Politik | 14.12.2021

Rat beschloss mehrheitlich neue Bauleitplanung für ein kleineres Hotel und Wohnbebauung an der ehemaligen Ludendorffbrücke

Aufstellung des Bebauungsplans „Campingplatz Siebengebirge“ fand Zustimmung

Remagen. Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Remagener Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zu bewältigen. Doch trotz der vielen Tops wickelte die erste Beigeordnete der Stadt Remagen, Rita Höppner, für den in Quarantäne befindlichen Bürgermeister Björn Ingendahl die Sitzung zügig in nur zwei Stunden ab. Nicht zuletzt angesichts der zahlreichen einstimmigen Beschlüsse hatte die Sitzung schon fast etwas von adventlicher Harmonie.

Neben dem Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2022, für den der Rat bei nur einer Enthaltung einstimmig grünes Licht gab, standen vor allem zwei Themen im Vordergrund: die Aufstellung des Bebauungsplans „Campingplatz Siebengebirge“ Rolandswerth und der Einleitungsbeschluss für den Bebauungsplan „Hotel/An der alten Rheinbrücke“ Remagen.

Nachdem die ehrgeizigen Pläne zu dem Hotel „The Bridge“ des Eschweiler Architekten und Projektentwickler Tom Krause vom Tisch sind (BLICK aktuell Remagen berichtete mehrfach), Krause wollte in dem 50 Millionen-Projekt ein tolles Hotel, Restaurant und Wohnungen am Rhein verwirklichen, galt es nun den Einleitungsbeschluss für den Bebauungsplan „Hotel/An der alten Rheinbrücke“ Remagen erneut zu fassen, denn mit der Aufhebung des einstigen vorhabenbezogenen Bebauungsplans entfällt das bisherige Planungsrecht für den vorgesehenen Hotelstandort westlich der Brückentürme. Ein einheimischer Investor hat eine Alternative angeboten. Die Neuplanung geht davon aus, dass die Nutzungsmischung aus Hotel und Wohnen grundsätzlich erhalten bleibt, sich jedoch in Richtung eines größeren Anteils an Wohnungen verschiebt. Die bisherige enge Bindung der Wohnungen an Dienstleistungen des Hotels mit Boarding-House und Servicewohnungen ist nicht mehr beabsichtigt. So soll es offensichtlich in der exponierten Lage deutlich mehr Wohnungen und ein kleineres Hotel geben.

In welchem Verhältnis Wohnungen und Hotel stehen, das beschäftigte dann doch den Stadtrat. Und auch die Transparenz der Planungen bei diesem wichtigen Projekt wurde gefordert. „Wir sollen jetzt über Dinge abstimmen, die wir noch gar nicht kennen. Wir wollen erst Entscheidungen treffen, wenn wir wissen, was an dieser Stelle kommen soll“, betonte Rolf Plewa für die SPD. Bei „The Bridge habe der Rat Stunden über Stunden darüber diskutiert. Bauamtsleiter Gisbert Bachem erläuterte dazu, dass es jetzt nur darum gehe, zu entscheiden, das Hotel und Wohnen an dieser Stelle möglich werden. Erst in einem zweiten Verfahrensschritt gehe es um konkrete Inhalte und architektonische Inhalte. So sei dies auch bei „The Bridge“ gehalten worden. Alle städtischen Gremien würden noch ausreichend in alle Details mit eingebunden werden. Plewa blieb dabei, nicht auf blauen Dunst hin entscheiden zu wollen. Claus Krah von der Fraktion Klare Kante plädierte für Zustimmung, denn der Investor müsse signalisiert bekommen, dass der Stadtrat willig ist. Bei sechs Nein-Stimmen, vier von der SPD, eine von AfD-Vertreter Wolfgang Seidler und eine von Peter Wyborny, fand der Einleitungsbeschluss und die Durchführung der Unterrichtung/frühzeitigen Beteiligung mehrheitlich die Zustimmung des Stadtrates. Nun wird als nächstes der heimische Investor am Zuge sein und den städtischen Gremien eine neue Planung zur Bauleitplanung „Hotel/An der alten Rheinbrücke“ zur Beratung präsentieren.

Einstimmig grünes Licht gab es zur Änderung des Flächennutzungsplanes sowie zur Einleitung eines Aufstellungsverfahrens für einen Bebauungsplan mit städtebaulichem Vertrag „Campingplatz Siebengebirgsblick“ Rolandswerth. Der Eigentümer des Campingplatzes, der inzwischen Peter Soliman ist, beabsichtigt, die Errichtung und den Betrieb des Biergartens zu ermöglichen und den Campingsplatz planungsrechtlich abzusichern. Vor dem Hintergrund der erweiterten städtebaulichen Ziele vergrößert sich das vorgesehene Plangebiet auf das gesamte örtlich genutzte Anwesen. Der Flächennutzungsplan stellt das Plangebiet in seiner geltenden Fassung als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Zeltplatz“ dar. Da der Biergarten aufgrund seiner Größe über eine Bedarfsdeckung für die Camper hinausgeht und zum Betrieb auf Gäste von außerhalb angewiesen ist, muss auch die bisherige Darstellung im Flächennutzungsplan an die neuen städtebaulichen Ziele angepasst werden. Der Rolandswerther Ortsvorsteher und FBL-Stadtrat Michael Berndt betonte, dass sich der Ortsbeirat Rolandswerth sowie der Bauausschuss mehrheitlich für die Bauleitplanung und die Änderung des Flächennutzungsplanes ausgesprochen hätten. Er bat um Zustimmung für die für Rolandswerth wichtigen Einrichtungen. „Damit haben wir auch die Kontrolle über die Fläche“, machte Bauamtsleiter Gisbert Bachem klar. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Ärger mit dem Biergarten gegeben. Besonders nicht genehmigte Erweiterungen, zugeparkte Straßen und fehlende Parkplätze hatten den Ärger hervorgerufen. Dies soll nun in Form eines Bebauungsplanes, der klare Vorgaben zur Führung des Betriebes macht, geändert werden. Dass der neue Eigentümer Peter Soliman den Campingplatz und den Biergarten erhalten will, hatte die Stadtverwaltung in der Ratssitzung mitgeteilt.

AB

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