FWM3 / Die Linke: Streichung von vier Freizeitlinien war voreilig
Erster Dämpfer für das Umsteuern beim ÖPNV
Kreis Mayen-Koblenz. Im Mittelpunkt der aktuellen Sitzung (04.02.2025) des Ausschusses „Mobilität und Verkehr“ im Kreishaus befassten sich die Gremiumsmitglieder mit der weiteren Vorgehensweise bei den landkreisübergreifenden ÖPNV-Freizeitlinien 322, 333, 355 und 366. Die Linien 322, 333 und 355 bedienen über die Kreisgrenzen hinaus die Landkreise Cochem-Zell und Ahrweiler. Trotzdem hatte der Kreisausschuss am 11.11.2024 noch beschlossen, diese Linien zwecks Kostenreduzierung ersatzlos zu streichen. Und dies, obwohl jedem schon damals klar sein musste, dass es Widerspruch aus den betroffenen Nachbarkreisen geben würde und dann eine anvisierte Einsparung schnell in eine Kostenmehrung umschlagen könnte. Gerade dies ist jetzt auch so eingetroffen.
Denn der Landkreis Ahrweiler hat kürzlich mitgeteilt, dass er die Streichung der Linie 322 zum Anlass nimmt, um seine Linien 810 (Sinzig – Niederzissen – Maria Laach – Mendig – Mayen) und 820 (Kempenich – Mayen), die das Kreisgebiet Mayen-Koblenz tangieren, aber vom Landkreis Ahrweiler finanziert werden, zu überdenken. Weiter betonte dieser Kreis nun, dass es bisher im Verkehrsverbund untereinander keine Verrechnung der Zuschüsse für die Verkehrsleistungen gegeben hat. Sollte aber der Kreis MYK tatsächlich am ursprünglichen Beschluss festhalten und seine Linien ersatzlos streichen, dann ist davon auszugehen, dass der Landkreis Ahrweiler Forderungen für seine Leistungen im Kreisgebiet Mayen-Koblenz erheben wird.
Wie jetzt im Ausschuss „Mobilität und Verkehr“ von Herrn Junghans (VRM) in einer Präsentation dargelegt, würde dann der ursprünglich angezielten Kosteneinsparung durch die Aufgabe der MYK-Freizeitlinien 322, 333 und 355 von ca. 31.000 Euro eine neue Kostenbelastung von über 407.000 Euro gegenüberstehen! Dabei macht die Verrechnung der Ahrweiler-Linie 810 etwa 172.000 Euro und die der Linie 820 etwa 265.000 Euro an Mehrkosten für den Kreis Mayen-Koblenz aus.
Folglich war dann auch der aktuelle Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung logisch, der vorsah, dass die Freizeitlinien 322, 333 und 355 nun doch ab der Sommersaison 2025 fortgeführt werden sollen. Dem konnte allerdings Georg Moesta (CDU) für die Mehrheitskoalition nicht folgen und beantragte deshalb, die Angelegenheit ohne Beschlussfassung im kommenden Kreisausschuss zu behandeln.
„Dieses unnötige Hin und Her ist nicht den Mitarbeitern der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz zuzuschreiben, sondern der neuen politischen Kreistagsmehrheit aus CDU und SPD. Denn sie hat den vollmundigen Ankündigungen – man könnte mehrere Millionen Euro durch Verzicht auf diese 4 Freizeitlinien sparen – des Beraters Rüdiger Sterzenbach nur allzu gerne geglaubt und völlig übereilt umgesetzt“, so der Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion FWM3/DieLinke. Und dies, obwohl alle Fakten und Risiken bereits damals bekannt waren.
Pressemitteilung
FWM3 / Die Linke – im
Kreis Mayen-Koblenz
