Die Volksbank Koblenz Mittelrhein sehr zufrieden mit der Bilanz des Jahres 2012
Ein „überdurchschnittlicher Jahrgang“
Vorstandsvorsitzender kritisiert Wettbewerbsverzerrungen im Bankensektor
Koblenz. Das Geschäftsjahr 2012 verlief nach Angaben der Volksbank Koblenz Mittelrhein überdurchschnittlich gut. Das Geldinstitut als mittelgroße Genossenschaftsbank hat demnach allen Grund zur Zufriedenheit, ohne in Selbstzufriedenheit zu verfallen. Vorstandsvorsitzender Theodor Winkelmann, der gemeinsam mit dem Vorstandskollegen Walter Müller und Prokurist Werner Birkenheier die Eckdaten der Bilanz vorstellte, griff beim Pressegespräch zu einem Vergleich aus der Winzersprache und sprach von einem „überdurchschnittlichen Jahrgang“, der sich durch „Frucht und Fülle“ auszeichne. Und wie bei den Trauben sind die äußeren Einflüsse von Bedeutung. Winkelmann sprach die „überbordenden Regulierungen und Wettbewerbsverzerrungen“ an, um herauszustellen, dass der Erfolg der Volksbank Koblenz Mittelrhein trotz dieser Hemmnisse erzielt wurde.
Eine Steigerung der Bilanzsumme war im Jahr 2012 allerdings nicht zu registrieren. Im Gegenteil, hier ist ein Rückgang um 30 Millionen auf 640 Millionen Euro zu verzeichnen. Theodor Winkelmann erläuterte, die Bank habe Einlagen von Großanlegern ziehen lassen, da deren Zinsvorstellungen nicht marktgerecht gewesen seien. Im Grundsatz führte Winkelmann Folgendes zum Verhalten der Volksbank Koblenz Mittelrhein aus: „Wir machen nicht Geschäfte um jeden Preis, wie es teilweise die staatlich gestützten Institute tun, die mit Steuermitteln am Leben gehalten werden. Wir sind unseren Mitgliedern verpflichtet, deren nachhaltige Förderung wir verfolgen. Bei uns gibt es nicht den schnellen Verkauf ohne Rücksicht auf Verluste.“
Zum Anlageverhalten der Kunden führten die Volksbank-Entscheider aus, im vergangenen Jahr hätten die Kunden vorsichtig abwartend taktiert, die Gelder vermehrt kurzfristig angelegt und seien auch zum guten alten Sparbuch zurückgekehrt. Dementsprechend stiegen die Sicht- und Spareinlagen um 23 Millionen Euro. Nach Einschätzung der Volksbank lassen sich die Volksbank-Kunden von Sicherheitsüberlegungen leiten, weil sie wüssten, dass ihre Gelder bei der Volksbank, ohne Wenn und Aber, sicher seien. Während festverzinsliche Anlagen, meist mit satten Kursgewinnen, abgebaut worden seien, verzeichnete das Institut eine verstärkte Nachfrage nach Fondsprodukten. Mit dieser Strategie sei die Chance verbunden, den niedrigen Zinsen mithilfe einer Mischung verschiedener Anlageklassen zu trotzen. Und dieses Vorgehen sei auch von Erfolg gekrönt gewesen, betonte Winkelmann. Der Kreditbereich weist einen Zuwachs von 15 Millionen Euro aus, was die Volksbank-Oberen auf die gute Konjunktur in Handwerk, Handel und Industrie zurückführen sowie auf die Bereitschaft bei Privatkunden, in die eigenen vier Wände zu investieren. Mehr als 600 Baufinanzierungen, meist verbunden mit Renovierungs- oder energetischen Maßnahmen, seien auf den Weg gebracht worden. Wobei die Kunden die historisch niedrigen Zinsen so viele Jahre wie möglich in Anspruch nehmen.
Insgesamt betreut die Volksbank Koblenz Mittelrhein ein Kredit- und Kapitalanlagenvolumen von fast 1,5 Milliarden Euro, welches in der Bankbilanz sowie bei den Partnern der Finanzgruppe der Volksbanken Raiffeisenbanken für ihre Mitglieder gehalten wird. Auch mit dem Jahresüberschuss von 1,46 Millionen Euro ist der Vorstand zufrieden.
„Im Gegensatz zu vielen Großbanken sind wir ein gewichtiger Steuerzahler, wenn wir für 2012 gewinnabhängige Steuern von rund zwei Millionen Euro aufbringen. Leider wird das von politischer Ebene weder erkannt, geschweige denn gewürdigt“, bemängelt Winkelmann. Der Vorstandsvorsitzende bringt damit zum Ausdruck, dass die weiter zunehmende Regulierung in Brüssel und Berlin das stabile nachhaltige Geschäftsmodell der regional agierenden Genossenschaften nicht berücksichtige: „Wir mussten nicht staatlich gestützt werden, werden jetzt aber mit den Großbanken ohne Ansehen des gänzlich anderen Geschäftsmodells in einen Topf geworfen“, kritisiert Winkelmann. Während die Meldungen über einen Stellenabbau in der Bankbranche zunähmen, sei die Volksbank auch hier bestens aufgestellt. „Wir haben ein hoch motiviertes Team langjähriger erfahrener und fachlich versierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auf die wir stolz sind. Wir stellen ein und bilden aus“, unterstreicht Vorstandskollege Walter Müller. Sichere Arbeitsplätze, eine fundierte Aus- und Weiterbildung sowie die persönliche Betreuung seien ein Pfund in der Beziehung zu den Mitgliedern und Kunden. Daran arbeiten wir permanent und sind erst zufrieden, wenn unsere Mitglieder zufrieden sind,“ so Müller.
Hier noch ein paar Zahlen. Die Volksbank Koblenz Mittelrhein hat ein betreutes Kundenkreditvolumen von 587 Millionen Euro (2011: 572 Millionen), das betreute Geldvermögen beziffert sich auf 889 Millionen Euro (919 Millionen Euro). Der Jahresüberschuss ist mit 1,46 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum gleich geblieben, zwei Millionen Euro führt die Volksbank an Steuern ab (2011: 1,7 Millionen Euro). Die Zahl der Mitarbeiter ist mit 192, darunter 13 Auszubildende, leicht angestiegen und die Volksbank Mittelrhein unterhält weiterhin 17 Geschäftsstellen.
