Vorstellung des neuen City-Managers
„Koblenz ist ein Praliné“
Claus Hoffmann möchte die Vorzüge der Rhein-Mosel-Stadt stärker betonen
Koblenz. „Er kennt die handelnden Figuren in Politik und Wirtschaft, ist kein purer Verwalter, sondern Gestalter. Er geht kalkulierte Risiken ein und ist ein zugänglicher Führungstyp, mit dem viele gerne zusammenarbeiten wollen.“ So lobte Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig den neuen Citymanager Claus Hoffmann bei dessen offizieller Vorstellung im Forum Confluentes. „Das Auswahlgremium aus Politik und Handel hat ihn einstimmig gewählt, denn Hoffmann will sich um das Leerstandsmanagement kümmern und wird viele neue Ideen haben. Arbeitsrechtlich ist der Citymanager ein Zwitter, denn er hat als Dienstherrn ‚Alle lieben Koblenz‘ und die Koblenz-Touristik“, führte der Oberbürgermeister aus. Claus Hoffmann habe eine herausgehobene Position, dessen Wirken stark in die Öffentlichkeit gehe, erklärte Hofmann-Göttig. „Es ist eine Personalentscheidung, auf die wir stolz sind, so freuen wir uns, dass ein Mann mit Dynamik, Ehrgeiz, Profil und Tatkraft zu uns kommt“, betonte der Oberbürgermeister.
In Stadt und Region verwurzelt
Der neue Citymanager wurde in Koblenz geboren, studierte später an der Uni in Ilmenau Medienwirtschaft mit Schwerpunkt Marketing und schloss mit Diplom ab. Danach arbeitete er bei Unternehmen in Erfurt, Köln, Brighton und seit 2006 in Koblenz als Geschäftsführer seiner eigenen Marketingagentur Hoffmann und Moryson, die vor allem aus regionalen Namen Marken macht und beim Umsetzen von Kommunikation in Internet und Print berät. Dazu passt auch das Unternehmen Siebengut, hier war Hoffmann seit 2007 gleichzeitig Geschäftsführer, das online Waren- und Präsentkörbe aus der Region für die Region verkauft. So hatte der heute 38-jährige Hoffmann auch das dritte „Debbekoochefest“ auf dem Münzplatz gemeinsam mit dem Stadtmarketing organisiert. Für seine neue Funktion ab 1. April musste er natürlich seine Geschäftsführerjobs aufgeben.
Überdenken statt Neuanfang
Im Forum Confluentes erklärte der neue Citymanager, dass es in Sachen Stadtmarketing keinen kompletten Neuanfang geben soll, sondern ein Überdenken. „Der Wochenmarkt ist ein Sorgenkind, denn der wurde immer herumgeschubst. Das Leerstandsmanagement ist wichtig, um die Stadt weiterhin als liebenswert zu erhalten. Das sind enorme Herausforderungen, für die wir in den nächsten Wochen ein gemeinsames Konzept erstellen“, sagte Hoffmann.
An den leeren Geschäftsräumen in den Städten habe das Online-Shopping großen Anteil. „Dem kann man entgegensteuern, wenn man die Stadt attraktiver macht, die Leute müssen überrascht werden. Geschäfte in der Innenstadt können nie die billigsten Anbieter sein, aber die besten“, erläuterte der Citymanager. Er will nicht noch mehr Aktivitäten in Koblenz, aber „einige müssen überdacht, ausgearbeitet oder verbessert werden.“ Mit seinen bereits vorhandenen Attraktionen wie Seilbahn, Rhein-Mosel-Halle, Deutsches Eck und Altstadt lasse Koblenz vergleichbare Städte weit hinter sich: „Von daher ist Koblenz ein Praliné“, lobte der Marketingfachmann seine Heimatstadt.
Christoph Krepele, Vorsitzender von „Alle lieben Koblenz“, erinnerte daran, dass Nicole Vollmer vor acht Jahren begann, die Stelle des Citymanagers aufzubauen: „Angefangen hat es bescheiden mit dem Schängelmarkt, aus dem aber viele weitere Veranstaltungen erwuchsen.“ Der neue Citymanager müsse ein Multitalent sein, das er zwischen Gewerbe und Verwaltung vermittelt, aber auch Ansprechpartner sei für alle, auch für Interessensverbände, Firmen, sogar überregional, beschrieb Krepele die Arbeit von Claus Hoffmann. Dessen weiterer Vorgesetzter Andreas Bilo, Geschäftsführer der Koblenz Touristik, will diese mit dem Stadtmarketing vernetzen, damit eine „Scharnierfunktion“ zwischen Stadt, Einzelhandel, Gewerbe und Gastronomie entstehe. Bilo freute sich, das die Nachfolge von Nicole Vollmer schnell vonstatten ging durch einen Marketingspezialisten mit konzeptionellem Denken und Erfahrungen im Veranstaltungswesen.
