Frühlingskonzert „Musik verbindet“ im KEVAG-/EVM-Kundenzentrum
Virtuose Beiträge der Musikschule
Bereits zum 17. Mal bereicherten die hochveranlagten Schüler der Musikschule Koblenz die Ohren der Gäste
Koblenz. Zum 17. Mal gestalteten Schüler der Musikschule Koblenz das abwechslungsreiche Frühlingskonzert „Musik verbindet“ im KEVAG-/EVM-Kundenzentrum. Das Niveau des Vortrags stieg natürlich mit zunehmendem Alter der Musizierenden, doch gerade die Kleinsten waren hinreißend in ihrer Ernsthaftigkeit. So, wie die beiden neunjährigen Veronika Pabst und Samuel Kremer, die mit Violine und Viola noch ganz zaghaft vor das Publikum traten und „Variationen über einen Choral von J.S. Bach für Violine und Viola“ von Charlotte Hampe spielten. Auch wenn es den beiden noch nicht perfekt gelingen wollte, jeden Ton auf dem Griffbrett exakt zu greifen, war die Darbietung schon wegen ihres musikalischen Eifers einfach erfrischend.
Hörbar weiter fortgeschritten in seiner musikalischen Ausbildung war Veronikas zwei Jahre älterer Bruder Nikolas Pabst. Ganz in sich ruhend spielte er die Violine. Konzentriert achtete er darauf, dass sein Instrument harmonisch mit dem Klavier kommunizierte. Daran begleitete ihn bei dem „Konzert für Violine op. 15“ von Friedrich Seitz Musikschul-Lehrer Karl-Heinz Lindemann. Mit Stücken von Gaubert, Kuhlau, Kabalewski und anderen Komponisten spielten sich auch die übrigen neun jungen Musiker, vorwiegend mit Klavier, Querflöte und Violine in die Herzen der Zuhörer und stellten damit unter Beweis, auf welch hohem Niveau die Musikschule lehrt.
Franz Tromm erwies sich als Experimentierer
Große Aufmerksamkeit erfuhr die Aufführung von Franz Tromm, einem der vielen „Jugend Musiziert“-Preisträger, die die Musikschule immer wieder hervorbringt. Sein Klavier-Solo „Black Earth“ des Komponisten Fazil Say hatte Glanz und Größe, auch wegen der sehr eigenen Bespielung des Klaviers. Um einen besonderen Dämpfungseffekt zu erzeugen, mit dem ein lautenähnlicher Klang erreicht wird, mussten die Saiten freigelegt werden, sodass der Musiker sie mit einer Hand während des Spiels entsprechend manipulieren konnte. Seine Klavierlehrerin, Marion Strauch, war auf die Komposition ganz zufällig einmal im Autoradio aufmerksam geworden. So viele Klangfarben aus einem Flügel herauszuholen, das habe sie fasziniert. Da der jetzt 13-jährige Franz Tromm, der schon seit acht Jahren von ihr unterrichtet wird, ein Experimentierer sei, schon viel Modernes und Ungewöhnliches gespielt hat, fragte sie ihn, ob er das Stück bei diesem Konzert aufführen wollte. Er wollte und er machte es wahrhaft grandios.
Mit einem Gitarrensolo hob sich der 18-jährige Ycen Du aus der Gitarrenakademieklasse von Prof. Hubert Käppel aus dem instrumentalen Grundton des Konzerts hervor. Während er Castelnuovo-Tedescos „Sonate für Gitarre“ und Barrios „Preludio op. 5“ spielte, hätte man die Stecknadel im Raum fallen hören können. Glasklare Töne erzupfte der junge Musiker, der gänzlich versunken und in inniger Beziehung zu seinem Instrument die Melodie zum Klingen brachte. Und wie schön war es, von Mendelssohn Bartholdys „Konzert für Violine und Orchester op. 64“ den Frühling direkt ins Herz gespielt zu bekommen.
Die Violinistin Sara Jedersberger spielte das Werk auswendig, am Klavier begleitete sie Karl-Heinz Lindemann. So gut sie den Bogen der Geige auch führte, hätte dem Vortrag vielleicht ein kleines Lächeln sehr gut gestanden. Dennoch konnte ihre Musiklehrerin, die stellvertretende Leiterin der Musikschule, Dorothea Buchwald, sehr stolz auf die Leistung ihrer Schülerin sein. Mit seinem gefühlvollen Klavierspiel beeindruckte besonders Ludwig Marxsen, der alle drei Sätze von Beethovens „Klaviersonate Nr. 6“ auswendig, und voller Inbrunst spielte. In den gut zehn Minuten, die die Komposition fordert, schwebten seine Finger elfenartig über die Tastatur, was dem Spiel eine faszinierende Leichtigkeit gab. Ludwig Marxsen gelang es bravourös, mit dem Klavier zu spielen, es zu beherrschen. Das war dann sogar mal einen Applaus zwischen den einzelnen Sätzen wert.
Die große Bandbreite, die das Konzert der Musikschüler geboten hatte, beeindruckte auch Dr. Karlheinz Sonnenberg, Vorstandsmitglied der Kevag-Gruppe, der sich mit einer „kleinen Unterstützung“ für die Schule bei Dorothea Buchwald revanchierte. Die wiederum war sehr glücklich über die schon so lange währende finanzielle, aber auch ideelle Unterstützung des Unternehmens. Sponsoren wie diese ermöglichten es der Musikschule immer wieder, all die jungen Leute zu fördern, die Musik zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Lebens machten.
Dr. Karlheinz Sonnenberg, Vorstandsmitglied der Kevag-Gruppe und die stellvertretende Leiterin der Musikschule, Dorothea Buchwald, im angeregten Gespräch vertieft.
