Sitzung der Koblenzer Narrenzunft „Gelb-Rot“ in der Rhein-Mosel-Halle
„Räuber-Hauptmann zum Anfassen“
Frontman der beliebten Domstadt-Band sang bei „Kölle Alaaf in Kowelenz“ im Publikum
Koblenz. Davon träumt wohl so mancher Jeck: Schunkeln mit Frontman Karl-Heinz Brand, während der mit seiner beliebten Kölner Band „De Räuber“ Karnevals-hits singt. Dies erlebten einige Narren bei einer fantastischen Karnevalssitzung in der Rhein-Mosel-Halle. Dafür, dass man den Räuber-Hauptmann, Karl-Heinz Brand, anfassen konnte, hatte die Koblenzer Narrenzunft „Gelb-Rot“ anlässlich ihres 7 x 11-jährigen Bestehens und der 15. Sitzung „Kölle Alaaf in Kowelenz“ gesorgt. Hunderte Narren sangen und schunkelten, was bleibt einem bei den Räuber-Songs wie „Wenn et Trömmelche jeiht“ auch anders übrig, und von der Empore grüßte der „Räuber-Fan-Club“ mit einem Banner. Jedoch hatte Gelb-Rot-Chef Rolli Reinhardt mit seiner Mannschaft noch mehr kölsche Stars nach Koblenz geholt, aber auch die eigenen Tanzgruppen konnten da gut mithalten. Flott und unterhaltsam führte Sitzungspräsident Frank Ackermann durchs Programm und rief nach dem Einmarsch mit dem Fanfarenzug Karthause die gelb-rote Kindergarde, Amazonen- & Kadettencorps sowie die Jugendgarde zum Gardetanz auf die Bühne. Mit denselben Gruppen hieß es beim späteren Showtanz „Anker lichten – Leinen los“. Die Kleinen brillierten als Pippi Langstrumpf und in Folge passend die Größeren als Piraten. Betreut wird die Kindergarde von Susanne Putzke, Daniela Kipka, Gudrun Eder, das Amazonen- und Kadettencorps von Claudia Simon und Monika Gietzen, Trainerinnen sind Kerstin Kreuter, Tanja Felbecker und Stefanie Geißler, Kostümschneiderin ist Karen Elsen. Zwei total verrückte Höhner sorgten für Partystimmung, Parodie und Humor.
Kein Auge blieb trocken
„Die Pillhöhner“ aus Köln, Klaus Feige und Charly Langen, trieben mit ihren Witzen den Narren im Saal die Lachtränen in die Augen. Einer berichtete über seine Ehefrau: Die ist nicht dick, sondern nur gut sichtbar, so hat sie beim Bungeespringen die Brücke abgerissen. Sie fährt so langsam Auto, das sie nicht geblitzt, sondern gemalt wird. Wenn die Linie 18 nicht kommt, fährt sie zwei Mal mit der 9. Dann kam Jongleur „Hefty“ und kündigte Prinz Markus I. und Confluentia Gaby mit Gefolge vom „Närrischen Circus Waschem“ an. Nach Ansprachen der Kowelenzer Tollitäten und dem Austausch von Orden und Nettigkeiten trug die „Erdnuss“ (Stefan van den Eertwegh aus Kölle) eine Geschichte vor, die fast nur aus Ortsnamen aus der Region Koblenz bestand. Mit den Witzen „Zwei Schlangen treffen sich, fragt die eine: Sie wir eigentlich giftig? Warum? Ich habe mir gerade auf die Zunge gebissen. Kommt ein Hengst in die Bäckerei und fragte: Haben Sie Stuten?“, erntete er eine Lachsalve nach der anderen. Dass so ein kleiner Ort wie Kölsch-Büllesbach (Kreis Neuwied) eine so tolle Tanzgruppe hat, ist verwunderlich. Beim Tanz der Grün-Weißen Funken vom Zippchen flogen die Funkenmariechen durch die Luft oder waren bei den Pyramiden schon fast in Deckennähe. Ob die Stürze bei Auftritt des gelb-roten Männerballetts ungewollt oder geplant waren, wussten die Zuschauer nicht, als Herren mitsamt „Schlachtross“ (so Frank Ackermann) Rolli Reinhardt Cowboy und Indianer spielten, jedenfalls sorgten sie für Lacher. Einstudiert hatte den Tanz, bei dem es sogar eine Luftnummer gab, Jürgen Helmer und die Kostüme schneiderten Helga Maurer und Heidi Reinhardt. Die Lokalmatadore erhielten vom Publikum großen Beifall. Die kölsche Band „Rabaue“ sang nicht nur ihren neuesten Hit „Amore mio“, sondern ebenso wie „Rudi und Tünn“ weitere karnevalistische Hits. Aus Porz-Wahn kam mit den Blau-Wiesse Funken auch das Dreigestirn in die Koblenzer Narrhalla und Soldaten und Funkenmariechen zeigten den berühmten „Stippeföttchesdanz“. Die Gruppe „De Boore“ wurden mit ihrem Superhit „Rut sin de Ruse“ zur Bühne begleitet. Frontman Hendrik Brock stieg in den Publikumsreihen auf Stühle, als er unter anderem den neuesten Boore-Hit „Rosemarie“ sang. Zum Programmende begeisterte die gelb-rote Tanzgarde (Kommandeur: Tim Huß) mit ihrer tollen Show „From China with Love“ zu der sogar ein goldener Drache gehörte. Den Tanz mit den gewagten Pyramiden hatte Ellen Friedrich-Gaul einstudiert und zusammen mit Resi Suchan die Kostüme geschneidert. Schließlich rief Frank Ackermann zum großen Finale alle noch anwesende Aktiven auf die Bühne und beendete nach fünfeinhalb Stunden (ohne Pause) eine närrische Supershow.
