KTV Koblenz
Keine Chance gegen Meister KTG Heidelberg
KTV Koblenz beendet die Saison in der 2. Bundesliga auf dem 5. Platz
Koblenz. Jan Damrau, Stefan Salzmann, Boudewijn de Vries und Glenn Smink: das wäre eine Mannschaft, die in der 2. Kunstturn-Bundesliga ganz oben mitturnen würde. Leider handelte es sich aber nicht um eine Mannschaftsaufstellung, sondern um die Verletztenliste der KTV Koblenz vor dem Auswärtswettkampf beim designierten Meister KTG Heidelberg. Darüber hinaus plagte sich auch noch Angelo Schall mit Schulterbeschwerden, sodass TV Coach Ralf Schall auch den letzten Turner von der Ersatzbank holen musste, um gegen die Heidelberger überhaupt jedes Gerät mit vier Turnern besetzen zu können. Wenn man dem Wettkampf noch ein Spannungsmoment abgewinnen wollte, so war es die Frage inwieweit sich die KTV Rumpftruppe von der möglichen „Höchststrafe“ von 0:120 Scorepunkten entfernt halten konnte.
Nur Angelo Schall konnte am Boden punkten.
Diese Frage war schon mit der ersten Übung am Boden beantwortet. Angelo Schall nutzte einen Sturz seines Kontrahenten Daniel Morres zu zwei Scorepunkten, wobei der Koblenzer erstmals in dieser Ligasaison den Doppelsalto vorwärts erfolgreich präsentierte. Da aber kein weiterer Koblenzer Turner eine Bodenübung ohne Sturz präsentieren konnte, ging das Gerät mit 13:2 Punkten an die hoch favorisierten Gastgeber. Am Seitpferd gelangen Pascal Glowienka mit einer einfachen aber sauber durchgeturnten Übung vier weitere Zähler für sein Team, da sein Gegner neben einigen Haltungsfehlern das Gerät auch einmal verlassen musste. An den Ringen zeigte allein der Koblenzer Routinier Jochen Pfirrmann mit einer wiederum bärenstarken Übung Normalform und erntete dafür drei Scorepunkte. Leider konnte Melvin Ornek aus einem Sturz seines Gegners nur vier Punkte Kapital schlagen, da er selbst seinen Doppelsalto vorwärts nicht zum Stand bringen zu bringen vermochte.
Mit 13:29 ging es in die Pause.
Mit dem Pausenstand von 13:29 stand das ersatzgeschwächte KTV Team zur Pause nach drei Geräten noch relativ gut da, nicht zuletzt aufgrund der ungewöhnlich hohen Fehlerquote der Heidelberger in der ersten Wettkampfhälfte. An Sprung Barren und Reck hatten sich die KTG Turner dann besser im Griff und ließen keinen Koblenzer Punktgewinn mehr zu, sodass das Endergebnis 69:13 für das Meisterteam der 2. Bundesliga Nord lautete.
Fazit: die Luft war raus beim Saisonabschluss nach vierwöchiger (!) Wettkampfpause. Die Aussichten der KTG, gegen das allerletzte Aufgebot der verletzungsgebeutelten KTV vom Deutschen Eck nicht hoch zu gewinnen, waren von sehr theoretischer Natur, der Meistertitel und damit die Qualifikation für den Aufstiegswettkampf gegen den TSV Monheim schon fest gebucht. Bei der KTV wirkten die verbliebenen Turner der Stammformation einigermaßen müde und ausgelaugt, allein Routinier Jochen Pfirrman zeigte mit seiner Ringeübung, welche Leistungen das „Team vom (R) Eck“ zwischenzeitlich auf den 3. Tabellenplatz gebracht hatten. Die Ersatzleute mussten zum Teil der großen Nervosität Tribut zollen. O-Ton Dennis Guschtyn vor der Ligapremiere am Boden:“ Ich hab‘ nen Puls von über 300.“ Gleichwohl bewiesen Pascal Glowienka und Sascha Blätter, dass man auch mit einfachen, aber sauber geturnten Übungen durchaus Scorepunkte gewinnen bzw. Punkte des Gegners verhindern kann. Für das Koblenzer Team, das in Bestbesetzung drei Siege einfuhr und die Topteams aus Oberhausen und Grünstadt an den Rand einer Niederlage brachte, steht in zwei Wochen der Umzug aus dem Turnforum am Mozartplatz in eine Messehalle am Wallersheimer Kreisel an. Es bleibt abzuwarten, ob man unter den veränderten Trainingsmöglichkeiten auch in der nächsten Saison ähnlich erfolgreich in der 2. Bundesliga agieren kann. Für die KTV turnten: Angelo Schall (2 Scorepunkte) Christoph Brandt, Melvin Ornek (4), Dennis Guschtyn, Pascal Glowienka (4), Tim Hartung, Jochen Pfirrmann (3) Tom Kunz, Sascha Blätter und Ivo Hofmann
Abschlusstabelle der 2. Kunstturn-Bundesliga Staffel Nord
1. KTG Heidelberg 73:11+62 14:0, 2. TSG Grünstadt 64:20+44 12:2, 3. KTT Oberhausen 46:38+8 9:5, 4. KTV Heilbronn 46:38+8 7:7, 5. KTV Koblenz 31:53-22 6:8, 6. TV Großen-Linden 30:54-24 4:10, 7. TSV Grötzingen/Karlsruhe 28:56-28 4:10, 8. Eintracht Frankfurt 18:66-48 0:14.
