Goldene Ehrennadelfür Mayener Mundartkünstler

Goldene Ehrennadel
für Mayener Mundartkünstler

Der Mundartabend wurde zum besonderen Ereignis für Inge Dietz (2. von links) sowie Albert und Doris Mohr (3. & 4. von links). Foto: Fotostudio Heinz Israel

Kürzlich konnte Oberbürgermeister Wolfgang Treis drei Mayener Mundartkünstlern im Rahmen des Mundartabends bei der Volksbank RheinAhrEifel eG die Goldene Ehrennadel der Stadt Mayen verleihen. Über diese besondere Auszeichnung konnten sich Inge Dietz sowie Doris und Albert Mohr freuen. Inge Dietz feierte vor wenigen Wochen ihren 80. Geburtstag und ist damit die Dienstälteste im aktuellen Team der Mayener Mundart und seit 2002 in jedem Jahr dabei. Ihr Steckenpferd sind selbst geschriebene Gedichte, mit denen sie die Stadt, einzelne Bauwerke oder auch Ereignisse aus dem Jahreskalender von Mayen beschreibt und skizziert. Als Zeitzeugin der schweren Phase des Wiederaufbaus erinnert sie gerne an die vergangenen Zeiten, jedoch ohne diese Zeiten unkritisch zu verklären. Peter Kiesselbach, der dieser Initiative lange vorstand, hat dieses Talent für die Mundart entdeckt und für öffentliche Auftritte gewinnen können. Dass die Bühne ihr nicht ganz fremd ist, stellte sie in den 1980er Jahren in der Mayener Faasenaacht unter Beweis. Zusammen mit Peter Hürter stand sie als Duo „Jägerlatein“ auf Mayens närrischen Bühnen und pflegte die urwüchsige Art der Narretei. Kein Kostüm konnte zu schrill, kein Lied zu laut sein, um nicht zum Amüsement der Bevölkerung in die musikalischen Sketche eingebaut zu werden. Sie rückte in das Blickfeld der Mayener Mundartkünstler, weil sie jahrelang, insgesamt zehn Jahre in Folge, mit ihren Gedichten im Jahrbuch des Landkreises Mayen-Koblenz vertreten war und damit auch die Stadt Mayen und ihre Sehenswürdigkeiten ins Blickfeld gerückt hat. Als sie vor sechzehn Jahren ihre Premiere bei der Mundart feierte, waren noch unvergessene Größen wie beispielsweise Günter Helmes, Bruno Moog oder Ernst Dieter Adams mit von der Partie. Und heute ist sie die Dienstälteste in den Reihen der Aktiven, aber nach wie vor unverzichtbar. Ihre Mitstreiter Doris und Albert Mohr kennt man vor allem als „Mohr & Möhrchen“. Die Beiden stehen seit nunmehr 40 Jahren gemeinsam auf der Bühne und damit sind sie seit vier Jahrzehnten auch aktive Repräsentanten der Mayener Mundart. Mohr und Möhrchen kombinieren das gesprochene Wort mit Gesang. Aus der Feder von Albert Mohr stammen zahlreiche Lieder, die den engen Bezug zu Mayen dokumentieren. Dabei gibt es Stücke wie „Leed vom klaane Mann“, welches sich dem Zuckertoni widmet und Songs, die die innere Verbindung zur Heimatstadt beschreiben. Genauso nehmen sie aktuelle Geschehnisse aufs Korn, wie beispielsweise im letzten Jahr mit dem Lied vom Thermomix. Nicht zu vergessen natürlich ihre wichtigen Forschungsergebnisse zur Menschheitsentwicklung in der Eifel, zusammengefasst im Lied „Die Kinder vom Bo-Frost-mann.“ Seit 2003 gehören Mohr und Möhrchen zum festen und unverwechselbaren Inventar der Mundartszene. Auf Initiative von Peter Kiesselbach haben sie seinerzeit den verwaisten musikalischen Part übernommen, mit ihrer Kombination aus Sprechvortrag und Musik aber ein neues Kapitel in der Mayener Mundart aufgeschlagen. Neben der Teilnahme an der Mundartszene transportierten sie die Mayener Lebensart bei unzähligen Auftritten bei Weinfesten und Volksfesten jeder Art in der Region. Dabei steht das soziale Engagement im Vordergrund, denn wenn überhaupt erhalten die Aktiven einen Auslagenersatz, denn hier geht es nicht darum Geld zu verdienen, sondern Freude zu bereiten. Daher sind Mohr und Möhrchen gerne gesehene Gäste bei sozialen Vereinen aller Art. Aber auch darüber hinaus sind die Beiden ehrenamtlich aktiv. Doris Mohr ist Obermöhn der Alzheimer Möhnen und damit auch verantwortlich für die Durchführung entsprechender Veranstaltungen für die Alzheimer Bevölkerung. Seit Jahren kümmert sie sich aktiv um das Kinderferienprogramm im Stadtteil Alzheim und als der Alzheimer Karnevalsverein aus der Taufe gehoben wurde, waren die Beiden an vorderster Front dabei. Unzählige Kostüme für Prinzenpaare und Karnevalisten hat Doris Mohr genäht. Trotz eines persönlichen familiären Schicksalsschlages haben die Beiden sich davon nicht unterkriegen lassen, sondern stets dafür gesorgt, dass die Mitmenschen frohe Stunden verleben können und die Mayener Art und die Mayener Mundart leben.

Pressemitteilung der

Stadtverwaltung Mayen