FDP Koblenz stellt sich hinter den Beschluss der Bundes-FDP „Pro Auto“
Koblenz. Die FDP Koblenz begrüßt die Initiative der Bundes-FDP gegen eine ideologisch getriebene Verkehrspolitik im Innenstadtbereich. „Auch bei der Mobilitätswende und Smart-City Konzepten muss es oberstes Gebot sein, Bürgerinnen und Bürger der Stadt mitzunehmen“, so Christoph Schöll, Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat. Dies sei gerade in Koblenz nicht immer der Fall. Die Idee, kostenloses Kurzparken bedarfsgerecht zu ermöglichen, um wieder mehr Kunden in die Innenstädte zu locken, sei gerade für Koblenz als Oberzentrum mit einem Einzugsgebiet von mehr als 600.000 Einwohner in einem ländlichen geprägten Umland zu begrüßen“, so Schöll weiter.
„Nicht nur in Koblenz, sondern bundesweit regt sich gegen die von den Grünen propagierten autofeindlichen Verkehrskonzepte im Innenstadtbereich Widerstand“, meint FDP-Ratsmitglied David Hennchen. „Besonders vor dem Hintergrund unserer immer älter werdenden Gesellschaft müssen wir bei der weiteren Verkehrsentwicklung in Koblenz darauf achten, auch den Bedürfnissen vieler Senioren gerecht zu werden, die oftmals nicht in der Lage sind, sich mit dem Fahrrad fortzubewegen oder dies schlicht nicht wollen“, so Hennchen weiter.
Eine Politik nach dem Motto „Alle Autos raus aus der Innenstadt“ sei eine grüne Phantasien, die von der weit überwiegenden Mehrheit auch der Koblenzer Bevölkerung nicht gewollt sei. „Mit der unsachlichen Kritik von Stefan Wefelscheid, der die FDP auf sozialistischen Abwegen sieht, kann ich nichts anfangen“, meint Sven Schillings, FDP-Kreischef. Die Freien Wähler haben noch bei der Diskussion um die Anwohnerparkgebühren eine sehr autofreundliche Position vertreten. „Wenn Herr Wefelscheid jetzt auf die Refinanzierung von Parkraum verweist, soll er sich einmal die monatlich fünfstelligen Mietkosten des Fahrradparkhauses am Bahnhof und die niedrigen monatlichen Einnahmen im dreistelligen Bereich anschauen“, so Schillings weiter.
Gerade für Koblenz, das als Oberzentrum von vielen Bürgern aus dem Umland einfach und schnell mit dem Auto erreicht werden kann, ist eine autofeindliche Politik im Innenstadtbereich viel gefährlicher als in Metropolregionen, die mit einem leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr gesegnet sind. Das Auto ist und bleibt in unserer Region Mobilitätsträger Nummer eins, auch wenn dies von den Koblenzer Grünen einfach ignoriert wird“, meint Schöll abschließend.
Pressemitteilung der
FDP Koblenz
Auf mich wirkt der Beitrag von Stephan Wefelscheid, dem Landesvorsitzenden der Freien Wähler, die FDP sei mit ihrer Forderung nach kostenlosem Parken bzw. Flatrate-Parken auf sozialistischen Abwegen, wie platte Komik. Ich hätte noch nicht einmal etwas dagegen, wenn die FDP, wie Stephan Wefelscheid es ausdrückt, dann jedoch an der richtigen Stelle „eine neue Dimension sozialistischen Auswuchses“ präsentieren würde.
Das wäre ganz einfach möglich, indem sie in sich geht und Tempo 100 auf deutschen Autobahnen fordert. Dann wäre der leidenschaftliche Porsche-Fahrer FDP-Chef Christian Lindner auf Augenhöhe mit dem Mitbürger aus der ehemaligen DDR, der einen inzwischen zum Kultauto gewordenen und sehr gut gepflegten Trabi fährt. Aber leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass wir diese dann jedenfalls sympathische Form von „FDP-Sozialismus“ erleben dürfen.
Zum Jahreswechsel haben die Freidemokraten noch als grüner Erfüllungsgehilfe die CO²-Preise nach oben geschraubt. Und das Parken ist Sache der Städte, Gemeinden und Landkreise. Die Bundes-FDP fordert hier etwas, das sie gar nicht umsetzen kann. Die regierenden Parteien in Deutschland haben Realpolitik aufgegeben, sie betreiben nur noch Signalpolitik. Kurzum: Die FDP bettelt um die Stimmen der Autofahrer.
#1 Vielleicht mal in mittelgroße ostdeutsche Städte fahren. Die haben sich im Sozialismus vielfach Straßenbahnen und Omnibusse zugelegt bzw. (bis heute) im Gegensatz zu Koblenz und Neuwied erhalten.
#2 Der Senior mag sich am Steuer eines >2t SUV sicherer fühlen als auf dem Pedelec - die Menschen in seiner Umgebung sicher nicht.
#3 (an die FDP) Schreibt doch gleich:
"Wer gegen das Auto ist, ist gegen unsere Art zu leben." Nichtmal euer Wahlkampfteam hat was drauf.
Die Forderungen der Koblenzer FDP erscheinen mir wie ein Subventionsprogramm für Döner- und Schnellimbissläden in Koblenz. Mir fällt ansonsten kein überzeugender Grund für die Schaffung eines Kurzparkplatzes ein. Besuche bei Ärzten und in Bekleidungsgeschäften dauern in der Regel länger, und dafür stehen genügend Parkhäuser zur Verfügung. Zudem gibt es auch außerhalb der Innenstadt ausreichend Alternativen. Anstatt einfach der Bundes-FDP hinterherzuplappern, erwarte ich in absehbarer Zeit einen Antrag mit konkreten Fakten und Analysen im Koblenzer Stadtrat.