Stadtbild Deutschland Regionalverband Unteres Mittelrheintal
Burg Steineck als Kinderburg nutzen
Rheinbreitbach. Aufmerksam verfolgt der Regionalverband Unteres Mittelrheintal von Stadtbild Deutschland e.V. die Entwicklung rund um die ehemalige Burg Steineck, auch genannt Elisenhof, in Rheinbreitbach.
Der Regionalverband unterstützt hierbei die Idee, das über 150 Jahre alte Gebäude als Kindertagesstätte zu nutzen. Besonders die Grünanlage mit altem Baumbestand rund um das historische Anwesen ist ein Paradies für Kinder. Alternative Standorte der Kita wie am Rande des Industriegebiets oder an einer stark befahrenen Straße gefährden die Gesundheit und sind menschenunwürdig.
Die aktuell genannten Umbaukosten von über sieben Millionen Euro (inklusive Kauf und Räumung) sind für die Fachleute des Regionalverbandes keine Überraschung. Bei der Sanierung des Gebäudes zu einer Kindertagesstätte müssen hohe Sicherheits- und Baustandards eingehalten werden, die für eine normale Sanierung mit dem Ziel einer privaten Nutzung nicht erforderlich wären. Unabhängig davon herrscht in dem Gebäude ein hoher Sanierungsstau. Alte Fenster, Flachdächer, keine Dämmung uvm. stellen eine Herausforderung dar, sind aber letztlich lösbar.
Die Kritik einzelner Personen, dass das Gebäude mehrstöckig und somit als Kita unbrauchbar sei, weist der Regionalverband mit dem Hinweis zurück, dass in Großstädten schon seit Jahrzehnten platzsparend mehrstöckig gebaut bzw. saniert wird. Dies hängt nicht nur mit dem fehlenden Platz, sondern auch mit der Tatsache zusammen, dass der wachsende Flächenverbrauch und die klimaschädliche Abrisswut gestoppt werden müssen. Somit werden in den Städten sogar alte Villen als Kindertagesstätten umgenutzt und passend umgebaut. Auch bieten sie in ihrer Architektur eine einzigartige, heimelige, behütende und wohlfühlende Ausstrahlung.
Genau dieses Potential bietet auch die Burg Steineck. Das im Historismus in Form eines Kastells in Bruchstein gebaute Gebäude könnte zu einer Kinderburg werden, wo Kinder jeglichen Milieus einen wohnlichen und gemütlichen Ort des Spielens und Lernens haben.
Der Regionalverband „Unteres Mittelrheintal“ schlägt daher vor die Burg Steineck in ihren Ursprungszustand zurückzuversetzen und den unpassenden Glasanbau durch einen klassisch modernen Neubau zu ersetzen. Der Neubau kann hierbei direkt an das alte Gebäude oder einzeln gesetzt werden. Die Anlage sollte dabei so groß geplant werden, dass dort auch die Kinder der Kita „Blumenwiese“ unterkommen können.
Durch diese Maßnahme fallen die Fixkosten wie Pachtzahlungen an die katholische Kirche, Ausrüstungsgegenstände, Sanierungsarbeiten, Pflegekosten, zusätzliche Personal- und Verwaltungskosten uvm. weg. Die dort eingesparten Kosten decken somit anteilig die Investitionen in den neuen Standort Burg Steineck.
Durch den Rückbau der Burg Steineck in den originalen Zustand ergibt sich sogar die Möglichkeit, das alte Haupthaus unter Denkmalschutz zu stellen und somit steuerliche Vorteile für den Umbau geltend zu machen. Zu prüfen wäre auch, inwieweit Bundesgelder für den Umbau und den Erhalt des Gebäudes zu bekommen wären, da das Gebäude eine traditionsreiche Geschichte mit bundesweiter Bedeutung (Blindenerholungsheim) hat.
Der Regionalverband Unteres Mittelrheintal empfiehlt daher den Verantwortlichen, den Tatsachen nun ins Auge zu sehen und das Projekt tatkräftig anzupacken und umzusetzen.
Pressemitteilung
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