gesponserte Artikel | 02.01.2018

- Anzeige - Hohe Zahl an Verkehrstoten in Rheinland-Pfalz

Was Verkehrsteilnehmer tun können

Autounfälle passieren leider immer wieder – doch worauf sollte man als Beteiligter achten? Welche Schritte sind wichtig, um Verletzte zu versorgen, weitere Schäden zu vermeiden und den Unfall abzuwickeln? Quelle: smspsy – 117455925 / Fotolia.com

Region. 2017 droht zu keinem guten Jahr in der Unfallstatistik für Rheinland-Pfalz zu werden. Gleich mehrere Zeitungen und Magazine haben im Spätsommer die Zahlen des Statistischen Landesamtes zur Situation bei den Verkehrstoten aufgegriffen. Darunter die Zeitung „RHEINPFALZ“. Hintergrund: In den ersten sechs Monaten des Jahres – also von Januar bis Juni – verzeichneten die Statistiker bereits 89 Tote im Straßenverkehr. Damit lag die Quote bei den Verkehrstoten 39 Prozent über der Entwicklung im gleichen Zeitraum 2016. Rheinland-Pfalz ist allerdings kein Einzelfall. Auch in anderen Bundesländern ist die Zahl der Verkehrstoten im ersten Halbjahr 2017 gestiegen.

Länder mit einem deutlichen Plus sind laut Statistischem Bundesamt:

- Baden-Württemberg – 32 Tote mehr gegenüber 1. Halbjahr 2016

- Brandenburg – 16 Tote mehr gegenüber 1. Halbjahr 2016

- Thüringen – 11 Tote mehr gegenüber 1. Halbjahr 2016.

Am anderen Ende der Skala liegen Bayern und Berlin. Hier ist die Zahl der Verkehrstoten um 16 Tote bzw. 12 Tote zurückgegangen. Insgesamt lag die Zahl der auf deutschen Straßen tödlich verunglückten Personen in der ersten Hälfte 2017 um mehr als sechs Prozent über dem Vergleichszeitraum 2016. Wie erklärt sich dieser starke Unterschied? Experten sehen eine Ursache beim Wetter. Da der Sommer nicht zu verregnet war, seien mehr – auch junge – Motorradfahrer unterwegs gewesen. Im Folgenden wird genauer aufgezeigt, was Betroffene bei einem Unfall tun sollten und wie sich solche Probleme zumindest eindämmen lassen.

Verhalten bei einem Unfall - was Betroffene machen sollten

Bei einem Verkehrsunfall ist richtiges Handeln gefragt. Quelle: Fotolia.com : cameris – 103742790

Bei einem Verkehrsunfall ist richtiges Handeln gefragt. Quelle: Fotolia.com : cameris – 103742790 Foto: cameris - stock.adobe.com

Unfälle sind im Straßenverkehr nicht ungewöhnlich. Basierend auf den Zahlen des Statistischen Bundesamts ereignen sich jeden Tag mehr als 1.000 Unfälle im

Straßenverkehr, bei denen Personen verletzt werden. Und jeden Tag sterben im Durchschnitt acht bis neun Menschen an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Es ist durchaus wahrscheinlich, früher oder später mit einem Verkehrsunfall konfrontiert zu werden, der Hilfe für Verletzte erforderlich macht. Bleibt die Frage: Wie sich in dieser Situation verhalten? Angst und Unsicherheit sind in diesem Zusammenhang übrigens ein schlechter Ratgeber. Im deutschen Strafrecht handelt es sich bei unterlassener Hilfeleistung um einen Straftatbestand, mit Freiheitsentzug geahndet werden kann.

Achtung: Ähnlich gilt auch für Personen, die Dritte im Rahmen einer Hilfeleistung für andere behindern – womit das Thema „Gaffer“ angeschnitten wäre.

Grundsätzlich gilt für Ersthelfer immer der Grundsatz, besonnen zu handeln und dabei nicht das eigene Wohl zu gefährden. Beispiel: Auf der linken Fahrspur der Autobahn hat sich ein Auffahrunfall ereignet. Niemand wird von Ersthelfern auf dem Standstreifen verlangen, den auf der rechten Spur vorbeifließenden Verkehr anzuhalten.

