Allgemeine Berichte | 14.07.2015

Vorbesichtigung der neuen Wohnanlage für Asylanten auf dem Messegelände am Wallersheimer Kreisel

Das Für und Wider eines Zauns

Wohnanlage auf einer Gesamtfläche von 1.250 Quadratmetern steht für 99 Asylanten einzugsbereit

Kurze Begrüßung, bevor es zur Vorbesichtigung der Wohncontainer ging. Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein, Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig und Detlef Koenitz, Geschäftsführer der Anlage (v.l.). US

Koblenz. Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig nannte es einen ungewöhnlichen, aber auch bedeutsamen Termin in seiner Begrüßung auf dem Messegelände am Wallersheimer Kreisel. Man hatte dort zu einem Vorbesichtigungstermin bei den mobilen Wohneinheiten eingeladen, um zu vermeiden, dass keine touristisch geprägte Situation entsteht, wenn die Asylbewerber auf dem Gelände leben.

Auf der Gesamtfläche von 42.000 Quadratmetern ist ein eingezäunter Teil von 1.250 Quadratmetern mit der Wohnanlage entstanden. Diese Unterkunft nimmt also nur einen Bruchteil des Gesamtareals in Anspruch, sodass weitere Veranstaltungen, wie etwa das „Oktoberfest“ weiterhin auf dem Gelände in bestem Miteinander stattfinden können, so Detlef Koenitz, Geschäftsführer der Anlage in seiner Erklärung. Weiter wurden auch sieben Parkplätze für Besucher angelegt und jeder Bewohner hat für seinen Container einen Schlüssel und für das Zugangstor ebenfalls. Für die Wohnanlage ist ein extra Zugang entstanden und entsprechend umgestaltet. Und dann ging es für die zahlreichen Interessierten in die Wohnanlage zu einer eingehenden Besichtigung. Dort angekommen tauchte direkt eine Frage bezüglich des umlaufenden Zaunes auf - weshalb ist dieser dort aufgestellt? Koenitz antwortete, dass die Bewohner bei Veranstaltungen nicht durch den auftretenden Fahrverkehr oder Sonstiges belästigt werden sollen. Doch die Fragestellerin zeigte sich damit nicht zufrieden, denn ein Zaun ist eben keine angenehme Anlage und sie sagte, es sei ja nicht schön, wenn die Menschen hier durch einen solchen Zaun eingesperrt werden.

Nicht nur die Sommerhitze brachte heiße Temperaturen, sondern so manche Gemüter erhitzten sich sehr schnell. Ein Sanitär- und ein Küchentrakt, Aufenthaltsräume und auch ein separater Container im Innenbereich sind neu und ebenso neu ausgestattet. Insgesamt stehen dann noch 33 Container mit je drei Betten als reine Wohneinheiten zur Verfügung. Eine vorübergehende Unterkunft für die Asylbewerber, die sich frei bewegen könnten und es solle keine Dauereinrichtung werden, so Bürgermeisterin Marie Theres Hammes-Rosenstein in einem Gespräch am Rande. In Bezug auf den Zaun sagte sie, es ist auch eine Schutzeinrichtung für die Asylanten. Denn es gibt auch eine Art Flüchtlingstourismus, den man überhaupt nicht haben möchte, so ist dieser Zaun auch ein Schutz für die Privatsphäre der Menschen, die dort dann wohnen. In diesem Jahr kämen noch 560 zusätzliche Asylbewerber, die auf dem freien Wohnungsmarkt nicht untergebracht werden können und so auf solche und andere Einrichtungen verteilt würden, erklärte der OB. Koblenz sei eine migrantenfreundliche Stadt, sei geübt darin, Menschen, die hier hin kommen, zu integrieren, und der OB hofft, das es weiterhin so friedlich bleibt.

Ordentliche Wohncontainer mit einer Standardeinrichtung stehen nun den Asylanten zur Verfügung, die Basiseinheiten haben ein Größe von je 6 x 2,5 Metern, wobei eine Erweiterung durch Demontage der Zwischen-Trennwand möglich ist. Koenitz geht von etwas mehr als zwei Jahren aus, an denen diese Wohncontainer nun auf dem Messegelände genutzt werden.

Auch der Sanitärbereich im neuen Zustand und nach Standard eingerichtet.

Auch der Sanitärbereich im neuen Zustand und nach Standard eingerichtet.

Ein Aufenthaltspavillon in der Mitte der Anlage und insgesamt 45 Container sind darum herum angeordnet.

Ein Aufenthaltspavillon in der Mitte der Anlage und insgesamt 45 Container sind darum herum angeordnet.

Kurze Begrüßung, bevor es zur Vorbesichtigung der Wohncontainer ging. Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein, Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig und Detlef Koenitz, Geschäftsführer der Anlage (v.l.). Fotos: US

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