Politik | 03.11.2017

Kreistag Ahrweiler verabschiedet Resolution

Geplante Einschränkungen der Ahrtalbahn werden rundweg abgelehnt

Alle Bürger können sich beteiligen – Mehr Kapazitäten für den Güterverkehr sollen geschaffen werden

Für einhellige Empörung sorgten im Kreistag von Ahrweiler die Pläne der Deutschen Bahn AG, den Takt der Ahrtalbahn erheblich zu reduzieren – um auf der Rheinschiene mehr Kapazitäten für den Güterverkehr zu gewinnen.  WITE

Kreis Ahrweiler. In den vergangenen Wochen schon sorgten die Pläne der Bahn für Aufregung im Kreis Ahrweiler. Die Ahrtalbahn soll künftig nämlich nur noch eingeschränkt verkehren, damit mehr Kapazitäten für den Güterverkehr frei werden. Eine Reihe von Kommunen hatte schon ihre Missbilligung zum Ausdruck gebracht, jetzt sprach sich auch der Kreistag Ahrweiler gegen das Vorhaben aus und beschloss eine entsprechende Resolution. Alle Bürger können sich dieser Resolution auch noch persönlich anschließen, dazu besteht im Internet die Gelegenheit auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-ahrweiler.de.

In seiner Resolution fordert der Kreistag den Bundesverkehrsminister, den Vorstand der Deutschen Bahn AG, den Vorstand der DB Netz AG sowie die Bundesnetzagentur und das Eisenbahnbundesamt auf, das Fahrplanangebot auf der Ahrtalbahn zwischen Remagen und Bonn auch über 2018 hinaus unverändert sicherzustellen. Die Planungen der DB Netz AG, wegen der Überlastung des Schienenverkehrs den Personennahverkehr auf der Ahrtalbahn zwischen Remagen und Bonn einzuschränken, um noch mehr Kapazitäten für laute Güterzüge auf der linken Rheinstrecke zu schaffen, werden kategorisch abgelehnt. „Inzwischen glaube ich, man kann bereits jetzt sagen, dass die einhellige Abwehrfront in der gesamten Region steht“, erklärte Landrat Dr. Jürgen Pföhler.

Besser den Schienenpersonenverkehr ausbauen

Im Verdichtungsraum Köln/Bonn/Ahr mit über einer Million Einwohnern im Einzugsbereich der linken Rheinstrecke ohne vorhandene S-Bahn sei vielmehr das Schienenpersonenverkehrsangebot auszubauen und keinesfalls wegen Versäumnissen beim Infrastrukturausbau einzuschränken, so die Begründung. Die Ahrtalbahn sei eine der zentralen Verkehrsachsen in der Region und fahre im Stundentakt durchgehend nach Bonn. „Die Menschen im Rheinland, insbesondere Tausende von Pendlern, erwarten zu Recht einen vertakteten, pünktlichen und platzmäßig ausreichend dimensionierten Schienenpersonenverkehr, der die Orte untereinander und mit den Oberzentren an Rhein und Ruhr an allen Wochentagen und zu allen nachgefragten Zeiten zuverlässig verbindet“, heißt es in der Resolution.

Zum Hintergrund: Die DB Netz AG hatte den Schienenwegabschnitt Hürth-Kalscheuren/Remagen auf der linken Rheinstrecke gegenüber dem Eisenbahnbundesamt und der Bundesnetzagentur für überlastet erklärt. Im September 2017 teilte man gegenüber den Behörden unter anderem als Kompensationsmaßnahme mit, die Direktverbindung der Ahrtalbahn nach Bonn über Remagen zeitlich zu beschränken. Für den Kreistag ist der Wegfall von durchgängigen Verbindungen von Bonn in das Ahrtal und umgekehrt zugunsten des Güterverkehres völlig inakzeptabel. „Die Personenzüge sind bereits heute auf der Strecke Koblenz-Bonn sehr hoch ausgelastet, um nicht zu sagen überfüllt“, so Pföhler.

Schwerwiegende wirtschaftliche Folgen befürchtet

Das Gremium vertritt die Auffassung, dass die Maßnahmen schwerwiegende wirtschaftliche Folgen für den Tourismus hätten, da der Kreis Ahrweiler mit dem Ahrtal einen attraktiven Naherholungsraum für das angrenzende Nordrhein-Westfalen darstellt. Die Kürzungen würden auch dazu führen, dass etwa Berufspendler – trotz Jobtickets – auf das Auto ausweichen müssten.

Die Planungen der DB Netz AG, weitere Güterzugkapazitäten auf der linken Rheinseite zu schaffen, werden vom Kreistag ebenfalls kategorisch abgelehnt. Diese stünden im eklatanten Widerspruch zu allen Bemühungen, insbesondere auch der Bundesregierung und der Deutschen Bahn AG, den Güterverkehrslärm im Rheintal einzudämmen. Im Gegenteil: Die linksrheinische Strecke müsse vom Güterverkehr drastisch entlastet werden.

JOST

Für einhellige Empörung sorgten im Kreistag von Ahrweiler die Pläne der Deutschen Bahn AG, den Takt der Ahrtalbahn erheblich zu reduzieren – um auf der Rheinschiene mehr Kapazitäten für den Güterverkehr zu gewinnen. Foto: WITE

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Dieter Rolf Bersieck: Das hoffe ich auch, ich wünsche viel Erfolg und Gerechtigkeit
  • D. Hermen : Ich hoffe auf Gerechtigkeit und wünsche viel Erfolg ??
  • H. Schüller: Erst gestern gab es wieder einen Oberleitungsschaden an einem beschrankten Bahnübergang. Dergleichen kann ab 1. Dezember 2025 also auch an der Ahrtalbahn passieren. Um Bahnstromunfälle zu vermeiden...

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Schulze Klima -Image
Katharinenmarkt Polch
Schulsozialarbeit und Sozialarbeit Waldkita
Titel
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Media-Auftrag 2025/26
Empfohlene Artikel

Region. Die Bundespolizei wird künftig bundesweit mit DistanzElektroimpulsgeräten (Tasern) ausgestattet. Nachdem der Bundestag das Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Ausübung unmittelbaren Zwangs beschlossen hatte, hat nun auch der Bundesrat zugestimmt. Damit sind Taser als zusätzliches Einsatzmittel zugelassen und rechtlich klar geregelt.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am vergangenen Freitag stand die Erich-Kästner-Realschule plus (EKS) ganz im Zeichen von „Orange the World“ – einer weltweiten Initiative, die auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam macht. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen engagierten sich in verschiedenen Gruppen, um aktiv und nachhaltig ein Zeichen gegen diese Form der Gewalt zu setzen.

Weiterlesen

Friedenslicht aus Bethlehem 2025

„Ein Funke Mut“

Bad Neuenahr. Das Friedenslicht aus Bethlehem ist seit 1986 ein weltweites Zeichen für Frieden – vor 32 Jahren brannte es erstmals auch in Deutschland.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Anzeige Holz Loth
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Imageanzeige
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Mülltonnenreinigung
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Anzeige zu Video zum Thema KFZ-Versicherung
Rückseite
Weihnachtsmarkt in Bad Bodendorf
Stellenanzeige Sachbearbeitung
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Weihnachtszauber im Brohltal
Adventsmarkt in Sinzig
Weihnachtszauber im Brohltal