1. Fuß vom Gas & Warnblinkanlage an: Der erste Schritt als Ersthelfer ist natürlich die Wahrnehmung des Unfalls. Es sollte sofort die im Auto befindliche Warnblinkanlage in Betrieb genommen werden. Letztere macht andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam. Anschließend wird auf der Standspur – in sicherem Abstand zur Unfallstelle – angehalten.

2. Warnweste an und aussteigen: Die Warnweste gehört nach § 53a StVZO inzwischen in jedes Auto und sollte so deponiert werden, dass sie schnell und ohne langes Suchen griffbereit ist. Wenn möglich auf der Beifahrerseite aussteigen, um keinen weiteren Unfall zu riskieren. Nach dem Aussteigen direkt hinter die Leitplanke begeben.

3. Unfallstelle gegen den nachfolgenden Verkehr absichern: Der nächste Schritt an der Unfallstelle sollte darin bestehen, diese abzusichern. Damit andere Verkehrsteilnehmer nicht mit voller Geschwindigkeit auf den Unfall auffahren, wird das Warndreieck hinter bzw. für den nachfolgenden Verkehr vor dem Unfall aufgestellt. Generell gilt auf Landstraßen ein Abstand von 100 Metern, auf Autobahnen von mindestens 150 Metern. Um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, können Warnleuchten (gelbes Blinklicht) mit dem Warndreieck kombiniert werden.

4. Notruf absetzen: Dieser Schritt ist wichtig. Die Koordination der Nothelfer übernimmt die unter der Nummer 112 erreichbare Notrufzentrale/Leitstelle. Bezüglich der Unfallmeldung sollte an die W-Fragen gedacht werden.

a. Wo hat sich der Unfall ereignet?

b. Was ist passiert?

c. Wie viele Personen sind betroffen?

d. Welche Verletzungen sind zu erkennen?

5. Unfallopfer versorgen: Eine wichtige Aufgabe der Ersthelfer besteht darin, Unfallopfer bzw. deren Verletzungen zu versorgen. Wichtig ist die Kontrolle der Vitalfunktionen – also Atmung und Puls. Bei Bewusstlosigkeit, aber bestehender Atmung, werden diese in stabile Seitenlage gebracht. Bei fehlender Atmung ist mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen. Nach der Regel 30:2 wechseln sich die Herzdruck-Massage und die Atemspende über Mund oder Nase ab. Unfallopfer, die bei Bewusstsein sind, sollte nie unbeaufsichtigt bleiben, da sich durch den Schock deren Zustand verschlechtern kann. Um ein Unterkühlen zu verhindern, kann die Rettungsdecke benutzt werden. Die silberfarbene Seite gehört in diesem Fall nach innen.

Wer allein an eine Unfallstelle kommt, geht die genannten Punkte Schritt für Schritt durch. Sobald mehrere Personen anwesend sind, können die einzelnen Schritte parallel abgehakt werden. Während ein Ersthelfer die Unfallstelle sichert, setzt ein zweiter Helfer den Notruf ab – und so weiter.

Tipp: Beim Absetzen des Unfalls sind genaue Angaben besonders wichtig. Während auf Landstraßen Kreuzungen, Haltestellen für Buslinien etc. sehr wichtige Anhaltspunkte sein können, sind es auf den Autobahnen die am Fahrbahnrand angebrachten Kilometermarkierungen, welche zur Orientierung benutzt werden können.

Unfälle ohne Personenschaden

In Deutschland kommt es täglich zu Unfällen, die glimpflich – also ausschließlich mit einem Schaden am Fahrzeug – enden. In diesem Fall weicht das Verhalten vom genannten „Ablaufplan“ ab. Kratzer in der Stoßstange oder kleinere Dellen sind im Übrigen häufig Gründe, aufgrund derer Unfallgegner auf die Polizei verzichten.

