„Inspiration vor Ort“
Guido Rennert schreibt eine Sinfonie für Koblenz und erkundete die Stadt
Koblenz. Der Komponist der Brunnensinfonie Koblenz, Guido Rennert, erkundete Koblenz und zeigte sich beeindruckt: „Diese Stadt ist noch vielschichtiger, geschichtsträchtiger und vor allem musikalischer, als ich dachte.“ Trotz des widrigen Wetters war ein kleiner Trupp von mutigen Mitgliedern des Projektteams mit Arthur Matyschok aufgebrochen, um Koblenz zu erkunden. Der Stadtführer und frühere Bataillonskommandeur verstand sich auf Anhieb gut mit dem Komponisten und Militärmusiker Guido Rennert und so wurden die übrigen Teilnehmer, darunter der Vorstandsvorsitzende der PSD Bank Koblenz eG Merkes, Zeuge eines kreativen Dialogs zwischen dem Geschichtskundigen und dem Komponisten. Matyschok hatte sich auf Bitten der Schirmherrin Dr. Christiane Herzog spontan bereit erklärt, diese außergewöhnliche Stadtführung zu übernehmen und wird dem Projekt auch weiter als Berater zur Verfügung stehen, wie er bei einer abschließenden Tasse Kaffee versprach. Komponist und Stadtführer waren sich einig, dass sie als Torgauer bzw. Flensburger vielleicht sogar den Vorteil haben, sich der Stadt an Rhein und Mosel vorurteilsfrei nähern zu können. „Ich spüre bei mir die Neugier auf die musikalische Begegnung mit dieser Stadt und freue mich jetzt umso mehr auf das leere Notenblatt“, sagte Rennert zum Abschied. Am Montag schon wird er eine erste Skizze beginnen: „Dann schließe ich mich ein und brauche nur Papier und Blei“. Ein Klavier verwendet er beim Komponieren nicht.
„Das würde mich zu sehr auf den Klang eines Instrumentes festlegen.“ Dass heute eine Partitur aber nicht mehr vollständig handschriftlich verfasst wird, ist klar: „Früher hatten Komponisten mehrere Kopisten, die dann einstimmige Passagen in die verschiedenen Stimmen übertrugen oder den unterschiedlichen Grundstimmungen der Instrumente Rechnung tragen mussten“, so der jetzt in Siegburg lebende Rennert, „heute übernimmt das der Computer und das natürlich weitestgehend fehlerfrei.“ Diese technische Hilfe mindert aber nicht den Verdienst des Komponisten. Bis Mai soll die Partitur den Musikerinnen und Musikern des Konzertorchesters Koblenz zugestellt werden und die Vorfreude auf den Tag der Weltpremiere am 5. April 2014 in der Rhein-Mosel-Halle wächst bereits jetzt. „Wir werden der Stadt Koblenz ein großartiges Geschenk machen und so den positiven Trend, den unsere Stadt nicht zuletzt seit der BUGA erlebt, unterstützen“, wünscht sich Vorsitzender Michael Göddertz. Auch der Ideengeber und Projektleiter der Brunnensinfonie, Bernhard Meffert, zog am Ende eines kalten, aber lehrreichen Tages ein positives Fazit: „In wenigen Wochen hoffen wir zwei namhafte Koblenzer Chöre als Partner für die Sinfonie gewonnen zu haben. Und dann liegt nur noch eine Herausforderung vor uns, nämlich mit Christoph Engers als musikalischem Gesamtleiter eine Sinfonie zu meistern, mit der es uns Guido Rennert sicher nicht leicht machen wird. Denn eine so vielschichtige und geschichtsträchtige Stadt will musikalisch spannend und anspruchsvoll erzählt sein. Koblenz ist Kultur und so wird auch die Brunnensinfonie ein kulturvolles musikalisches Denkmal für die Stadt sein.“
