Stiftung ermöglicht Flutopfern Urlaub im Rheinland
Die Sorgen für einen kurzen Moment vergessen
Koblenz. Einen neuntägigen Urlaub im Rheinland ermöglichte die Stiftung „Kinderseele“ aus Koblenz einer achtköpfigen Familie aus Thüringen, deren Bekleidungsgeschäft Anfang Juni vom Hochwasser der Weißen Elster überflutet worden war. Den Gästen, die in separaten Wohnungen des ISA-Seniorendomizils Sonnenhügel in Neuwied untergebracht waren, gefielen ihre Ferien an Rhein und Mosel bestens.
Mehr als 800 Hektar des Stadtgebiets überschwemmt, rund 15.000 betroffene Einwohner, fast 60 Millionen Euro an Schäden: Als von Ende Mai bis Anfang Juni die Weiße Elster weite Teile der ostthüringischen Stadt Gera überschwemmte, gehörte auch die Familie Michaelis zu den Betroffenen: „Unser Wohnhaus stand zum Glück nicht unter Wasser, aber dafür verwüstete das Hochwasser unseren Laden im Geraer Stadtteil Debschwitz“, sagt Nannette Michaelis, Mutter von sechs Kindern und Betreiberin des Geschäfts, in dem hauptsächlich Kinderkleidung und Spielzeug über die Theke gehen. „Mittlerweile konnten wir die meisten Schäden beseitigen und unser Geschäft wiedereröffnen“, erklärt Nanette Michaelis. Eine Urlaubsreise war in diesem Sommer aber nicht mehr möglich. „Dafür fehlt uns nach allem schlichtweg das Geld“, betonte sie.
Den Alltag und die Sorgen für einen kurzen Moment vergessen
Dass sie mit ihrem Mann Uwe und den sechs Kindern Dominique (18), Jasmin (16), Celine (14), Laurin (11), Jolyne (8) und Philine (5) sowie Hund Freddy nun doch neun Tage Urlaub im Rheinland machen konnten, haben sie der Stiftung „Kinderseele“ aus Koblenz und der Staatskanzlei des Freistaates Thüringen zu verdanken. „Unsere Stiftung, die auch in Thüringen sehr aktiv ist, hatte die Idee, Familien, die von den verheerenden Hochwassern besonders schwer betroffenen waren, ein paar unbeschwerte Ferientage zu ermöglichen“, erklärt Stiftungsvorsitzender Roman Klein. Welche Familien dazu in Frage kamen, ermittelte die thüringische Staatskanzlei. Die Stiftung wurde im August 2010 gegründet. Sie hilft vornehmlich Kindern und Jugendlichen, die körperliche oder seelische Gewalt erlebten. Aber auch Familien, die unverschuldet in Not geraten sind, können Unterstützung von der Stiftung erhalten.
„Unser Urlaub in und um Neuwied war richtig klasse“, schwärmt Nannette Michaelis. Eine Schifffahrt durchs Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal, ein Koblenz-Besuch inklusive Seilbahnfahrt hinauf zur Festung Ehrenbreitstein sowie ein Badetag am Laacher See standen auf dem Programm.
Stiftung „Kinderseele“
Das Hochwasser der Weißen Elster hatte weite Teile von Gera überflutet. Auch das Geschäft von Familie Michaelis stand unter Wasser.
