Kein Lückenfüller, sondern eine gute Wahl
Denise Schmid betreut als FSJlerin in Koblenz Menschen mit Behinderung
Koblenz. Abitur - und dann? Diese Frage hat sich letztes Jahr auch Denise Schmid aus Koblenz gestellt und sie für sich beantwortet: Sie macht ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Wohnheim Eulenhorst in Koblenz-Metternich. Dort werden Menschen mit geistiger Behinderung vom Erwachsenenalter bis ins hohe Alter betreut. „Was mir besonders an meiner Arbeit gefällt, ist die Dankbarkeit, die mir hier durch liebe Gesten entgegengebracht wird“, sagt Denise. Sie habe während ihres FSJs bereits gelernt, jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit und mit seinen Eigenheiten zu schätzen. Im Wohnheim ist die 19-Jährige aus Koblenz zuständig für die Freizeitgestaltung der Bewohner, darüber hinaus hilft sie aber auch im Haushalt mit und übernimmt ab und zu erzieherische Aufgaben. Denise hat sich letztes Jahr spontan nach dem Abitur für das FSJ entschieden, erzählt sie. „Zum einen war ich mir in der Studienwahl noch nicht sicher und zum anderen wollte ich mich persönlich weiter entwickeln.“ Das FSJ sei eine gute Möglichkeit, erste berufliche Erfahrungen im pädagogischen Bereich zu sammeln. Abgesehen davon mache es sich auch gut im Lebenslauf, sagt Denise weiter.
Viel wichtiger seien ihr aber die Begegnungen mit den betreuten Menschen mit Behinderung. „Ich merke, dass die Leute sehr dankbar sind und einem das auch zurückgeben, auf ihre Weise.“ Das FSJ eröffne ihr also nicht nur den Blick auf soziale Berufe, sonder verändere auch ihre persönliche Sicht auf die Welt, erklärt Denise. „Mir ist aufgefallen, dass ich seit dem FSJ generell mehr Rücksicht auf meine Mitmenschen nehme und hilfsbereiter geworden bin.“
Gut findet Denise auch den Austausch mit den anderen FSJlern während der Seminare, die alle zwei Monate stattfinden. Dabei könne sie auch über ihren Wohnort hinaus Kontakte mit den anderen jungen Leuten knüpfen und ihre Erfahrungen mit ihnen teilen. Die Seminare beinhalten beispielsweise Gruppenarbeit, aber auch kreative Elemente oder Theorieeinheiten zu verschiedenen Themen. Bisher hat Denise ihre Entscheidung für ein FSJ nicht bereut: Sie würde es weiterempfehlen. „Also ich kann das FSJ jedem ans Herz legen, der sich im Laufe eines Jahres über seine Berufs- oder Studienwahl sicher werden möchte“, sagt sie.
Die Arbeitsstelle „Soziale Lerndienste im Bistum Trier“ bietet neben dem FSJ seit 2011 auch den neuen Bundesfreiwilligendienst (BFD) an. Wer sich für ein FSJ oder BFD entscheidet, wird je nach Interesse und Bedarf für sechs bis maximal 18 Monate in Kindertagesstätten, Krankenhäusern, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Seniorenwohnheimen, Schulen, in der Jugendarbeit oder Gemeinwesenprojekten eingesetzt. Die Freiwilligen erhalten ein Taschengeld, die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen, der Kindergeldanspruch bleibt bestehen. Am Ende gibt es ein Zeugnis.
Weitere Informationen gibt es unter www.soziale-lerndienste.de, www.facebook.com/soziale.lerndienste oder unter Tel. (06 51) 99 37 96-302. Bewerbungen für ein FSJ oder einen BFD sollten unbedingt frühzeitig erfolgen an Soziale Lerndienste, Dietrichstraße 30a, 54290 Trier, oder direkt an die gewünschte Einsatzstelle. Eine Übersicht über mögliche Einsatzstellen findet sich unter www.soziale-lerndienste.de.
