Grundschulreporter und BUND für ein Koblenz ohne Plastiktüten
Plastiktüten - eine Umweltsünde
Kinder haben Stofftaschen entworfen
Koblenz.An die Zeit, in der alle mit einem Korb zum Einkaufen gingen, können sich die Klima- und Umweltreporter der Grundschule Moselweiß nicht erinnern. Die Reporter, zu denen neben Dritt- und Viertklässlern auch ehemalige Schüler gehören, treffen sich immer freitags am Nachmittag. Die Kinder haben bisher in ihrem Leben erfahren, dass Plastiktüten zu jedem Einkauf gehören. Sie haben gesehen, dass ihre Eltern die meisten Einkäufe in kostenlosen Plastiktüten nach Hause tragen. In der AG hören sie, dass in den Ozeanen dieser Welt mittlerweile bereits ein europagroßer Plastikkontinent schwimmt. Sie erfahren, dass man allein mit den in Deutschland verbrauchten Plastiktüten 39-mal die Erde umrunden kann. Sie lernen aber auch, dass es Staaten gibt, die mit gutem Vorbild vorangehen, indem sie Plastiktüten verbieten oder per Gesetz festlegen, dass Plastiktüten nicht kostenlos abgegeben werden dürfen. Am Freitag, dem 19. Dezember wird in der Koblenzer Straße 96 für zehn Tage eine Plakatwand zu sehen sein, die die Grundschulreporter zusammengestellt haben. Die Firma awk hat diese Plakatwand kostenlos für die gute Idee eines plastiktütenfreien Koblenz zur Verfügung gestellt und damit den Grundschülern eine einmalige Möglichkeit gegeben, für ihre Ideen zu werben. Parallel haben die Kinder auch Stofftaschen entworfen, die sie ebenfalls am Freitag, dem 19. Dezember mittags in der Löhrstraße/Löhrrondell an Passanten verteilen möchten. Auf den Taschen steht: Wechsel - Auch Koblenz tüt was. Die Taschen sind aus Biobaumwolle und wurden unter fairen Bedingungen hergestellt. Die Schüler hoffen, dass den Passanten die Taschen gefallen, und sie sie zukünftig zu allen Einkäufen mitnehmen. „Plastiktüte - nein danke“, werden die Kunden dann beim Einkaufen sagen, wünschen sich die Reporter. Der BUND Koblenz/Neuwied startete im Dezember eine Veranstaltungs- und Vortragsreihe. Der Installationskünstler und Fotodesigner sowie Freizeitpaddler Stephan Horch berichtete, dass er bei seinen Touren auf den Flüssen der Region auf das zunehmende Plastik-Problem aufmerksam geworden ist. Er rief daraufhin das Clean-River-Project“ ins Leben, um mittels Fotokunst auf den Plastikmüll in Flüssen aufmerksam zu machen. Die Grünen und die SPD haben in einem gemeinsamen Antrag an die Stadt Koblenz einen freiwilligen Verzicht auf Plastiktüten gefordert. Die Grünen möchten am 19. Dezember in der Löhrstraße 500 eigens zu diesem Zweck entworfene „Koblenz-Taschen“ verteilen. Das Startup „JuteSache“, das drei Koblenzer Studenten ins Leben gerufen haben, hat sich zum Ziel gesetzt, ein Jutebeutel-Leihsystem einzuführen. Auch die Veranstalter der Partyreihe „Treesome“ wollen das Plastik-Problem aufgreifen. Koblenz ohne Plastiktüten wird in 2015 zu einer Bürgerbewegung, bei der jeder zum Mitmachen aufgefordert ist. Auch Koblenz tüt was!
