Emotionale Verabschiedung von Karl-Heinz Kohlenberg in Goddert

Ehrenvoller Abschiedmit einer Träne im Knopfloch

Ehrenvoller Abschied
mit einer Träne im Knopfloch

Der neue Ortsbürgermeister Peter Aller überreicht die Ehrenbürgerurkunde an Karl-Heinz Kohlenberg , seine Gattin Franziska wird mit Blumen bedacht. WR

Ehrenvoller Abschied
mit einer Träne im Knopfloch

Der Gemeinderat schmettert: „Good bye, Karl-Heinz, good bye“.

Ehrenvoller Abschied
mit einer Träne im Knopfloch

Tobias Tross bedankt sich bei Franziska Kohlenberg für ihr großes Verständnis und ihre starke Unterstützung; Kamerad Karl-Heinz Kohlenberg freut sich über eine Floriansfigur.

Ehrenvoller Abschied
mit einer Träne im Knopfloch

Die Mütter der tanzenden Kindergarten-Schar überreichen das wunderschöne zweiteilige Gemälde an den scheidenden Ortsbürgermeister.

Goddert. Zur offiziellen Verabschiedung von Karl-Heinz Kohlenberg aus dem Amt des Bürgermeisters von Goddert hatte die Ortgemeinde in das DGH eingeladen. Viele Bürger aus Goddert, ehemalige politische Weggefährten und auch Gegner, sowie VG-Bürgermeister Klaus Müller und viele Ortsbürgermeister aus der näheren Umgebung ließen es ich nicht nehmen, dem scheidenden Ortsbürgermeister ihre Aufwartung zu machen. Der Hauptperson war anzumerken, dass dieses kein leichter Tag für ihn sein würde, doch Gattin Franziska und Familie waren an seiner Seite.

Peter Aller, der bereits im neuen Amt des Ortsbürgermeisters von Goddert tätig ist, begrüßte zunächst die vielen Gäste und Ehrengäste, und natürlich Karl-Heinz Kohlenberg, dem der Tag gewidmet war. Peter Aller sagte wörtlich: „Gute Politik fängt ganz unten an. Diesem Leitbild ist Karl-Heinz immer gefolgt.“ Aller beleuchtete dann den politischen Werdegang vom Alt-Bürgermeister.

Eine politische Karriere

mit Herz für die Heimat

1974 wurde Kohlenberg in den Gemeinderat von Goddert gewählt, von 1979 bis 1989 war er Erster Beigeordneter der Gemeinde, schließlich ab 1994 Ortsbürgermeister, ohne Unterbrechung bis 2018. Leider sei es ihm nicht vergönnt, das 25-jährige Jubiläum im Amt zu feiern, da ihn gesundheitliche Probleme daran hinderten. Peter Aller weiter: „Karl-Heinz, du hast in unserer Gemeinde viele Spuren und Duftmarken hinterlassen, da für dich das Wohl der Gemeinde und der Bürger höchste Priorität hatten. Als du 1994 den undankbaren Job des Bürgermeisters angenommen hast, lastete auf Goddert ein Schuldenberg von etwa 300.000 DM, wir standen mit dem Rücken zur Wand und kurz vor der Zwangsverwaltung durch den WW-Kreis. Du hast die Zügel angezogen, eisern gespart und die Bürger aufgefordert, mehr Eigenleistung für Goddert aufzubringen. Du bist mit bestem Beispiel vorangegangen, warst der billigste Gemeindearbeiter. Zusammen mit deiner Frau Franziska sah man dich nur auf dem Aufsitzrasenmäher, oder einem Traktor, durch Goddert fahren. Dadurch wurden viele Bürger animiert, sich auch durch Eigenleistung einzubringen. So wurden Friedhof und Dorfgemeinschaftsplatz in Ordnung gebracht, das DGH gebaut und ein Neubaugebiet erschlossen, das soll dir erst mal einer nachmachen. Heute sind wir schuldenfrei und haben im Haushalt ein Plus von etwa einer Million Euro. Du hast den Laden, in guten wie in schlechten Zeiten, immer zusammengehalten. Aus diesem Grund hat der Ortsgemeinderat einstimmig beschlossen, dir die Ehrenbürgerwürde von Goddert zu verleihen. Dadurch kannst du ab sofort mit der U-Bahn so oft durch Goddert fahren, wie du willst. Danken möchte ich auch deiner Gattin Franziska, denn ein starkler Mann kann nur so stark sein, wie die Frau an seiner Seite.“ Herzlicher Beifall brandete auf, als Peter Aller die Ehrenbürgerurkunde an Karl-Heinz Kohlenberg überreichte, der sichtlich gerührt die Urkunde in Empfang nahm. Ehefrau Franziska erhielt von Aller einen schönen Blumenstrauß und einen Reisegutschein, da beide sehr gerne verreisen.

