Junge Union im Bezirk Koblenz-Montabaur

Handlungsbedarfin der Mutterpartei

Handlungsbedarf
in der Mutterpartei

„Es ist viel zu tun“, resümierte die Junge Union bei ihrem Treffen in Ransbach-Baumbach. Foto: privat

Ransbach-Baumbach. Seit März steht Tilman Kuban an der Spitze der mitgliederstärksten politischen Jugendorganisation Europas. Sein erster Besuch in Rheinland-Pfalz im neuen Amt führte ihn am vergangenen Wochenende nach Ransbach-Baumbach zum Bezirkstag der Jungen Union Koblenz-Montabaur. Anlass war, zusammen mit dem rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden, Jens Münster, einen Blick auf die Europawahlen zu werfen und mit den JU-Mitgliedern Schlüsse aus dem schwachen Abschneiden der Union zu ziehen.

Schon zu Anfang der Diskussionsrunde zeichnete sich ab, dass Handlungsbedarf besteht. „Die Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen waren ernüchternd und die Reaktionen aus dem Konrad-Adenauer-Haus desaströs“, stellte der Bezirksvorsitzende Torsten Welling zu Beginn fest. Geschlossenheit, Klarsicht und ein Ziel vermissten nicht nur die Mitglieder, sondern auch die Wähler, sodass man sich fragen müsse, ob die CDU-Führung noch die Sprache ihrer Mitglieder und Wähler spreche. Während die SPD ihre Probleme durch Personalwechsel zu lösen versucht, sehen die JUler die wichtigste Herausforderung darin, das Profil der Partei zu stärken. „In den letzten Jahren konnten wir uns hinter der Kanzlerin versammeln und haben ihren Kurs, oft ohne Gegenrede, unterstützt. Das hat uns viele große Erfolge eingebracht. Doch Angela Merkel ist keine Parteichefin mehr und wir müssen uns darauf zurückbesinnen, was uns als Volkspartei groß gemacht hat: eine breite Diskussion um Inhalte, in der jeder Parteiflügel und jede Vereinigung sich äußert. Das wird unser Profil in der Öffentlichkeit schärfen und unser Image verbessern“, so Jens Münster. Mit Blick auf das Internet forderte Tilman Kuban die Netzgemeinde als maßgeblichen vorpolitischen Bereich der Meinungsbildung wahrzunehmen und sie aktiver einzubinden, sodass die eklatanten Kommunikationsprobleme im Zusammenhang mit Rezo und Artikel 13 nicht erneut unterlaufen.

Es mangelt der CDU an pointierten, großen Botschaften à la „Wohlstand für alle“ aus den 1960ern. Die Parteimitglieder müssen wieder stolz auf ihre Partei sein und den Wählerinnen und Wählern die Inhalte klar und deutlich machen können. Dafür halten die JU-Mitglieder die Vereinigungen und Arbeitskreise in der Union für unerlässlich. Diese sollen stärker eingebunden und in ihrer Öffentlichkeitswirkung gestärkt werden. Nur so werde wieder die Pluralität der Meinungen in einer Volkspartei auf dem Fundament christlich-demokratischer Werte auch für den Wähler erkennbar und dem Trend der „Klientel-Parteien“ könne entgegengewirkt werden.

Zum Ende der Veranstaltung stand für die Teilnehmer und Amtsträger in der Jungen Union jedenfalls fest: es ist zwar viel zu tun, aber sowohl CDU als auch JU verfügen über enormes, ungenutztes Potential an der Basis, das es zu nutzen gilt.

Pressemitteilung der

Jungen Union Koblenz-

Montabaur