Leserbrief zu „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus: Motorradfahren: Freiheitsgefühl oder Lärmbelästigung?“ in BLICK aktuell 25/23
„Die Anwohner bleiben auf der Strecke“
Wir wohnen seit 49 Jahren hier in Ochtendung im Hang über der L98/258 in Richtung Mayen/Nürburgring. Wir haben Balkon und Terrasse in dieser Richtung. Besonders „schön“ ist es, wenn Veranstaltungen am Nürburgring stattfinden.
Wir haben seit Jahren das Problem, dass Motorradfahrer und Autoposer der Meinung sind: Jetzt sind wir endlich aus dem Ort und können Gas geben. Das in ca. 200 Meter die erste Kurve zum Nettetal „Wolwerstall“ kommt und sie wieder das Tempo verringern müssen, ist nicht von Belang. Hauptsache Gas geben, und somit die Werte von Lärm, Reifenabrieb, Feinstaub und CO2 steigern. Ebenfalls die Lautstärke.
Wenn dann noch kräftiger Westwind dazukommt, und der kommt in letzten Jahren noch öfter, haben wir den Eindruck, dass diese Fahrzeuge direkt unter unserem Balkon vorbeidonnern.
In den ersten Jahren waren entlang der Land-bzw. Bundesstraße noch Bäume. Diese wurden aber mit dem Argument der erhöhten Unfallgefahr irgendwann entfernt, sodass dieser Schallschutz auch wegfiel.
Die LBM geht von täglich 6000 Fahrzeugen aus, der Lärm und die anderen Werte werden nicht gemessen, sondern errechnet. Auch für „Barrieren“ oder Eingrenzungen sind es „zu wenige“ Fahrzeuge.
Die Ortsgemeinde, die Verbandsgemeinde und die Kreisverwaltung interessieren sich nicht dafür, dass Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden. Die Anwohner bleiben auf der Strecke und dürfen sich weiter über die diversen Raser und Lärmmacher ärgern.
Hiltrud Dingendorf, Ochtendung