350 Notrufe ohne Grund: Polizei ermittelt gegen Mann aus Kall
07.10.: 33-Jähriger meldete ständig Vorfälle

Euskirchen. Ein 33-jähriger Mann aus Kall hat innerhalb der vergangenen vier Wochen mehr als 350 Mal den Polizeinotruf 110 gewählt – ohne jeden Anlass oder erkennbaren Grund.
Der Mann nutzte dafür dasselbe Mobiltelefon, mit dem er teils im Minutentakt den Notruf anwählte und dadurch wiederholt die Leitungen der Leitstelle blockierte.
Am Dienstag (7. Oktober) meldete sich der 33-Jährige erneut über den Notruf und gab eine Lärmbelästigung an. Durch die eingesetzten Polizeibeamten konnte vor Ort jedoch keine entsprechende Störung festgestellt werden.
Im Gespräch erklärte der Mann spontan, in den vergangenen Wochen vermehrt angerufen zu haben, um Vorfälle zu melden. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass sämtliche Anrufe von ein und derselben Telefonnummer ausgingen. Das verwendete Mobiltelefon wurde daraufhin sichergestellt.
Gegen den 33-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen Missbrauchs von Notrufen eingeleitet.
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang eindringlich darauf hin, dass der Notruf 110 ausschließlich für echte Not- und Gefahrensituationen bestimmt ist. Der Missbrauch des Notrufs ist kein Kavaliersdelikt: Ein solcher Verstoß kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet werden.
Solche Anrufe binden Einsatzkräfte, die in dieser Zeit nicht für tatsächliche Notfälle zur Verfügung stehen – im Ernstfall kann das Leben kosten. Die Polizei Euskirchen appelliert daher an alle Bürgerinnen und Bürger, den Notruf ausschließlich in wirklichen Notlagen zu wählen.BA