Kriminalstatistik 2013 für den Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz vorgestellt
Zahlen weiter auf niedrigem Niveau
Rückgang insbesondere im Bereich der schweren Kriminalität - Starke Zunahme bei Enkeltrickbetrügereien
Koblenz. Polizeipräsident Wolfgang Fromm stellte die Kriminalitätsentwicklung für das Jahr 2013 in einem Pressegespräch vor. Im vergangenen Jahr wurden im Bereich des Polizeipräsidium Koblenz insgesamt 74.889 Straftaten registriert. Obwohl die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 576 Fälle (0,8 Prozent) leicht anstieg, liegt sie deutlich unter dem Fünfjahresschnitt von 77.296 registrierten Straftaten. Rückgänge dagegen waren unter anderem auszumachen bei Delikten wie Handtaschenraub, Raubüberfälle, gefährliche und schwere Körperverletzung, Sachbeschädigungen - hier sind es 7,8 Prozent weniger. Ähnlich ist die Entwicklung in der „Straßenkriminalität - hier ist ein Minus von 3,6 Prozent zu verzeichnen. Die Fallzahlen im Bereich Raubdelikte verzeichnen ebenfalls ein Minus von 3,9 Prozent, und bei den Körperverletzungen ist ein Minus von 2,1 Prozent positiv hervorzuheben. Auch bei Delikten gegen das Leben (42,2 Prozent) und bei Widerstandsdelikten (7,4 Prozent) ist ein Rückgang auszumachen.
Deutliche Zunahmen sind leider bei „Enkeltrickbetrügereien“ feststellbar - ein extremes Plus von 136,1 Prozent - und bei den „Schockanrufen“ mit 80,6 Prozent. Auch die Wohnungseinbrüche sind um 3,5 Prozent, trotz umfangreicher Bekämpfungsmaßnahmen, angestiegen. Im Bereich „Gewalt im öffentlichen Raum“ stellte Polizeidirektor Christoph Semmelrogge jedoch fest: „Es ist hier der niedrigste Wert der letzten Jahre zu verzeichnen.“
Er beklagte jedoch die Entwicklung im Bereich der „Gewalt gegen Polizeibeamte“. Bei den im Jahr 2013 registrierten Delikten wurden 161 Beamte verletzt, 61 davon mussten sich einer ambulanten Behandlung unterziehen. Dieses Thema bereitet zunehmend Sorgen: weniger Respekt und mehr Gewalt gegenüber der Polizei. An dieser Stelle empörte sich Semmelrogge sehr, denn bei verbalen Beleidigungen ist teils noch lange nicht Schluss.
Spektakuläre Fälle zeichnete dann Kriminaldirektor Wolfgang Bula auf. Er gab einen Einblick in die Entwicklung der Betäubungsmittelkriminalität, der politisch motivierten Straftaten, aber auch in das Verfahren „Tulip“ - bandenmäßiger Raub. Die SOKO „Ampel“ konnte die Tat noch nicht endgültig klären, jedoch gibt es vage Hinweise auf die Tätergruppe. Dabei ging es um Schüsse im Januar 2013 auf Kraftfahrzeuge, Lichtsignalanlagen, Straßenleuchten und Uhren in neun Fällen. Bei einem erpresserischen Menschenraub in Kruft im Juni 2013 - drei Personen überfielen ein älteres Ehepaar in seinem Wohnhaus, anschließend erpressten die Täter Bargeld und Schmuck - konnten die Täter in Holland ermittelt werden. Ebenfalls im Juni 2013 in Kruft überfielen drei Personen einen 48-Jährigen. Drei Traktoren wurden von dem Gelände geraubt und von einem vierten Täter nach Rumänien transportiert. Auch in diesem Fall konnten die Täter ermittelt und die Traktoren zurückgeführt werden. Beim Tötungsdelikt im September 2013 in Waldesch dauern die Ermittlungen weiter an.
Zum Abschluss des Gesprächs hatte Fromm dann noch eine erfreuliche Mitteilung, als er die Zahl der Tatverdächtigen insgesamt erläuterte. Er erklärte: „Die Jugend ist besser als sie dargestellt wird, und das ist doch einmal eine positive Aussage.“ Die Polizei setze weiter auf Prävention und halte an ihren bisherigen Maßnahmen fest. Technische Prävention, Drogenprävention, Seniorensicherheit, der Opferschutz und auch die Polizeipuppenbühne sind nur einige Beispiele. So konnte Fromm insgesamt feststellen, dass die registrierten Fallzahlen deutlich unter dem Fünfjahresschnitt lagen, ein erneuter Rückgang von Gewalt im öffentlichen Raum stattgefunden hat, die Aufklärungsquote erneut auf über 60 Prozent gestiegen ist und die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren weiterhin rückläufig ist. Also positive Nachrichten aus dem Polizeipräsidium Koblenz, und dank des Engagements Mitarbeiter des Polizeipräsidiums kann die Bevölkerung im nördlichen Rheinland-Pfalz im Vertrauen auf und in Zusammenarbeit mit der Polizei sicher leben.
