Die Gäste wurden über das bestehende Leistungsspektrum informiert
Die chirurgischen Kliniken des Mayener Krankenhauses öffneten ihre Türen
Mayen. Bis zum Jahr 2007 gab es im Mayener St. Elisabeth Krankenhaus nur eine chirurgische Klinik, die alle Bereiche dieses medizinischen Fachgebietes abdeckte. Im Zuge einer notwendigen Spezialisierung wurde die Klinik in zwei Bereiche aufgeteilt der Unfallchirurgie und Orthopädie sowie der Allgemein- und Viszeralchirurgie, auch Bauchchirurgie genannt. Jetzt fünf Jahre später sind die beiden Kliniken im Mayener Krankenhaus fest etabliert und aus diesem Grund öffneten sie am vergangenen Freitag für interessierte Gäste oder künftige Patienten ihre Türen, um ohne den Druck einer kurz bevorstehenden Behandlung über das hier zur Verfügung stehende Leistungsspektrum zu informieren. Dabei bestand gleichzeitig die Möglichkeit, moderne Operationsmethoden kennenzulernen, den Krankenhausalltag zu erleben oder einen Blick in die Notaufnahme, die Kinderstation oder einen modernen Rettungswagen zu werfen.
„Die beiden Kliniken konkurrieren in keiner Weise“ stellten die beiden Chefärzte Prof. Dr. Martin Wolff von der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Dr. Horst Kray für die Unfallchirurgie und Orthopädie übereinstimmend fest und demonstrierten das gleich bei einer gemeinsamen Führung in einen prothetischen Operationssaal. Darin zeigte Dr. Kray, der persönlich auf eine Erfahrung von mehr als 1.000 Kniegelenkoperationen zurückgreifen kann, interessierten Gästen und seinem Chefarztkollegen kurz die grundlegenden Schritte und Methoden bei der Auswechslung eines Gelenkes. So abschreckend die Bohrmaschine, der Hammer zusammen mit Schrauben und Nägeln auch gedanklich sein mögen, hier wurde alles vom Fachmann sachlich und nüchtern zum Vorteil der Patienten erläutert, die darauf dringend angewiesen sind, weil sie sonst in ihrer Mobilität vollkommen eingeschränkt wären. „Wenn ein Patient noch um den Laacher See laufen kann und ihm danach das Knie weh tut, den schicken wir wieder nach Hause“ so Dr. Kray „auch nach der Auswechselung eines Gelenkes verbleibt ein Restschmerz und den gilt es ins Verhältnis zu setzen mit dem alltäglichen, der nur noch unter ständiger Einnahme von starken Schmerzmitteln bewältigt werden kann und daher nur noch wenige Schritte möglich macht.“ Die Allgemeinchirurgie befasst sich unter anderem mit Brüchen, Abszessen, Portimplatationen oder Dialysezugängen, während die Viszeralchirurgie sich grob gesagt im Bereich von der Schilddrüse über die inneren Organe bis zu den Därmen und Hämorrhoiden bewegt.
Obwohl die beiden Kliniken im Mayener Krankenhaus grundsätzlich alle Bereiche der Chirurgie abdecken, ist es für die beiden Chefärzte natürlich selbstverständlich, Patienten an jeweilige Fachkliniken weiter zu vermitteln, wenn die eigenen technischen oder persönlichen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und daher eine Behandlung vor Ort in Mayen nicht mehr sinnvoll erscheint.
Wer die Chance zur Information beim Tag der offenen Türen der chirurgischen Kliniken verpasst hat, der sollte gelegentlich einen Blick in die örtliche Presse tun. Regelmäßig werden dort Termine veröffentlicht, auf denen das Elisabeth Krankenhaus als Teil des Gemeinschaftsklinikums Koblenz-Mayen Vorträge medizinischer Kapazitäten aus allen Bereichen der Gesundheit ankündigt und die vielfach vollkommen kostenlos besucht werden können.
WE
Dr. Horst Kray erläuterte als Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie in einem prothetischen Operationsraum die kleinen Finessen seiner täglichen Arbeit nicht nur seinem Chefarztkollegen Prof. Dr. Martin Wolff (r.) von der Allgemein- und Viszeralchirurgie.
