Pilger: EU gefährdet Lärmschutz und Tourismus im Mittelrheintal
Tunnel muss kommen
Die Ankündigung von Violeta Bulc, Kommissarin für Verkehr, lässt Bundestagsabgeordneten Detlev Pilger und den Koblenzer Hotelier Joachim Mehlhorn, Diehl’s Hotel und Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes aufschrecken. „Es kann nicht sein, dass Europa hier gegen die Interessen und letztlich gegen die Gesundheit von tausenden Anwohnern von Bahnstrecken entscheidet. Wir kämpfen weiter und halten an unserem Kurs und dem bisher Erreichtem fest,“ so Pilger bei einer gemeinsamen Veranstaltung. Für den Hotelier Mehlhorn verträgt sich Lärm und Tourismus überhaupt nicht: „Auch wenn es die Züge waren, die das Mittelrheintal für den Tourismus erschlossen haben können wir den Lärmpegel nicht länger mehr hinnehmen. Es muss und es kann technisch Abhilfe geschaffen werden. Jetzt ist es Zeit zu handeln. Schaue ich nach Bacherach oder andere Städte am Rhein, die zu einem ganz großen Teil auch vom Tourismus leben spreche mit Kollegen dort, sehe ich, wie schwer auch die dortigen Gastronomen und Hoteliers unter den Folgen des Lärms leiden. Das muss sich ändern.“ Hintergrund für Pilgers Befürchtungen ist eine Aufforderung der EU-Kommissarin an Alexander Dobrindt. Der Bundesverkehrsminister und mit ihm die 130 Vertreter der parlamentarischen Gruppe Bahnlärm verfolgen vehement das Vorhaben, ab dem Jahr 2020 in Deutschland Auflagen für zu laute Güterzüge zu erteilen. Ohne die scharfen aber richtigen Lärmschutzauflagen für Güterzüge werde auch der Bau des Westerwald-Taunus-Tunnels indirekt in Frage gestellt, so Pilger. Mehlhorn spricht Pilger aus der Seele. Ein Tunnel und begleitende Lärmreduzierungsmaßnahmen seien auch entscheidend für das Gelingen einer Bundesgartenschau 2031: „Wenn jetzt alle Beteiligten an die Planungen gehen, sehe ich gute Chancen, dass wir 2031 den Tunnel vielleicht schon haben können.“ Pilger und Mehlhorn wissen die Hoteliers der Region hinter ihrem Vorhaben, verbindliche Lärmauflagen für Güterzüge durchzusetzen. Beide appellieren auch in Richtung Kommission, das Wohl der Menschen nicht aus dem Auge zu verlieren: „Bahnlärm macht krank - das ist nicht von der Hand zu weisen. Und der Lärm hemmt die wirtschaftliche Entwicklung einer ganzen Region. Das kann nicht sein. Die besten Konzepte zur Bewältigung des demografischen Wandels helfen nichts, wenn am Ende keine Menschen mehr da sind, bzw. zuziehen wollen.“ Gemeinsam mit der Parlamentarischen Gruppe aber auch unter enger Einbindung weiterer, relevanter Interessenvertretungen will Pilger die Anliegen der Region und seiner Menschen weiter lautstark in Berlin vertreten und die Verbindung mit den Bürgerinitiativen aufrecht erhalten.
Pressemitteilung Büro Detlev Pilger MdB