Mit Herz und Verstand

packte er an, wo es nötig war

VG-Bürgermeister Klaus Müller bezeichnete Karl-Heinz Kohlenberg in seiner Laudatio als politisches Urgestein, der mit Leib und Seele Kommunalpolitiker gewesen sei. „Du hast dich viereinhalb ½ Jahrzehnte für deine Gemeinde und ihre Bürger eingesetzt, hast Projekte angestoßen und zum Nachdenken angeregt, dabei nie das Ziel aus den Augen verloren. Wenn es sein musste, auch kurzfristig und unbürokratisch Entscheidungen getroffen. Unter deiner Ägide hat Goddert große Fortschritte gemacht.“ Klaus Müller erwähnte noch, dass Kohlenberg seit 1963 Mitglied in der FFW Goddert sei, davon war er 20 Jahre als Wehrführer tätig. Er gratulierte zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde und überreichte einen Umschlag mit Barem, eingesammelt von den Mitgliedern des VG-Rates, zur Unterstützung von Reisen. Zudem wurde eine Ehrenurkunde des deutschen Städte-und Gemeindebundes ausgehändigt.

Der Stellvertretende Wehrführer Tobias Tross würdigte das Wirken und Schaffen von Karl-Heinz Kohlenberg aus der Sicht der Feuerwehr. Er dankte ihm im Namen aller Kameradinnen und Kameraden für sein langjähriges Engagement als Wehrführer und als Vorsitzender des Fördervereins der FFW Goddert. Als Zeichen der Anerkennung überreichte Tobias Tross Blumen an die Gattin und eine schöne Skulptur an ihren ehemaligen Chef.

Anschließend betraten die Kinder der Kita „Kunterbunt“ mit ihren Erzieherinnen die Bühne, und stellten zur Freude der Anwesenden den „Tanz mit der Spinne Marga“ vor, zu Ehren von Karl-Heinz Kohlenberg. Zum Ende dieser Vorführung überreichten die Mütter der Kinder aus der Kita dem Scheidenden ein wunderschönes Wandbild, gestaltet von den Kindern und den Müttern.

Nun folgte noch ein musikalischer Leckerbissen: Unter dem Motto „Lieder, die die Welt nicht braucht“ intonierte der Gemeinderat von Goddert, mit der Unterstützung von Helmut Eisert an der Quetschfidel, das Lied „Good bye, Karl-Heinz, good bye“, frei nach dem Hit von Demis Roussos „Good bye, my love, good bye.“ Der ganze Saal stimmte beim Refrain mit ein, es gab tosenden Beifall für die „Chart breaker“ vom Gemeinderat.

Das allerletzte Wort hatte dann noch Karl-Heinz Kohlenberg, der sich artig für die vielen Glückwünsche und Geschenke bedankte. Sein Dank galt auch seiner Frau und seiner Familie, ohne deren Hilfe er alles hätte nie schaffen können. Nun sei es an der Zeit, einen Generationenwechsel herbeizuführen. „Man soll gehen, solange man noch laufen kann“. Den offiziellen Teil der Verabschiedung beendete Karl-Heinz Kohlenberg, in dem er ein Gedicht von Werner Sahm aus Maxsain verlas, welches sich mit Freud‘ und Leid eines Bürgermeisters befasste. Ein letzter aufbrausender Beifall, damit konnte der Ruhestand von Karl-Heinz Kohlenberg beginnen.