
Am 08.09.2025
PolitikFWM: Konzeptarbeit zur Klimaanpassung im Umweltausschuss vorgestellt
Entscheidung über Abriss der Nettebrücke vertagt
Mayen. Zentraler Tagesordnungspunkt im „Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr und Forst“ der Stadt Mayen war die Vorstellung des Zwischenstandes des vom Kreis für diverse Kommunen erstellten Anpassungskonzepts für die Folgen des Klimawandels in unserer Region. Carina Nikolay und Julia Simon, Klimawandelanpassungsmanagerin im Kreis Mayen-Koblenz, referierten dabei sachkundig und einsichtig über zentrale Betroffenheiten der Stadt Mayen durch die schon bisher unabwendbaren Folgen des zunehmenden Klimawandels. U. a. sind das die Grundwasser- und Hochwasserproblematik, die Starkregengefahr, vor allem aber die massive Hitzebelastung der Innenstadt – durch die Kessellage noch kombiniert mit der nicht optimalen Frischluftzufuhr aus den Waldzonen. Hier könnten zum Beispiel ein erhebliches Mehr an Entsiegelung, Begrünungsmaßnahmen oder auch der Durchstich durch den Bahndamm in der Finstingenstraße etwas Entlastung und punktuell Resilienzstärkung ermöglichen! Bei einer Bevölkerung, die zur Hälfte 60 Jahre oder älter ist, und der ebenfalls vulnerablen Gruppe der Kinder wohl in Zukunft unerlässliche Maßnahmen in Mayen.
In der Diskussion wurde auch deutlich, wie schwer es ist, die Dimensionen der Erderhitzung zu begreifen: Die im neuen Konzept zukünftig vorgeschlagenen Maßnahmen wollen nur die Folgen des bisherigen menschengemachten Klimawandels für die Natur und den Menschen erträglicher gestalten. Das stetig weitere Wachstum der fossilbasierten Industrie und Wirtschaft hat längst das anvisierte Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zur Utopie werden lassen. Damit drohen auch irreversible Kipppunkte, in Zukunft globale Katastrophen auszulösen (z. B. Jetstream, Meeresströmungen, Auftauen der Permafrostböden). Deutlich wurde hier insbesondere, wie wichtig die Öffentlichkeitsarbeit für dieses Thema und die entsprechenden Projekte der Zukunft sein wird. Gerade hierbei sehen die Freien Wähler Mayen (FWM) auch eine wichtige Aufgabe der Verwaltungen von Kreis und Stadt, konkret die Kooperation und Zusammenarbeit der unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Akteure (z. B. von Eine-Welt-Vereinen, Fairtrade-AK, Kirchengemeinden, Umweltverbänden, VHS, Trägern der kirchlichen Erwachsenenbildung, Schulen etc.) für die Klimaanpassung zu organisieren und zu koordinieren. Eine große, aber wichtige und unerlässliche Aufgabe, die die Anpassungsmanagerinnen des Kreises bisher vorbildlich ausüben!
Neben dem immer wichtigen Austausch des Ausschusses mit der Initiative „ProRad – Region Mayen e.V.“ zu aktuellen Fragen/Problemen des Radverkehrs wurde dann in der Sitzung noch der Dorfplatz in Nitztal einstimmig gewidmet sowie die Entscheidung über den Rückbau der Nettebrücke Bürresheimer Straße vertagt. Hierbei votierten die FWM-Vertreter klar für den Erhalt der Brücke als Erinnerungssymbol und Wahrzeichen der „Steingeschichte“ Mayens. Da schon leider die einzigartige Basaltufermauer an der Nette dem Wasserpförtchenprojekt zum Opfer fiel, sollte man nach Ansicht der FWM die wenigen „Basaltdenkmäler“ der Stadt erhalten.
Pressemitteilung
Freie Wähler Mayen