Politik | 08.09.2023

Kindertagespflege in MYK steht für qualitativ hochwertige Betreuung

Erster Kreisbeigeordneter Badziong appelliert: Land soll Kindertagespflege finanzieren

Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong im Gespräch mit Jutta Neideck, der Vorsitzenden des Landesverbandes Kindertagespflege Rheinland-Pfalz.  Foto: Kreisverwaltung/Damian Morcinek

Kreis MYK. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt einen immer größeren Stellenwert für Eltern in Mayen-Koblenz dar. Umso erfreulicher ist es, dass der Landkreis neben der institutionellen Betreuung in Kindertagesstätten auf 70 Tagespflegepersonen zurückgreifen kann, die 319 Betreuungsplätze vorrangig für Kinder im U3-Bereich anbieten, aber darüber hinaus auch für Kinder bis 14 Jahre zur Verfügung stellen. „Die Kindertagespflege stellt für viele Eltern eine zusätzliche Betreuungsform dar, die flexibel wahrgenommen werden kann, eine qualitativ hochwertige Betreuung bietet und lebensnah auf individuelle Bedürfnisse sowie die Familiensituation eingehen kann“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong, der sich jüngst mit der Vorsitzenden des Landesverbandes Kindertagespflege RLP, Jutta Neideck, über die Situation der Kindertagespflege in MYK und im Land Rheinland-Pfalz ausgetauscht hat. Die beiden, die auch zukünftig gemeinsam für die Kindertagespflege eintreten werden, sind sich einig: Durch eine finanzielle Unterstützung durch das Land könnte das Angebot noch weiter ausgebaut werden, sodass den Eltern die Möglichkeit gegeben werden kann, das Wunsch- und Wahlrecht im U3-Bereich vollumfänglich zu nutzen.

Immer wichtiger, Kindertagespflegeplätze vorzuhalten

„Als Landkreis haben wir schon früh erkannt, dass es immer wichtiger wurde, Betreuungsplätze in der Kindertagespflege vorzuhalten, da diese in Kitas nicht immer rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden können. Wir betrachten die beiden Betreuungsformen als gleichrangig. Anders als bei den Kitas wird die Kindertagespflege jedoch zu 100 Prozent aus Kreismitteln und durch die Eltern finanziert“, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete und appelliert an die Landesregierung, es anderen Bundesländern gleich zu tun und die im U3-Bereich betreuende Kindertagespflege zu stärken und den Kitas gleichzustellen. Die Kitas könnten durch den Fachkräftemangel dadurch deutlich entlastet werden – und gewinnen. Denn: Mit der Kindertagespflege haben sie einen starken Kooperationspartner mit demselben Bildungsauftrag an ihrer Seite.

An den Kosten der Qualifizierung und der Anschlussqualifizierung beteiligt sich das Ministerium für Bildung. Ebenfalls durch das Land mitfinanziert wird die Qualitätsmanagement-Maßnahme „Qualitätsentwicklung im Diskurs“, bei der Mayen-Koblenz als erster Landkreis in Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 damit begonnen hat, erfahrene Tagespflegepersonen in Kooperation mit dem Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der frühen Kindheit der Hochschule Koblenz zu schulen. „Zurecht ist es Eltern besonders wichtig, ihre Kinder fachlich gut, bedarfsorientiert und qualifiziert betreut zu wissen, denn nur so haben sie ein gutes Gefühl und können sich vollends auf den Arbeitsalltag konzentrieren. Aus diesem Grund hilft unser Fachdienst Kindertagespflege gerne weiter, wenn es um den Erwerb oder die Rezertifizierung der entsprechenden Qualifikation geht“, betont der Erste Kreisbeigeordnete Badziong.

Seit 2006 hat der Landkreis Mayen-Koblenz bereits 24 Qualifizierungskurse für Tagespflegepersonen durchgeführt. Neben der Qualifizierung, bei der auch Fachkenntnisse im pädagogischen, rechtlichen, kommunikativen und kaufmännischen Bereich vermittelt werden, ist der Fachdienst Kindertagespflege der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz schwerpunktmäßig für die Vermittlung von Betreuungsplätzen, die Beratung von Eltern sowie die Akquise und die Überprüfung von Tagespflegepersonen zuständig. Wer Interesse hat, sich als Tagespflegeperson zu bewerben oder an der Vermittlung einer Tagespflegeperson interessiert ist, kann sich direkt an den Fachdienst Kindertagespflege wenden. Weitere Informationen gibt es bei Dorothee Geishecker, E-Mail dorothee.geishecker@kvmyk.de, Tel. 0261/108-164 oder Annette Rühle, E-Mail annette.ruehle@kvmyk.de, Tel. 0261/108-166.

Kommentar EKB:

Kindertagespflege ist keine Betreuung zweiter Klasse

Das Land Rheinland-Pfalz überlässt die Finanzierung der Kindertagespflege den Kommunen und den Eltern. Das lässt die Kindertagespflege weiterhin im Schatten der institutionellen Betreuung in Kindertagesstätten stehen und erschwert einen Ausbau des Angebotes. Doch Kindertagespflege ist keine Betreuung zweiter Klasse. Sie ist eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Betreuungsangeboten. Daher ist es höchste Zeit, die Bedeutung von Tagespflegepersonen bei der Erziehung und Betreuung von Kindern angemessen zu würdigen. Eine Finanzierung der Kindertagespflege durch das Land könnte zudem dazu beitragen, den Druck auf die überlasteten Kindertagesstätten in unserem Landkreis sowie in ganz Rheinland-Pfalz zu verringern. Indem mehr Kinder in der Kindertagespflege betreut werden, könnte die Auslastung der Kitas reduziert und dadurch die Qualität der Betreuung in den Einrichtungen zusätzlich verbessert werden. Letztendlich ist die Gleichstellung und angemessene Finanzierung der Kindertagespflege in Rheinland-Pfalz eine sinnvolle Investition in die Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft. Sie ermöglicht Eltern mehr Flexibilität, bietet Kindern eine qualitativ hochwertige Betreuung und unterstützt die professionelle Entwicklung der Tagespflegepersonen.

Pressemitteilung Kreis MYK

Der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong im Gespräch mit Jutta Neideck, der Vorsitzenden des Landesverbandes Kindertagespflege Rheinland-Pfalz. Foto: Kreisverwaltung/Damian Morcinek

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