Schützenfest der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Rübenach 1843
Königsschießen bei Kaiserwetter
Jürgen Schiffer bei den Vereinsschützen und Bürgerkönigin Susann Knackmuß sicherten sich die Königswürde
Koblenz-Rübenach. Bei Kaiserwetter konnte die „St. Sebastianus Schützenbruderschaft Rübenach 1843“ ihr diesjähriges Königsschießen austragen. Das den Sportschützen-Wettbewerb begleitende Schützenfest ist eine beliebte Veranstaltung in dem mehr als 5.000 Einwohner zählenden Stadtteil, in dem jegliches Miteinander intensiv gepflegt wird. Hier trifft man sich nicht nur, um sich beim Sportschießen zu messen, sondern auch, um einen geselligen Tag gemeinsam auf der Schützenwiese und in der Schützenhalle zu verbringen. Das Fest begann auch in diesem Jahr kurz nach Mittag, als die Bruderschaft das noch amtierende Königspaar, Anja und Dirk Mohrs, den Bürgerkönig sowie die im vergangenen Jahr siegreichen jungen Schützen abholte.
Der Festumzug führte alle gemeinsam durch die mit Fahnen geschmückten Straßen Rübenachs zur Schützenwiese, wo die, Temperatur bedingt schweißtreibenden, Wettkämpfe begannen. An diesem Tag können sich nicht nur die Vereinsaktiven durch gezielte Treffer mit 22er Kleinkaliber-Gewehren auf den Holzadler profilieren, sondern auch Rübenacher Bürger, Vereine und Gruppen dürfen ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Die Chance wird stets rege genutzt. Über fünfzig Teilnehmer hatten sich in diesem Jahr allein zum Bürgerkönigsschießen angemeldet, bei dem traditionell der amtierende Schützenkönig den unerfahrenen Schützen mit Rat und Tat zur Seite steht. Am Vereins- und Gruppenschießen beteiligten sich 18, aus je drei Schützen gebildete Gruppen, die wegen der ausgelobten 30, 15 und fünf Liter Bier um die ersten drei Plätze wetteiferten.
Dass sie eine gute Figur als Schützin abgibt, stellte dabei auch Stadtratsmitglied Marion Lipinski-Naumann (SPD) unter Beweis, auch wenn sie letztlich nicht den „Vogel abschoss“. Zur neuen Bürgerkönigin schoss sich unter großem Hallo stattdessen mit ihrem zweiten Schuss, selbst ganz überrascht davon, Susann Knackmuß. Die Siegprämie für den durch sie „erlegten“ Adler war ein Reisegutschein im Wert von 150 Euro. Außerdem darf sich die Rübenacher Neubürgerin als Ehrengast nun ein Jahr lang „die Pralinen aus dem Schützenvereins-Leben herauspicken“, wie Marion Lipinski-Naumann anmerkte.
Langes Ringen bei den Vereinsschützen
Als die Bürger schon ihre Siege feierten, rangen die Vereinsschützen immer noch um die Königswürde. Die ersten vierzehn Teile des Adlers waren bereits nach einer halben Stunde gefallen, doch der Rumpf, auch wenn mittig schon durch Schüsse nahezu perforiert, blieb hartnäckig hängen. Von den 23 gestarteten Schützen versuchten nach mehr als fünf Stunden schließlich noch sechs ihr Glück auf den finalen Schuss. Unter ihnen in diesem Jahr erstmalig eine Frau. Hiltrud Rück, deren Mann Karl-Heinz 2012 Schützenkönig war, ist jetzt schon rund zwölf Jahre aktive Sportschützin. Dieses Mal schoss sie mit denselben Regularien wie ihre männlichen Vereinskollegen um den Königstitel - vielleicht gab sie sogar den entscheidenden vorbereitenden Schuss für den Sieger ab? Jedenfalls wackelte der Rumpf ganz deutlich und erheblich, bevor ihn schließlich unter den gespannten Blicken der Vereinskollegen Jürgen Schiffer mit dem insgesamt 277. Schuss zu Fall brachte. „War doch ein Kinderspiel“, ulkte der neue Schützenkönig, dem die Startnummer eins Glück gebracht hatte, und der sich jetzt vor Gratulationen kaum retten konnte. „Wir wünschen Euch beiden ein schönes Schützenjahr“, beglückwünschte die jetzt ihres Amtes enthobene „alte“ Schützenkönigin ihre Nachfolgerin Petra Schiffer. Diese zeigte sich spontan erst einmal nicht so sehr erbaut über die Aussicht, nun ein Jahr lang die Königin an der Seite ihres Ehemannes Jürgen zu sein. Die frohe Kunde „habemus Regem“ wurde mit drei Böllerschüssen lautstark in den Rübenacher Abend getragen. Auch bei der Jugend gab es erfolgreiche Schützen. Aus den fünf bei den Wettbewerben angetretenen, gingen als Schülerprinz David Gottlob und als Jugendprinz Jonas Friedrich hervor.In einer schönen, langen Königsball-Nacht mit der „nice-Partyband“ feierten die neuen Majestäten zusammen mit allen Schützen und anderen Fest-Besuchern ihren Erfolg.
Bürgerkönigin Susann Knackmuß und Schützenkönig Jürgen Schiffer konnten sich beide über die neu gewonnene Königswürde freuen. Fotos: BSB
Schützenkönig Jürgen Schiffer feierte seinen Titel beim anschließenden Königsball mit Ehefrau Petra.
