TC Oberwerth bei den Hallenmeisterschaften des Tennisverbandes Rheinland
Doppelerfolg in der A-Klasse
Felicitas Runkel und Promise Iwere wurden erstmals Tennis-Rheinlandmeister in Andernach
Andernach. Premiere für Felicitas Runkel und Promise Iwere: Beide gewannen bei den Hallenmeisterschaften des Tennisverbandes Rheinland in Andernach ihre ersten TVR-Titel in der Sonderklasse und bescherten dem TC Oberwerth einen doppelten Triumph. „Darauf habe ich mich ganz besonders vorbereitet“, betonte Iwere den hohen Stellenwert, den dieses Turnier für ihn hat und auch Felicitas Runkel freute sich über ihren „ersten Erfolg bei den Erwachsenen“.
Weniger zufrieden zeigte sich TVR-Präsident Ulrich Klaus. „Ich bin ziemlich enttäuscht“, kritisierte er „Quantität und Qualität“ der Titelkämpfe. 67 Spielerinnen und Spieler schlugen im Tennis-Treff Mittelrhein auf, „wir haben zum dritten Mal hintereinander rückläufige Zahlen bei den Hallenmeisterschaften“, konstatierte Klaus und kündigte an: „Mit diesem Thema werden sich TVR-Vorstand und das Landespräsidium befassen, denn in den anderen Bezirken sieht es genauso aus.“
In Abwesenheit der beiden Vorjahresfinalisten Jan Choinski, der in Südamerika sein Glück versucht, und Jan Porteset, der nicht mehr im Rheinland aktiv ist, zog der an Nummer eins gesetzte Iwere ohne größere Probleme ins Finale ein und erwies sich auch im Spiel gegen Freiplatz-Meister Benjamin Hassan (TC Neuwied) als der konstantere und konzentriertere Akteur. „Die Erfolge in den letzten Turnieren haben mir viel Selbstvertrauen gegeben“, betonte er, „und auf Andernach habe ich mich sehr gefreut.“ Für Hassan, der im ersten Satz (4:6) den entscheidenden Break zum 3:4 kassierte und im zweiten Durchgang (3:6) seinerseits ein Break zum 1:0 gleich wieder abgab, „hat Iweres Aufschlag entschieden“. Vielleicht steckte ihm auch noch das schwere Vormittags-Halbfinalspiel (6:1, 5:7, 10:6) gegen den drittgesetzten Bad Neuenahrer Philipp Gödtel in den Knochen. Da hatte es Iwere leichter: 6:2, 6:1 gegen Florian Broska (TC BW Bad Ems).
Bei den Damen musste der ungeliebte Champions-Tiebreak gleich in beiden Halbfinalspielen die Entscheidung bringen, jeweils zuungunsten der beiden Trierer Dimmer-Schwestern Lara (top-gesetzt) und Lena (Nummmer zwei). „Meine Gegnerin hatte zwei Netzroller zum 8:7 und 9:7“, beklagte Lena Dimmer ihr Pech beim 6:3, 3:6, 7:10 gegen Runkel, während, ihre Schwester in der Vorschlussrundenbegegnung mit Vorjahressiegerin Ramona Czakon (TC Trier) mit der Sicherheits-Taktik ihrer Gegnerin (Landestrainer Bijan Wardjawand: Czakon ist eine erfahrene Spielerin) in der entscheidenden Phase des dritten Satzes nicht zurechtkam. Im Endspiel profitierte dann Felicitas Runkel von ihrer Fähigkeit, sich mit zunehmender Spieldauer steigern zu können. „Ich brauche immer ein bisschen, um ins Spiel zu finden“, kommentierte sie ihr Break zum 6:5, das sie zum Satzgewinn (7:5) nutzte und das ihr im zweiten Durchgang (6:3) den Rückenwind zu einer schnellen 3:0-Führung bescherte. „Das war überhaupt nicht mein Spiel“, meinte US-Collegestudentin Czakon selbstkritisch und lobte ihre Kontrahentin: „Sie hat mega-stark gespielt.“ Zudem verwies sie auf ihre mangelnde Praxis („Ich spiele nur zwei Turniere im Jahr, dafür habe ich mich doch gut gehalten“) und auf die „motivierten Konkurrentinnen.“
