30 Jahre Beirat für Migration und Integration der Stadt Koblenz gefeiert
Ein langer Weg der politischen Emanzipation
Koblenz. Nach einem schönen Sektempfang und musikalischer Entrada mit Sedat Sen & Eberhard Nöst konnte Vito Contento, Vorsitzender des Beirates für Migration und Integration zahlreiche Gäste im Rathaussaal begrüßen. Der Anlass war die Jubiläumsfeier - 30 Jahre Beirat in Koblenz. Besonders freute er sich dabei über die Anwesenheit einiger Zeitzeugen aus den Anfängen der Geschichte des Beirates, aus den siebziger und achtziger Jahren. Für Contento waren die vergangenen 30 Jahre eine Erfolgsgeschichte in und für Koblenz. „Wenn wir heute über das Thema Migration und Integration sprechen, tun wir dies in einem breiten Konsens in der Politik und auch in der Gesellschaft. Das ist inzwischen selbstverständlich, weil sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Zuwanderung für das Land, für die Entwicklung unserer Stadt positiv ist. Es war nicht immer so“, so Contento in seiner Begrüßungsrede. Im Vorraum fanden sich dazu einige Stellwände mit Informationen, auf denen gut zu erkennen war, wie die Diskussion darüber früher geführt wurde. Dass man heute ganz anders mit dem Thema, mit den Menschen umgeht, die aus einer anderen Region dieser Welt nach Koblenz gekommen sind, hier eine zweite Heimat gefunden haben und sich hier einbringen können, ist den vielen ehrenamtlich engagierten Bürgern und auch den vielen hauptamtlichen Beratern der Wohlfahrtsverbände, der Gewerkschaften und anderen zu verdanken. Sie haben alltägliche Pionierarbeit geleistet und Stück für Stück dafür gesorgt, den Weg zu ebnen, der zu der heutigen Situation geführt hat, so Contento weiter. Er nannte es dabei den langen Weg einer gesellschaftlichen und politischen Emanzipation, sprich Gleichstellung der Ausländer zu erreichen. Von der „neuzeitlichen“ Entwicklung ab dem Jahr 2000, und besonders seit Januar 2005, als wir eine „Neuorientierung der Kommunalpolitik in Bezug auf die Integration der Ausländer“ gefordert haben und am 14. Dezember 2006 hier das „strategische Integrationskonzept für die Stadt Koblenz“ beschlossen wurde, ist im Anschluss der Festreden in einer Gesprächsrunde erörtert worden. Bürgermeisterin Marie Theres Hammes-Rosenstein gratulierte ebenfalls und stellte in ihrer Rede fest, Migrations- und Integrationspolitik ist wichtig für eine Stadt und ein Land. Weiter sagte sie: „Wir leben mitten in der Integration.“ Gegründet wurde der Beirat im Juli 1983 und das Gremium setzte sich am 12. März 1984 zum ersten Mal zu einer Tagung zusammen. Diese Gründung war damals alles andere als selbstverständlich. Es war die Zeit der sogenannten Gastarbeiter und nicht nur unter den Deutschen, sondern auch bei den Arbeitskräften aus Italien, Spanien, Griechenland, der Türkei, Portugal, Jugoslawien und Afrika selbst waren der Meinung - ein paar Jahre in Deutschland Geld verdienen und dann zurück in die Heimat gehen.“ Doch daraus wurde mehr und viele sind geblieben. So erinnerte auch Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration in Rheinland-Pfalz in seiner Festrede an die vergangenen 30 Jahre. So war allen bei dieser Jubiläumsfeier klar, der Beirat war ein Zeichen, sich mit den Ausländern auf Dauer zu beschäftigen, was heute sehr gut gelungen ist. Heute besteht der Beirat aus 17 Mitgliedern und das Gremium kann eigene Anträge im Stadtrat stellen. Und so ist der Beirat und seine Arbeit in Koblenz ein Vorbild für andere Kommunen geworden.
30 Jahre Beirat in Koblenz wurde in einem festlichen Rahmen gefeiert. Miguel Vicente (Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration), Kulturdezernent Detlef Knopp, Vito Contento (Vorsitzender des Beirates für Migration und Integration Koblenz), Bürgermeisterin Marie Theres Hammes-Rosenstein, Giuseppe Schillaci (Vorsitzender des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat) und Selim Özen (Landesverband AGARP).Foto: US
