Caritas-Jugendsprachkurs besucht Berufsinformationszentrum der Koblenzer Arbeitsagentur
Deutsch ist derSchlüssel für eine erfolgreiche berufliche Zukunft
Koblenz. Sie sind jung, kommen aus allen Teilen der Welt und wollen die deutsche Sprache lernen, weil dieses Land ihre neue Heimat ist. Die Teilnehmer eines Jugendintegrationskurses besuchten das Berufsinformationszentrum (BiZ) der Koblenzer Arbeitsagentur, weil eines für sie mindestens genauso wichtig ist wie die reibungslose Verständigung: ihre berufliche Zukunft.
Die Vorgeschichte der zwölf jungen Frauen und Männer, die an diesem Vormittag mit viel Enthusiasmus das Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur erkunden, könnte kaum unterschiedlicher sein. Sie kommen aus Somalia, der Ukraine, aus Rumänien, Italien, der Türkei, Syrien oder Pakistan. Während manche schon seit mehreren Jahren hier leben, sind andere erst vor wenigen Wochen oder Monaten angekommen. Die einen haben eine Berufsausbildung, sind womöglich sogar Akademiker, andere konnten nicht einmal die Schule abschließen. Bei aller Unterschiedlichkeit gibt es aber etwas, das sie verbindet: Für alle ist Deutschland die neue Heimat - in der sie auf Dauer leben und möglichst schnell auch arbeiten wollen. Deshalb lernen sie Deutsch und haben ein ausgeprägtes Interesse an Informationen rund um die deutsche Arbeitswelt. Dem BiZ-Besuch fieberten die meisten regelrecht entgegen.
Interesse an der neuen Heimat
Sechs Monate besuchen sie nun schon den Kurs beim Bildungsträger TSI in Koblenz. Fünf Tage die Woche, jeweils fünf Stunden lang. Noch bis November bleiben sie zusammen. Sich in der Sprache ihrer neuen Heimat zu unterhalten, ist für keinen von ihnen noch ein Problem. Selbstverständlich sei das nach so relativ kurzer Zeit nicht, betont Kursleiterin Lena Fleming: „Ich bin immer wieder erstaunt, wie leicht gerade junge Leute eine fremde Sprache lernen. Und mit wie viel Eifer sie an die Arbeit gehen. Sie sind einfach unglaublich interessiert an ihrer neuen Heimat, wollen schnell viel wissen, damit sie bald durchstarten können.“ Dass die Teilnehmer bei ihr nicht nur Deutsch, sondern auch viel über das gesellschaftliche Leben, Traditionen und Kultur ihrer neuen Heimat lernen, ist für die Lehrerin selbstverständlich.
Zusammenhalt wird gefördert
Der Jugendmigrationsdienst des Caritasverbands Koblenz begleitet die Teilnehmer während des gesamten Integrationskurses und bietet ihnen Beratung und Informationen zu vielfältigen Fragen, insbesondere hinsichtlich ihrer weiteren Lebensplanung, ihrer Ausbildungs- und Berufsorientierung. Und auch, dass die jungen Leute - keiner ist älter als 28 Jahre - aus aller Herren Länder kommen, ist kein Zufall, sondern gehört zum Konzept. „So erreichen wir, dass sie sich auch außerhalb des Unterrichts auf Deutsch unterhalten“, erklärt Migrationsdienstmitarbeiter Yassin Attaoua. Nebenbei würden auch der Zusammenhalt gefördert und Vorbehalte abgebaut - was bei einer so bunt-zusammengewürfelten Gruppe nicht selbstverständlich sei.
An diesem Morgen im BiZ demonstrieren die jungen Leute eindrücklich, wie gut sie miteinander klar kommen. Bevor sie beim Surfen durch den virtuellen BA-Kosmos um die Hilfe von BiZ-Leiter Michael Lischewski und seiner Mitarbeiter bitten müssen, haben sie ihr Problem meist schon mit Hilfe eines anderen Kursteilnehmers gelöst. Das ist allerdings nicht das Einzige, was Lischewski an den jungen Besuchern beeindruckt. „Die meisten von ihnen haben bereits ziemlich klare Vorstellungen davon, wie es beruflich weitergehen soll“, weiß er aus seinen Gesprächen mit ihnen. „Bei uns lernen sie nun, wie sie ihr Ziel auf schnellstem Weg erreichen können.“ Yassin Attaoua ist sicher, dass der Besuch bei der Arbeitsagentur für die jungen Migranten noch eine ganz andere Bedeutung hat. „Das Beste daran ist vielleicht, dass sie im BiZ tatsächlich das Gefühl haben, selbst aktiv werden zu können - ohne bei jedem Schritt auf die Hilfe und Erläuterung eines anderen angewiesen zu sein.“
Pressemitteilung der
Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen
