Leserbrief zum Verkehrsproblem in Altendorf-Ersdorf

Die Betroffenheitkennt Grenzen

Es ist seit Jahren zu spüren. Der Verkehr wächst – und mit ihm die Belastungen in den Orten Altendorf und Ersdorf. Lärm, Abgase, wirtschaftliche Schäden für Hausbesitzer, Gefährdungen für Radfahrer und Fußgänger sind die Folge. Manche bleiben lieber zu Hause oder wählen Um- und Auswegstrecken, um den Gefährdungen für Leib und Gesundheit auszuweichen.

Das gilt auch für die Kindergarten- und Schulwege. Fehlende Querungshilfen sowie Bürgersteige, die diesen Namen nicht verdienen, da sie kaum von einer Einzelperson benutzt werden können, ohne die Fahrbahn zu betreten, sowie viel zu hohe Geschwindigkeiten in unübersichtlichen Kurvenbereichen seien hier nur exemplarisch aufgeführt. Es wurde eine Bürgerinitiative gegründet, um von Verwaltung und Politik gehört zu werden.

Die BI L 471 hat bisher zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen, um interessierten Bürgern, der Politik und auch der Verwaltung die Zustände zu dokumentieren und zu belegen. Zu der Veranstaltung am 17. Mai wurden alle Fraktionsvorsitzenden der im Rat der Stadt Meckenheim vertretenen Parteien und beide Ortsvorsteher bereits am 11. April schriftlich eingeladen, um Antworten einzuholen und zu hören, was auf der ausstehenden Ausschusssitzung am 4. Juni angedacht ist. Was will die Politik nun wirklich anhand von konkreten Maßnahmen unternehmen, um die geschilderten Belastungen und Gefährdungen der in den Orten lebenden Bevölkerung nachhaltig zu verbessern und zu entschärfen, war hier die Frage. Die Antwort ist – vollumfängliche Umsetzung des Verkehrskonzepts von 2004, das seinerzeit durch die Stadt Meckenheim selbst in Auftrag gegeben wurde.

Leider gab es auch Parteien, die diese Einladung einfach ignoriert haben. FDP, Grüne und UWG sowie der Ortsvorsteher aus Altendorf wollen oder können anscheinend hierzu keine Fragen beantworten. Sollen wir daraus schließen, dass diese Probleme eben genau diese Mandatsträger einfach nicht interessieren? Ihr Verhalten lässt jedenfalls diesen Schluss zu.

Es wurde schriftlich eingeladen sowie darum gebeten, eine Zu- oder Absage zu senden und im Verhinderungsfall einen Vertreter zu benennen. Eine Antwort wäre zumindest angesagt gewesen, um diesem traurigen Bild von Kommunalpolitik nicht eine solche Bühne zu bieten.

Unverständnis und Enttäuschung bleiben anhand solchen Verhaltens einiger der gewählten Vertreter der Bevölkerung im Stadtrat in den Ortsteilen von Altendorf-Ersdorf zurück. Ein Kollateralschaden, den es zu benennen gilt, um der so angesagten Politikverdrossenheit gezielt entgegenzuwirken.

Rolf Schuh, Meckenheim