Stadtrat fand bessere Variante

Großparkhaus auf dem Moses-Parkplatz soll sich optisch an die Landschaft anpassen

Baukosten werden auf über sieben Millionen Euro geschätzt – Auf vier Stockwerken sollen über 500 Autos unterkommen – Architektonisch und ästhetisch überzeugende Lösung

Großparkhaus auf dem Moses-Parkplatz soll sich optisch an die Landschaft anpassen

So soll die Fassade des Parkhauses aussehen, dass zur Landesgartenschau 2022 auf den Moses-Parkplatz in Bad Neuenahr entstehen soll. Repro: -JOST-

02.02.2021 - 12:52

Kreisstadt. Mit geschätzten Baukosten von über sieben Millionen Euro ist das geplante Parkdeck am nördlichen Rande des Moses-Parkplatzes in Bad Neuenahr eines der kostspieligsten Projekte im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2022. Beeindruckend sind auch die schieren Ausmaße des vierstöckigen Fertigbaukörpers für über 500 Autos mit 125 Metern Länge, 33 Metern Breite und über 12 Metern Höhe, und das in direkter Innenstadtnähe.

Über den Planentwurf der PlannIng GmbH (Weibern) war man sich im Stadtrat schnell einig, nur bei der Fassadengestaltung gab es noch Diskussionsbedarf. Die von Architekt Oliver Schüller vorgestellten fünf Entwurfsvarianten fanden jedenfalls nicht die Zustimmung der Kommunalpolitiker. „Wir sollten uns die Chance nicht entgehen lassen, an dieser herausgehobenen Stelle in der Innenstadt eine architektonisch und ästhetisch überzeugende Lösung zu finden“, plädierte Ausschussmitglied und Architekt Hans Peter Schmidt (Grüne) für mehr Mut zur Gestaltung. Deshalb wurden noch einmal neue Varianten erarbeitet, und zwar ohne Denkverbote. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass der Bauausschuss wohl zu viele Vorgaben gemacht hatte. Vor allem die vorgeschriebene Verwendung horizontaler Holzlamellen hatte die gewünschte Betonung der Vertikale nahezu unmöglich gemacht.


143 Stellplätze für Dauerparker geplant


Vorgesehen ist demnach ein Parkhaus in Systembauweise mit vier Geschossen und jeweils einer Ein- und Ausfahrt über die Rathausstraße und über die Bergstraße. Das benachbarte Inklusionshotel – das ebenfalls noch gebaut werden muss – soll über eine schmale Straße zwischen Bahnlinie und Parkhaus von den Lieferanten angefahren werden. Die Parkpalette soll Platz für 505 PKWs bieten, davon mindestens 15 ausgewiesene Stellplätze für Behinderte und 18 weitere, über die vier Ebenen verstreute Behinderten-Parkplätze. Für Dauerparker sollen 143 Stellplätze reserviert werden, die restlichen 362 Stellstellplätze stehen Kurzzeitparkern zur Verfügung.

Außerdem soll es extra ausgewiesene Stellplätze für E-Fahrzeuge geben, teilweise mit Lademöglichkeiten. Für Fahrräder gibt es ebenfalls einen separaten, überdachten und von außen zugänglichen Raum. Geplant sind weiter drei massive Treppenhäuser, um jeweils zwei Rettungswege auszuweisen, davon ein Treppenhaus mit Aufzug, damit ein barrierefreier Zugang auf allen Ebenen gewährleistet werden kann. Offenlassen will man sich die Option der nachträglichen Errichtung einer Photovoltaikanlage auf der obersten Ebene.

Die Kosten für die Errichtung des Parkhauses werden auf etwa 7,2 Millionen Euro geschätzt – wobei man hofft, die Ausgaben mittelfristig durch Einnahmen aus den Parkgebühren refinanzieren zu können. Als Nächstes soll möglichst schnell die Genehmigungsplanung erstellt werden, auf deren Grundlage dann ein Bauantrag eingereicht werden kann. Wegen der immer näher rückend Landesgartenschau 2022 müssten die erforderlichen Baumaßnahmen unter allen Umständen zeitnah ausgeschrieben werden, mahnte Orthen zum Schluss zur Eile. Nach der Landesgartenschau soll das Parkhaus wieder zurückgebaut werden, zumindest teilweise.


Landschaftsverlauf der Weinberge aufnehmen


In der jüngsten Sitzung des Stadtrates einigte man sich auf die Fassaden-Gestaltung. Nachdem neue Entwürfe erarbeitet worden waren, die ein mittels vertikal angebrachte Holzlamellen wellenförmig gestaltetes Fassadenbild aufweisen und damit einen Bezug zum Landschaftsverlauf der nahen Weinberge darstellen, wurden das Ergebnis noch einmal modifiziert und um weitere Holz- und Grünelemente ergänzt. So soll die Südseite hin eine gegliederte Fassade erhalten, die den langen Baukörper optisch in verschiedene Bereiche aufteilt. Nun sind vertikale Holz-Lamellenfassaden von der ersten Etage an aufwärts geplant.

Im Bereich der Ein- und Ausfahrt sollen 62 Quadratmeter Photovoltaikmodule eingebaut werden. Vor dem Parkhaus plant man eine üppige Begrünung. Der zurückliegende Gebäudeteil soll ebenfalls mit horizontalen Lamellen verkleidet werden. Die zur Bahnlinie hin gelegene Nordseite sollte eigentlich relativ offenbleiben und nur durch Bäume verdeckt werden. Weil in diesem nördlichen Bereich aber nicht von gutem Pflanzenwuchs auszugehen sei, entschied man sich auch hier für eine Verkleidung mit Holzelementen. An der Westseite soll die unterschiedliche Länge der Lamellen ihre Fortsetzung finden, ähnlich sieht es bei der Ostseite aus. Die nun bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung verabschiedete Entwurfsplanung erhöht aufgrund der zusätzlichen gestalterischen Elemente den 7,14 Millionen Euro teuren Bau nochmals um rund 80.000 Euro. JOST

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