Mahnwache in Remagen im Gedenken an die Reichsprogromnacht

„Auch heute brennen wieder Häuser“

„Auch heute
brennen wieder Häuser“

Seit 1978 rufen die Jungsozialisten des Kreises zur Mahnwache am Platz der ehemaligen Synagoge in Remagen auf. Foto: AB

16.11.2015 - 16:01

Remagen. Am 9. und 10. November 1938 gingen in Nazideutschland jüdische Gotteshäuser in Flammen auf. Die Schaufenster der Geschäfte jüdischer Mitbürger wurden von SA-Schergen eingeschlagen, die geachteten Bürger eines anderen Glaubens mussten um ihr Leben fürchten. Im Jahre 1942 wurden auch die Remagener jüdischen Mitbürger deportiert und in den Tod geschickt. Im Juli meldete der Amtsbürgermeister in die Kreisstadt Ahrweiler: „Es sind im hiesigen Bezirk keine Juden mehr vorhanden.“ Um dieser schrecklichen Ereignisse zu gedenken, rufen die Jungsozialisten des Kreises seit dem 9. Juli 1978 zur Mahnwache an den Platz der ehemaligen Synagoge nach Remagen auf. Die Synagoge stand auf dem heutigen Parkplatz an der alten Post. Die Mahnwache in diesem Jahr am Montagabend hatte auch wieder etwas ganz Besonderes. Mit eingeschlossen in das Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger war aber auch die aktuelle Situation: die vielen Flüchtlinge, die nach Deutschland einreisen, um hier ohne Krieg und Terror eine neue Heimat zu finden, ein lebenswertes Leben ohne Angst. Darauf ging auch der Pfarrer der Credogemeinde Jürgen Tibussek ein, der betonte, dass auch heute wieder Häuser brennen würden – ebenso wie 1938. Die Flüchtlinge gelte es zu schützen und den Ewig-Gestrigen müsste Paroli geboten werden. Die Begrüßung der weit über 50 Teilnehmer, die mit brennenden Kerzen um das Mahnmal standen, darunter auch viele junge Leute, oblag dem Vorsitzenden der Kreis-Jusos Julian Schnitzler. Weitere Redner waren MdL Marcel Hürter und Ute Metternich, Autorin des Buches „Abendstern und Schabbeslämpchen - Juden von Oberwinter vom 14. bis 20. Jahrhundert“. Musikalisch begleitet wurde die Mahnwache von Istvan Szebegyinzki.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service