Sonderaktion mit Moderna am Impfzentrum in Oberhonnefeld

Der Kreis Neuwied schützt seine ehrenamtlichen Feuerwehrleute

In den kommenden Tagen sollen alle 1500 Aktiven geimpft sein

Der Kreis Neuwied schützt
seine ehrenamtlichen Feuerwehrleute

Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur Holger Kurz (Mitte), Landrat Achim Hallerbach (4. von rechts), Puderbachs Bürgermeister Volker Mendel (rechts) und Impfkoordinator Matthias Blum (3. von rechts) freuen sich, den Feuerwehrleuten im Kreis Neuwied ein kurzfristiges Impfangebot machen zu können. Das Foto entstand Pfingstsonntag, als im Rahmen der ersten Sonderaktion insgesamt rund 100 Wehrleute in Oberhonnefeld geimpft wurden.Foto: Kreisverwaltung

27.05.2021 - 12:13

Kreis Neuwied. Mehr Schutz für die Helfer: Der Kreis Neuwied bietet seinen Feuerwehrleuten kurzfristig eine Corona-Impfung mit Moderna an. Pfingstsonntag fand am Impfzentrum in Oberhonnefeld eine erste Sonderaktion mit rund 100 Wehrleuten statt, bis zur kommenden Woche sollen die 1500 aktiven, ehrenamtlichen Kräfte im Kreis geimpft sein, natürlich auf freiwilliger Basis.

„Wir nehmen es jetzt selbst in die Hand“, zeigt sich Landrat Achim Hallerbach entschlossen und erklärt, dass das Land nunmehr die Freigabe erteilt hat, die Nachrückerlisten vorrangig für Feuerwehrleute verwenden zu dürfen. „Und genau das machen wir jetzt“, hält Hallerbach fest. „Wir können unsere Feuerwehrkameradinnen und -kameraden nicht weiter hängen lassen. Wir haben auch eine Fürsorgepflicht für unsere Ehrenamtlichen. Während der gesamten Pandemie haben uns die Feuerwehren immer geholfen und viel Infrastruktur aufgebaut, zum Beispiel an der Fieberambulanz und den weiteren Schnell-Teststellen“, sagt er und macht deutlich, dass man die Feuerwehren nicht nur als „Partner für die Sicherheit in unserem Land“ loben darf, sondern seinen Worten auch Taten folgen lassen muss. „Wir haben jetzt gehandelt, weil wir die Einsatzfähigkeit unserer Wehren erhalten und auch wieder zügig in den regulären Übungs- und Schulungsbetrieb einsteigen müssen“, betont der Landrat.

Doch wo kommt der Impfstoff für die Sonderaktion her? Das Impfzentrum in Oberhonnefeld bekommt vom Land wöchentlich ein anhand der Einwohnerzahl errechnetes, fest vorgegebenes Kontingent an Impfstoff geliefert. Diesem entsprechend, vergibt die Hotline des Landes Termine. Doch nicht alle Menschen, die einen Termin bekommen haben, werden dann auch tatsächlich in Oberhonnefeld vorstellig. Gerade seit die niedergelassenen Ärzte immer mehr Impfungen vornehmen, steigt die Zahl derer, die nicht kommen. Zwar sagt der größte Teil seinen überflüssig gewordenen Termin am IZ ordnungsgemäß wieder ab, manche halten das aber leider nicht für nötig. „Beim Impfstoff von Moderna, den wir den Feuerwehrleuten anbieten, sind es erfahrungsgemäß zwischen 5 und 10 Prozent, die einfach nicht kommen“, beziffert Impfkoordinator Matthias Blum die Größenordnung.

So bleibt am Ende des Tages zunächst Impfstoff übrig. Seit das Land dem Kreis Zugriff auf die sogenannte Nachrückerliste gewährt hat, telefonieren fleißige Helfer diese ab, rufen also die Menschen an, die auf „normalem“ Weg über die Hotline des Landes aus nicht nachvollziehbaren Gründen bislang keinen Termin bekommen haben, von der Priorisierung her aber berechtigt wären. Mittlerweile ist diese Nachrückerliste so weit abgearbeitet, dass alle Menschen der Prioritätsgruppen 1 und 2, die sich bis zum 12. Mai gemeldet hatten, einen festen Impf-Termin erhalten haben. Folglich können nun die Feuerwehrleute, die offiziell zur „Prio 3“ gehören, zumindest innerhalb ihrer Gruppe vorgezogen werden und ein zeitnahes Angebot des Kreises bekommen. „Sie sind ständig im Einsatz und werden auch vielfach zur Unterstützung gerufen, zum Beispiel als Tragehilfen bei Rettungseinsätzen, Bergehilfen“, begründet Landrat Hallerbach die Maßnahme. Und stellvertretend für seine Amtskollegen im Kreis Neuwied bestätigt Puderbachs Bürgermeister Volker Mendel als stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe des Gemeinde- und Städtebundes, dass in einer Bürgermeister-Dienstrunde bei diesem Thema sofort Einigkeit herrschte. „Wir begrüßen das Vorgehen außerordentlich“, unterstreicht er beim pfingstlichen Vor-Ort-Termin in Oberhonnefeld.

Erfreut zeigt sich auch der erste Feuerwehrmann im Kreis Neuwied, Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteur (BKI) Holger Kurz. „Vom Gefühl her haben die Unterstützungsanforderungen in den vergangenen Wochen und Monaten noch einmal zugenommen. Und da ist natürlich die Gefahr immer groß, dass wir gleich eine ganze Handvoll Leute in Quarantäne schicken müssen“, macht er deutlich. Zudem würden sich durch die Impfungen Perspektiven für weitere Lockerungen ergeben, vor allem was die Rückkehr zum lange ersehnten regulären Übungsbetrieb der Wehren betrifft.

Wie Kurz ausführt, ist ein Großteil der Feuerwehrleute allerdings auch bereits geimpft. Laut einer ersten Bedarfserhebung sind noch circa 350 Wehrleute ungeschützt. Ihre Impfungen werden nun so organisiert, dass auch beim Auftreten von kurzfristigen Nebenwirkungen die Einsatzbereitschaft der einzelnen Löschzüge gewährleistet bleibt.

Warum Moderna?

Der Impfstoff von Modena basiert wie der Impfstoff von Bintech/Pfizer auf der mRNA-Technologie. Studien bescheinigen ihm eine extrem hohe Wirksamkeit, auch gegen die bislang bekannten Mutanten. Der Moderna-Impfstoff war in Deutschland zunächst allerdings kaum verfügbar. Die wenigen ersten Kontingente wurden dann für Sonderaktionen – in Rheinland-Pfalz zum Beispiel für Impfungen von Krankenhauspersonal – verwendet, aber nicht an die Impfzentren verteilt. Dort kommt Moderna erst seit kurzem in nennenswerten Mengen an und ist aktuell der für Erstimpfungen am meisten eingesetzte Impfstoff. Die – immer noch größeren – Mengen an Biontech/Pfizer-Impfstoff müssen derzeit vor allem für Zweitimpfungen verwendet werden. AstraZeneca hat das IZ in Oberhonnefeld in jüngster Zeit kaum bekommen. Die geringen Kontingente des Herstellers Johnson&Johnson, dessen Impfstoff nur einmal verwendet werden muss, setzt der Kreis Neuwied zunächst vor allem in Sammelunterkünften von Asylbewerbern und Obdachlosen ein.

Pressemitteilung

Kreisverwaltung Neuwied

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