Das ist keine „Bierquälerei“

Das Osterfest liegt hinter uns - und ein wichtiger Tag für viele Männer steht bevor: Am Samstag (23. April) feiert Deutschland den „Tag des Bieres“. Warum ausgerechnet an diesem Datum? Der Grund hierfür liegt beim Deutschen Reinheitsgebot, welches am 23. April 1516 proklamiert wurde. Bier ist DAS klassische Männergetränk. Mein Bekannter meinte neulich, man könne das Bier in einem Satz gleich vier Mal beleidigen. Und zwar mit folgender Bestellung beim Wirt: „Ein kleines alkoholfreies Radler“. Er trinkt übrigens Bier nur an Tagen, die mit „g“ enden sowie mittwochs. Aufgrund seines übermäßigen Biergenusses hat er leider gesundheitliche Probleme. Der Arzt hat ihm empfohlen, vier Wochen lang auf Bier zu verzichten, um zu überprüfen, ob seine Werte dann besser werden. Sein Gegenvorschlag: „Kann ich nicht vier Wochen doppelt so viel Bier trinken, und wir überprüfen dann, ob es schlimmer wird?“ Ja, er hat seltsame Einstellungen und ist nicht einsichtig. Er meint auch, es wäre kein Zufall, dass der Tag 24 Stunden und eine Kiste Bier 24 Flaschen hat…
Böse Zungen behaupten, alkoholfreies Bier sei so sinnvoll, wie ein Duftbaum am Fahrrad-Lenker. Ich persönlich finde Bier ohne Alkohol aber eine gute Erfindung. Ob man es mit Limo, Cola oder anderen Getränken mischt, ist natürlich Geschmackssache. Ein Radler ist für mich keinesfalls eine „Bierquälerei“. Ab und zu darf es bei mir auch ein „normales“ Bier sein. Aber beim Bier gilt wie bei allem im Leben: Man soll es nicht übertreiben. Bier genießt man in Maßen – und damit meine ich nicht die in Bayern beliebten Maßkrüge. Und wenn es um den Straßenverkehr geht, sollte alkoholhaltiges Bier auf alle Fälle durch die alkoholfreie Alternative ersetzt werden.
Bei uns Rheinländern ist das Pils die beliebteste Biersorte. Zur Erklärung: Ein Pils entspricht ca. 2,5 Reagenzgläsern Kölsch. Manche Menschen behaupten, es gäbe zwei Gründe, warum Männer Bier trinken. Erstens: Sie haben keine Frau. Zweitens: Sie haben eine Frau. Der bundesweite Bierkonsum ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Damit einher ging auch eine andere Entwicklung: Die Anzahl der Brauereien ist rückläufig. Das merken wir auch in der Heimat: In Mendig gab es zeitweise 28 Brauereien. Heute existiert dort nur noch eine. Eine wichtige Bierbrauer-Stadt war auch Weißenthurm. Nicht ohne Grund spricht man von der „3-B-Stadt“ (Bims, Blech und Bier). Aber auch in Andernach wurde die Braukunst zelebriert. So wurde beispielsweise das Gebäude des Andernacher Stadtmuseums in der Hochstraße 99 viele Jahre als Brauerei genutzt. Insofern war und ist Bier nicht nur ein Genussgetränk, sondern auch in gewisser Weise ein Stück Heimat.
Apropos: Der Satz „Kein Bier vor vier“ bezieht sich natürlich auf die Uhrzeit. Es soll jedoch gewisse Dörfer in der Eifel geben, da bezieht man die Weisheit auf das Alter…
Ich wünsche allen Männern einen schönen „Tag des Deutschen Bieres“. Und den Frauen wünsche ich viel Vorfreude auf den 7. Mai: Dann findet zum 25. Mal der Deutsche Sekttag statt.
Ihr Ausscheller