Bauausschuss des Sinziger Stadtrats tagte

Aus dem Westumer Campingplatz soll ein Baugebiet werden

Konzept wurde von den Planern im informellen Verfahren vorgestellt

22.10.2019 - 14:47

Sinzig. Der Westumer Campingplatz, seine schnelle Schließung und Räumung sorgten in den vergangenen Monaten für viele Schlagzeilen. Viele dort fest wohnende Menschen mussten sich eine neue Bleibe suchen. Doch für das Areal gibt es bereits neue Pläne.

Fakt ist, das Grundstück wurde verkauft und hat somit den Besitzer gewechselt. Entstehen soll nun ein neues Wohngebiet mit bis zu 35 Ein- oder Zweifamilienhäusern. Im Sinziger Bauausschuss wurde das Konzept für die Planung jüngst vorgestellt. Es handelte sich dabei um eine ganz frühe Information sozusagen im informellen Verfahren. Das hatten die Sinziger Verwaltung und Bürgermeister Andreas Geron auch schon bei den Plänen für die Bebauung des Kurparks in Bad Bodendorf so gehandhabt. Von der Einleitung eines förmlichen Bebauungsplanverfahrens ist man noch weit entfernt.

Doch die Planungen für das rund 27.000 Quadratmeter große Areal zeigen sich bereits in ihren Grundvoraussetzungen recht komplex. Drei private Investoren wollen Geld in die Hand nehmen, um das neue Wohngebiet zu erschließen. Die entsprechende Firma heißt 4Invest Entwicklung GmbH. Als Projektentwickler wird die Firmengruppe Wahl und speziell deren Immobilienabteilung fungieren. Für die Vorstellung in Sinzig zuständig waren Markus Ernst (Wahl Immobilien), Carsten Herges (Architekturbüro Haid, Bad Neuenahr) und Dirk Strang (Ingenieurbüro West aus Polch.)

Die grundsätzliche Erschließung des Baugebietes soll über eine Ringstraße erfolgen. Mit Verkehrsbehinderungen in der Sonnenstraße und der Krechelheimer Straße rechneten viele Ausschussmitglieder, aber auch Vertreter des Westumer Ortsbeirats. Ins Gespräch gebracht wurde die Nutzung der Sternstraße durch Klaus Hahn (Bündnis 90/Die Grünen). Dirk Strang sah gerade bei der Verkehrserschließung noch sehr viel Diskussionsbedarf.

Die sehr frühe Information von Öffentlichkeit, Bürgern und Kommunalpolitik, wie jüngst in Sinzig praktiziert, hat viele Vorteile und verhindert die wild brodelnde Gerüchteküche. Aber auch die Nachteile liegen auf der Hand: Es gibt keine wirklichen Planungen, Gutachten oder Festsetzungen.


Topografie des Geländes ist nicht unproblematisch


Zudem stellt die Topografie des Geländes, das teilweise bis zu 21 Prozent ansteigt, die Planer vor einige sportliche Herausforderungen. Klar ist nur, dass aus Gründen des Wasserschutzes von zehn Metern zum Hellenbach eingehalten werden muss.

Vollkommen offen ist weiterhin, ob die Bebauung nach Paragraf 13 b des Baugesetzbuches erfolgen kann oder ob im Gesamten eine Änderung des Flächennutzungsplans vonnöten ist.

Wie weit sich dieses Mehr an Bauflächen auf die bisher geplanten Erweiterungen des Flächennutzungsplangebiets in Sachen Bauland in Westum auswirken könnten, ist bisher ebenfalls eine noch vollkommen offene Frage. Weitergehen soll es nun mit einem informellen Beteiligungsverfahren, in dem möglichst viele offene Fragen geklärt werden sollen. Erst dann soll nach einer entsprechenden weiteren Entscheidung des Bauausschusses das rechtlich relevante Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Bis dahin könnte noch sehr viel Zeit ins Land gehen. Die Prognose von Markus Ernst von Wahl Immobilien, der auf einen Baubeginn im Spätsommer des nächsten Jahres hoffte, ist wohl ebenfalls eine sehr sportliche Annahme.


Wichtige Beschlüsse in Sachen Feuerwehr und Kindergärten


Wichtige formale Beschlüsse fasste der Bauausschuss auch in Sachen Feuerwehrgerätehaus und der Kindertagesstätten in Koisdorf und im Sinziger Weidenweg. In Sachen Feuerwehrgerätehaus wurde der Grundsatzbeschluss für die Aufstellung des Bebauungsplans getroffen, und bei den Kindertagesstätten wurde im Stadtrat empfohlen, die entsprechenden Planungsentwürfe anzunehmen. Die Kosten, die auf die Stadt Sinzig für diese Projekte zukommen, sind übrigens immens. Das Feuerwehrgerätehaus wird mit über 4,5 Millionen Euro zu Buche schlagen, die Kindertagesstätte in Koisdorf soll über 2,1 Millionen Euro kosten und der Fünfgruppenkindergarten im Sinziger Weidenweg 3,6 Millionen. Bis zur Realisierung liegt noch viel Arbeit vor den kommunalpolitischen Gremien in Sinzig. BL

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