Aber: Besteht einer der Beteiligten auf deren Erscheinen, müssen alle anderen Unfallbeteiligten warten. Sobald auf die Polizei verzichtet wird, sind alle relevanten Informationen von den Beteiligten selbst aufzunehmen. Bedeutet, das:

- Personalien ausgetauscht

- Kfz-Kennzeichen festgehalten

- Unfallberichte/Unfallhergang festgehalten

- im Idealfall Fotos (Handy) gemacht werden. Um Schilderung und Aufnahme des Unfalls zu vereinfachen, sollte ein Bogen zum Unfallbericht im Auto mitgeführt werden, in dem sich auch Skizzen anfertigen lassen. Der Europäische Unfallbericht kann selbst ausgedruckt werden, oft gibt´s die Vordrucke auch von Automobilklubs und Versicherungen.

Wie lassen sich schwere Verkehrsunfälle künftig vermeiden

So schön es wäre, immer unfallfrei durch ein Autofahrer-Leben zu kommen, so schwierig ist es unfallfrei zu bleiben. Beispiel: Nach Feierabend geht’s auf dem Weg nach Hause an einem Maisfeld vorbei. Auf freier Strecke queren plötzlich Wildschweine die Straße in 30 Meter Entfernung. Selbst bei 70 km/h sind Ausweichen und Vollbremsung nicht möglich – das Fahrzeug legt pro Sekunde 20 Meter zurück. Trotzdem gibt es natürlich Strategien, um Unfälle vermeiden zu können.

- Vorausschauend fahren: Diese Regel sollte eigentlich aus der Fahrschule bekannt sein. Vorausschauend heißt auch, dass der Verkehr immer beobachtet wird. So lassen sich brenzlige Situationen häufig schon früh erkennen.

- Angepasste Geschwindigkeit: Geschwindigkeitsregeln gelten nicht ohne Grund. Sie helfen dabei, Unfälle zu vermeiden. Bei schlechter Witterung wie Regen oder Schnee und Frost versteht es sich von selbst, dass es heißt: Fuß vom Gas!

- Abstand halten: Zu dichtes Auffahren auf den Vordermann gehört zu den häufigen Unfallursachen. Gerade auf den Autobahnen sind die Geschwindigkeiten so hoch, dass schnelles Reagieren ausgeschlossen ist. Als Faustformel gilt der halbe Tachowert in Metern als Sicherheitsabstand.

- Kein Alkohol: Alkohol hemmt die Reaktionen. Im Straßenverkehr kommt es aber auf Sekundenbruchteile an. Auch wenn in Deutschland die 0,5-Promille-Grenze gilt – fahren ohne Alkohol ist immer zu empfehlen.

Der Unfallbericht spielt eine wichtige Rolle bei der richtigen Abwicklung eines Unfalls – glücklicherweise gibt es entsprechende Vordrucke. Quelle: @ Daniel Strautmann – 138755062 / Fotolia.com

Der Unfallbericht spielt eine wichtige Rolle bei der richtigen Abwicklung eines Unfalls – glücklicherweise gibt es entsprechende Vordrucke. Quelle: @ Daniel Strautmann – 138755062 / Fotolia.com Foto: Daniel Strautmann - stock.adobe.

Fazit: Mit diesen Tipps richtig verhalten

Unfälle im Straßenverkehr können passieren. Eine Strategie, um die 100-prozentig zu vermeiden, wird es nicht geben. Aus Autofahrersicht ist es deshalb notwendig, sich mit dem richtigen Verhalten im Fall eines Unfalls vertraut zu machen. Hierzu gehört nicht nur die Eigensicherung und Absicherung der Unfallstelle. Es muss auch darum gehen, wie der Notruf schnell und möglichst genau abgesetzt wird. Und natürlich steht an dieser Stelle im Vordergrund, wie mit Unfallopfern umzugehen ist. Die Sofortmaßnahmen der Ersthelfer können am Ende Leben retten – und es zählt in diesem Fall jede Sekunde!

Autounfälle passieren leider immer wieder – doch worauf sollte man als Beteiligter achten? Welche Schritte sind wichtig, um Verletzte zu versorgen, weitere Schäden zu vermeiden und den Unfall abzuwickeln? Quelle: smspsy – 117455925 / Fotolia.com

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