Im Turnier der A-Klasse gingen beide Titel nach Andernach: Liliana Danajlovski und Felix Einig, beide Jahrgang 2001 und ungesetzt (Verbandstrainer Sebastian Mastalerz: Trotzdem keine Überraschung, die LK-Wertung ist nicht sehr aussagekräftig), durften sich über ihre ersten großen Erfolge in der Damen- beziehungsweise Herrenklasse freuen. „Die Sonderklasse käme aber noch zu früh für mich“, meinte Danajlovski nach dem 6:2, 6:2 gegen Anna Palamarenko. „Die würden auch in der oberen Klasse die eine oder andere Gegnerin besiegen“, lobte Coach Wardjawand beide Finalistinnen. Einigs Bad Kreuznacher Kontrahent Vincent Kohl („Die Finalteilnahme ist mein größter Erfolg“) hatte nach 1:6-Satzverlust bei anschließender 2:1-Führung „zu viel riskiert“, wie er anmerkte. Sein siegreicher Gegner sieht den kommenden Aufgaben selbstbewusst entgegen: „Ich nehme die Herausforderung an und werde nächstes Jahr gegen die ganz starken Spieler antreten.“
Die Qualität der Konkurrenz wird auch von der Verbandsführung abhängen. „Es besteht Handlungsbedarf, wir müssen den Winterwettbewerb attraktiver machen“, hat TVR-Präsident Klaus erkannt.
Damen Rheinlandmeisterschaft:
Finale: Felicitas Runkel (4, TC Oberwerth Koblenz) - Ramona Czakon (3, TC Trier) 7:5, 6:3. Halbfinale: Czakon - Lara Dimmer (1, TC Trier) 6:1, 3:6, 10:8; Runkel - Lena Dimmer (2, TC Trier) 3:6, 6:3, 10:7.
Herren Rheinlandmeisterschaft:
Finale: Promise Iwere (1, TC Oberwerth Koblenz) - Benjamin Hassan (2, TC Neuwied) 6:4, 6:3
Halbfinale: Iwere - Florian Broska (4, TC BW Bad Ems) 6:2, 6:1; Hassan - Philipp Gödtel (3, HTC Bad Neuenahr) 6:1, 5:7, 10:6.
Viertelfinale: Iwere - Lars Wellmann (7, TC Oberwerth Koblenz) 6:2, 6:0; Broska - Dennis Gilberg (6, TC BW Bad Ems) 7:5, 0:6, 13:11; Gödtel - Lukas Johann (5, Andernacher TC) 7:6, 6:3; Hassan - Christian Clemens (8, TC Oberwerth Koblenz) 6:2, 6:2.
Damen A-Klasse:
Finale: Liliana Danajlovski (Andernacher TC) - Anna Palamarenko (4, TC SW Ürzig) 6:2, 6:2.
Halbfinale: Danajlovski - Constance Runkel (TC Oberwerth Koblenz) 6:1, 6:2; Palamarenko - Darleen Baum (2, TC Neuwied) 7:5, 7:5.
Herren A-Klasse:
Finale: Felix Einig (Andernacher TC) - Vincent Kohl (3, TC BW Bad Kreuznach) 6:1, 6:3.
Halbfinale: Kohl - Marcel Blum (5, Winninger TV) 1:6, 7:6, 10:8; Einig - Sergej Hafner (8, TC Gemünden) 6:4, 6:3.
Viertelfinale: Blum - Laurin Keul (1, HTC Bad Neuenahr) 7:6, 6:1; Kohl - Kilian Dahm (TC Horhausen) 6:1, 6:3; Einig - Patrick Schwörer (7, TC Mülheim-Kärlich) 6:0, 2:6, 10:8; Hafner - Thorsten Hehn (2, TC Kirn) 1:6, 6:1, 10:8
