Miteinander leben - miteinander genießen
Benefiz-Gala der Ehrengarde Koblenz für „benni & co“
Koblenz. Schon immer galt die Ehre beim Militär als wichtigster Wert. Im Rheinland hat man in den vergangenen Jahrhunderten viel Erfahrung mit in- und ausländischem Militär sammeln können. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Rheinländer, das frühere französische und das damalige unbeliebte preußische Militär im Karneval ironisch zu imitieren. In der Geschichte von Koblenz spielte das Militär immer eine große Rolle.
Gründung der Ehrengarde
Im Rückblick auf die Geschichte und mit mehr als zusammen 100 Jahren Karnevalserfahrung wurde im Dezember 2008 von zehn Personen die Ehrengarde der Stadt Koblenz e.V. gegründet. Es ist einer von vielen unterschiedlichen Vereinen im Karneval, die Menschen verschiedener Interessen in einem Gedanken vereinen. Durch ihr soziales Engagement macht die Ehrengarde der Stadt Koblenz von sich reden. In diesem Jahr lag das Hauptaugenmerk bei der Aktion „benni & co“ und fand ihren Höhepunkt beim „Festival der Sinne“ im Kaisersaal des Kurfürstlichen Schlosses in Koblenz. Schon früh waren die Eintrittskarten ausverkauft. Den Käufern und Käuferinnen lockte ein Feuerwerk für die Sinne und den Leib. Der Kaisersaal war liebevoll und festlich geschmückt. Die Gäste erwartete, neben einem 4-Gang-Menü inklusive aller Getränke, ein eindrucksvolles Programm. Schirmherr der Veranstaltung war Fred Pretz, der Präsident des Sportbundes Rheinland. Der Oberbürgermeister von Koblenz, Professor Doktor Joachim Hofmann-Göttig, fungierte als Botschafter der Gala. Die Moderation hatte Kathrin Wolf vom TV-Mittelrhein übernommen.
„aktion benni & co“
Der Kindercircus „Bambini“ von der JUKUWE (Jugendkunstwerkstatt) begann, mit musikalisch unterstützter Akrobatik, das Programm des Abends. Die Moderatorin Kathrin Wolf stellte „benni & co“ vor: als im Alter von drei Jahren 1994 bei Benni, dem Sohn von Connie und Klaus Over aus Hausen (Kreis Neuwied), die Diagnose „Duchenne Muskeldystrophie“ (DMD) gestellt wurde, fielen sie in ein schwarzes Loch. Es ist eine seltene Erkrankung, die nur an männliche Nachkommen weitergegeben wird und zum Versagen der Muskeln führt. Sie ist bis heute unheilbar und verläuft tödlich. Sie gründeten 1996 die „aktion benni & co e.V.“ in der Hoffnung, das Ziel zu erreichen, die Forschung für die Heilung zu interessieren und sie dafür mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Viele betroffene Menschen in ganz Deutschland schlossen sich der Aktion an. Alle Bemühungen sind auch ein Wettlauf mit der Zeit, denn jeder Tag führt zur weiteren Schwächung der Muskulatur.
Dank für das Engagement
Mit Benefiz-Veranstaltungen gelingt es den betroffenen Vereinsmitgliedern immer wieder, Spendengelder aufzutreiben, in der Hoffnung, Hilfe für die an Duchenne Erkrankten zu bekommen. „Die im Kaisersaal Anwesenden meistern ihr Leben selbstbestimmt!“ sagte die Geschäftsführerin des Vereines, Silvia Hornkamp, und dankte der Ehrengarde der Stadt Koblenz für ihr Engagement: „Danke, dass Sie uns ein Stück unseres Lebens begleiten!“ Auch Robert Diede, der erste Vorsitzende und Kommandant der Ehrengarde, dankte seinem Team, den Sponsoren und den Künstlern: „Benni & co, wir sind immer bei Euch!“ rief er in den Saal.
Professor Doktor Heinrich Brinkmeier von der Universität Greifswald gab Erklärungen zur Krankheit und zur Forschung, die vom Verein mit hohen finanziellen Mitteln unterstützt wird. Nach dem Lernen kam das Genießen. Mit ihren sanften Tönen, durch die Beleuchtung ins perfekte Licht gerückt, zauberte die Harfenklasse der Musikschule Koblenz eine ganz besondere Stimmung in den Kaisersaal. Der Zauberkünstler Heiko Staub verzauberte das Publikum mit seinen illusionären Kunststücken. Für die musikalischen Zwischentöne in der Pause sorgte „Michael Fischers Showband“. Die Gäste konnten sich am Büffet laben, bevor das Abendprogramm fortgeführt wurde.
Unvergessliche Stunden
Zu Gast waren „Bon(n) Roses“, die ihre Steppkunst zeigten. Die komischen Harmoniker und St. Gangolf Pipe & Drums boten Musikalisches in Bestform.
Django Rheinhardt sorgte ebenso für Stimmung wie Roman Lob, der Deutschland im Mai in Baku beim Song Contest vertreten hatte und den achten Platz belegte. „Benni ist mein Freund!“ sagte er im Interview. „Ich habe ihn an seinem Geburtstag vor zwei Jahren überrascht und mit meiner Band gespielt. Es war eine unvergessliche Party!“ Unvergesslich waren auch die Stunden, die die Ehrengarde mit diesem „Festival der Sinne“ ihren Gästen im Kurfürstlichen Schloss zu Koblenz bescherten. Bleibt zu hoffen, dass es noch viele Spendengalas für die an Duchenne Muskeldystrophie erkrankten gibt, damit weiter geforscht werden kann, mit dem Ergebnis, eine Heilung zu erzielen. Dank dem Engagement der Ehrengarde Koblenz und dem Erlös der Spendengala, rückt das Ziel hoffentlich näher. Weitere Information zu DMD unter www.benniundco.de
EP
Oberbürgermeister Hofman-Göttig und die Kaiserin Augusta genießen das Festival der Sinne.
Roman Lob trug sich als erster in das Gästebuch ein.
