Pressekonferenz zum „Tag gegen Lärm 2015“
Sofortiges Nachtfahrverbot für laute Güterzüge an Rhein und Mosel gefordert
Aufruf zur Demonstation am 9. Mai in Koblenz

Koblenz. Frank Gross, Vorsitzender „Pro-Rheintal“ begrüßte im Rathaus neben Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig, Vertreter des Bündnisses der Bürgerinitiativen und auch Pressevertreter zum „Tag gegen Lärm“. Gleich zu Beginn forderte er auf, dass sich Bund, Bahn und die Länder jetzt für einen sofortigen Schutz der Menschen im Mittelrheintal zusammensetzen. Es ist mit einer weiteren Intensivierung des Güterverkehrs im Rheintal in Zukunft zu rechnen, doch bereits heute kann man mit den derzeitigen Lärmwerten nicht mehr leben. Lösungen zu finden, das will man jetzt mit konkreten Forderungen noch einmal forcieren, so Gross. Eine massive Kampagne ist dazu geplant, zu der auch eine Demo gegen Bahnlärm in Koblenz am Samstag, 9. Mai, ab 14 Uhr, auf dem Bahnhofsvorplatz geplant ist. Zu dieser Demo werden etwa 2.000 Menschen erwartet, teilnehmen werden unter anderem auch der Koblenzer OB, Landrat Alexander Saftig, MdB Erwin Rüddel, Staatssekretär Thomas Griese und auch Innenminister Roger Lewentz. Für Hofmann-Göttig ist es eine Herzensangelegenheit , sich zu diesem Thema bei der Demo anzuschließen. Man müsse alles tun, um den Bahnlärm in den Griff zu bekommen, so der OB. Es gibt technische Möglichkeiten, diese durchzusetzen hängt entscheidend vom Willen der Gesellschaft und der Politik ab, denn letztendlich geht es um Geld. Aus Sicht der Koblenzer Bevölkerung gibt es Stadtteile die vom Bahnlärm massiv betroffen sind, das sind zum Beispiel Pfaffendorf, Stolzenfels, Horchheim und Ehrenbreitstein. Und so begrüßt Hofmann-Göttig die Aktivitäten von „Pro Rheintal“ und er macht sich die Forderungen zur Demonstration zu Eigen, in dem er ein Grußwort spricht. Weiter begrüßt er auch die Forderung nach einem Stopp für die weitere Zunahme des Güterzugverkehrs im Mittelrheintal, denn das Thema Bahnlärm ist ein Thema Güterzugbahnlärm und hier im Besonderen der Nachtverkehr. Und auch aus Sicht des OB ist die Forderung ab 2016, ein qualifiziertes Nachtfahrverbot ab einem Grenzwert der Lärmbelastung in den Ortschaften einzuführen, sinnvoll. So fordert auch das Bündnis aller Initiativen Bund, Bahn und Länder auf, für sofortigen Schutz vor Bahnlärm und Erschütterungen zu sorgen. Und am „Tag gegen Lärm“ steht die Forderung: „Sofortiges Nachtfahrverbot für laute Güterzüge“ ganz oben. Sich gemeinsam an einen Tisch setzen und die Mittel und Maßnahmen für eine dauerhafte Entlastung der Menschen an Rhein und Mosel beschließen, das muss nun unverzüglich umgesetzt werden, so die weiteren Forderungen. Die Menschen an den betroffenen Bahnlinien sind einem gefährlichen Mix aus Bahnlärm und Erschütterungen ausgesetzt, vor allem während der Nachtstunden. Weder Lärmschutzwände noch Schallschutzfenster könnten diese Art von Immissionen aufhalten. Das führt zu gesundheitsschädigenden und langfristig zu lebensbedrohlichen Belastungen. Frank Gross hatte auch bei der Pressekonferenz ein anschauliches Beispiel der unterschiedlichen Lärmbelastungen in einem Video aufgezeigt. Waren es zum Teil schon Neuerungen an Waggons, so konnte man die einzelnen Lärmunterschiede deutlich erkennen, und wer diesen Lärm so nicht kennt, der war schon alleine von der Demonstration her erschrocken. Weiter hatte Gross noch einige Hintergrundinformationen vorbereitet. Gesundheitsprognosen oder Kostenprognosen waren dabei nur einige Beispiele. Und zum Schluss dann die zentralen Forderungen der Initiativen: Anspruch auf Schutz von Leben und Eigentum, vor Lärm, Erschütterungen und Feinstaub, Lärmvorsorge anstelle von Lärmsanierung, Gesamtlärmberücksichtigung inklusive Erschütterungen und Feinstaub, außerdem Schutz vor Gefahrguttransporten. Zur Durchsetzung dieser Forderungen fordert man ein sofortiges Nachtfahrverbot für laute Güterzüge.


Frank Gross, Vorsitzender „Pro-Rheintal“ überreichte ein T-Shirt mit passender Aufschrift an Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig. (v.l.).