Koblenz. Eine starke Abordnung des Koblenzer Serviceclub Soroptimist International engagierte sich beim 20. Europakongress zum Thema Wasser und Ernährung. Diese Themen, bei denen die Rolle der Frauen als Entscheiderinnen in der Politik, als Konsumentinnen in der Gesellschaft und als unmittelbar Betroffene nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, zog sich durch die gesamte Tagung.

Frauen sorgen traditionell nahezu überall auf der Welt für das tägliche Essen. In den Entwicklungsländern versorgen sie und ihre Töchter fast immer die Familie mit Wasser und Lebensmitteln, und das mit einem riesigen Einsatz an Zeit und Energie. 1930 wurde der erste SI-Club berufstätiger Frauen gegründet, unter anderem von zahlreichen Clubschwestern jüdischer Herkunft. Daran wurde beim Eröffnungsabend des Kongresses mit einem feierlichen Empfang im jüdischen Museum gedacht. Berlin als Symbol auch für Freiheit für die Welt, der Fall der Mauer, die friedliche Revolution war schon anziehend genug und sorgte für Gänsehaut. Gespannt hörten viele Clubschwestern Auma Obama, der Schwester des amerikanischen Präsidenten, die in Deutschland studiert hatte, zu. Hochkarätige Namen wie Bärbel Dieckmann, der Präsidentin der Welthungerhilfe Deutschlands, Prof. Dr. Jose Graziano da Silv aus Italien, Selina Juul aus Dänemark mit „stop wasting food“ und viele andere boten interessante Vorträge mit durchgehend hohem Niveau und praktischen Vorschlägen.

Soroptimistinnen sind immer und überall damit beschäftigt Gutes zu tun, auf Missstände aufmerksam zu machen, aktiv für deren Beseitigung sich einzusetzen. 1800 Kongressteilnehmerinnen aus rund 80 Ländern mit weltweitem Netzwerk zeigten Engagement besonders mit Projektvorstellungen zum Thema „Wasser und Nahrung“; ob es um einen Fischteich einer Schule in Karogocho Slum in Nairobi, einem Schulgarten in Ruanda, einer Brunnenanlage in Moldawien, einem Gemüsegarten in Togo oder um Prinzessinnengärten ging. 47.000 Euro kamen bereits zum Spendenaufruf für die Hochwassergeschädigten in Deutschland innerhalb weniger Tage zustande. Der nächste SI Weltkongress findet 2015 in Istanbul statt. Zum fünften Mal wurde der mit 20.000 Euro dotierte Soroptimist International Europa Friedenspreis verliehen. Beim Galaabend im Palais am Funkturm spielte der Koblenzer Club eine besondere Rolle: Die noch bis September 2013 amtierende Präsidentin EDITHA Pröbstle, als Bildhauerin bekannt, stiftete drei Kunstwerke. „KUULlus go for water“. Diese konnte man durch Lose erwerben. Die Europapräsidentin zog drei Gewinner(innen) und die Kunstwerke gingen so als kleine Netzwerkteilchen in andere Länder. Über 2000 Euro kamen so für Wasserprojekte der Union zustande. Das „Wasser-Würfel-Spiel“ wurde ebenfalls für diesen Zweck verkauft und kann weiter erworben werden (www.si-club-koblenz.de).