aufgeteilt waren. 23 Crews kamen von Schulen, sechs Privatteams traten an. Für die drei Erstplatzierten gab es Geldpreise im Gesamtwert von 1700 Euro, weiterhin wurden Sachpreise für Nutzlast, Design und Dokumentation vergeben.

Die Teilnehmer aus Koblenz schnitten beachtlich ab; neben der Carl-Benz-Schule und dem Bischöflichen Cusanus-Gymnasium platzierten sich weiterhin: 6. Cusanus-Gymnasium mit „König der Wellen“, 8. Jugendwerkstatt Koblenz mit Dolphin 13, 16. Jugendwerkstatt Koblenz mit dem Boot Poseidon II, 18. Diesterweg-Schule Koblenz mit Cadaya, 20. Cusanus-Gymnasium mit dem Boot „Tornado“, 29. Julius-Wegeler-Schule mit „Watersmooth“ und 33. Jugendwerkstatt Koblenz mit dem Boot Solar Container.

Im Wind Power Contest war mit vier Teams aus vier Schulen und 22 Teilnehmern die Zahl der Wettbewerber nicht so hoch, aber auch hier lag am Ende das Team der Carl-Benz-Schule ganz vorne. Tim Gotthard, Nino Gilles-Schulden, Marvin Dötsch und Marvin Arens stellten die beste Konstruktion vor, die Gewinner hatten sie „Spinning Cherlis“ getauft.

„Energie – das geht uns alle an!“

Den zweiten Platz belegte die Realschule plus Mülheim-Kärlich mit dem Motto „Energie – das geht uns alle an!“. Den dritten und vierten Platz teilten sich die Realschule Konz sowie die Berufsbildende Schule Lahnstein. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr der Wasserfloh Cup ausgetragen, hier war mit 25 Teams und 121 Teilnehmer die Zahl der Beteiligten erfreulich gut. Beim Wasserfloh-Cup räumte die Klasse 4b der Grundschule Friedrichssegen die ersten drei Plätze ab. Das war nicht zuletzt der Klassenlehrerin Gisela Puderbach zu verdanken, die einige Wochen zuvor an dem eigens angebotenen Einführungskurs zum Wasserfloh-Modellbootbau in der Jugendwerkstatt Energie und Technik der Görlitz-Stiftung teilgenommen hatte. Das Gewinnerboot hieß „Donnerblitz“.

Die Solar-Wettbewerbe gehen auf eine Idee des Koblenzer Unternehmers und Ingenieurs Martin Görlitz zurück, der 1995 die nach ihm benannte Stiftung gründete. Mit seinen Projekten wirbt er für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen, die nicht unerschöpflich sind. Und der Solar-Wettbewerb soll junge Menschen dazu bringen, sich mit ihren Fähigkeiten für intelligente, umweltschonende Formen der Energiegewinnung zu engagieren.

Stefan Wintgen (l.) freut sich mit den erfolgreichen Konstrukteuren der Carl-Benz-Schule.

Stefan Wintgen (l.) freut sich mit den erfolgreichen Konstrukteuren der Carl-Benz-Schule.

Auch die Windkraftkonstruktion der Carl-Benz-Schule belegte Platz eins, Martin Görlitz (l.) und die Loreley-Repräsentantinnen gratulierten. Fotos: uko

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