Gemeinsamer Kandidat von SPD, FDP, Grünen und UWG

Ludger Banken soll neuer Bürgermeister der Stadt Rheinbach werden

Ludger Banken soll neuer Bürgermeister der Stadt Rheinbach werden

Ludger Banken will neuer Bürgermeister der Stadt Rheinbach werden. Der parteilose Bürgermeister a.D. der Gemeinde Everswinkel im Münsterland wird dabei unterstützt von SPD, FDP, Grünen und UWG. Foto: JOST

Rheinbach. Ludger Banken (54) will neuer Bürgermeister der Stadt Rheinbach werden. Der parteilose Bürgermeister a.D. der münsterländischen Gemeinde Everswinkel geht als gemeinsamer Kandidat der vier Rheinbacher Ratsparteien SPD, UWG, Grüne und FDP ins Rennen bei der Kommunalwahl am 13. September. Der Diplom-Verwaltungswirt mit Kommunal-Diplom wohnt seit drei Jahren in Rheinbach und will hier sowohl persönlich wie auch beruflich einen Neustart wagen.

Nach seiner Scheidung kam der Vater zweier erwachsener Kinder aus erster Ehe „der Liebe wegen“ in die Glasmetropole, wo seine jetzige Lebensgefährtin mit ihren beiden Söhnen lebt. Von 1990 bis 2015 war er drei Wahlperioden lang direkt gewählter parteiloser Bürgermeister der knapp 10.000 Einwohner zählenden Gemeinde Everswinkel im Münsterland. Laut eigener Aussage entschied er sich 2015, nach 16 Jahren im Amt nicht noch ein viertes Mal zur Wahl anzutreten, „sondern freiwillig und selbstbestimmt zu gehen, solange es noch Spaß macht und der eine oder die andere es schade findet, dass ich schon gehe.“ Zuletzt war er bis Januar 2020 Interims-Geschäftsführer der Gemeindewerke Everswinkel GmbH, eines Versorgungsunternehmens in den Bereichen Wasser, Gas, Strom und Betreiber eines Bades.

Wahlversammlungen am 6. Juni

Am Samstag, 6. Juni, soll er in aufeinanderfolgenden Wahlversammlungen der vier ihn tragende Parteien in der Stadthalle Rheinbach als Bürgermeisterkandidat offiziell aufgestellt werden. Er sei „ein Bürgermeisterkandidat mit Kompetenz und breiter Unterstützung“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Martina Koch. „Wir wollten eine Persönlichkeit für die Aufgabe auswählen, die mehr Transparenz für die Bürgerschaft und gemeinsam mit allen Parteien die besten Lösungen für weitere arbeitet.“ Das habe in den vergangenen Jahren zu oft gefehlt. Politische Entscheidungen sollen künftig zeitnah vorgenommen werden und müssten für die Bürger mehr nachvollziehbar sein. Gerade in der jetzigen Situation sei es wichtig, einen Bürgermeister im Rathaus zu haben, der mit Sachkompetenz, Erfahrung, Führung- und Methodenkompetenz vorausschauend die Geschicke der Stadt lenke und die richtigen Impulse setze. Diese Persönlichkeit habe man mit Banken gefunden, freute sich Koch.

Seine Verwaltungsausbildung und die 16 Jahre als überparteiliche Bürgermeister seien optimale Voraussetzungen für die professionelle Leitung der Stadtverwaltung und die politische Leitung der Stadt, ergänzte UWG-Stadtverbandsvorsitzender Jörg Meyer. Für die UWG sei es besonders wichtig, dass der künftige Bürgermeister hohe fachliche Kompetenz besitze und parteipolitisch nicht gebunden sei. Banken habe als Bürgermeister von Everswinkel intensiv die Ausweisung sowohl von Wohn- als auch Gewerbegebieten bearbeitet und den Einzelhandel gefördert. „Für die Lösung der Rheinbacher Verkehrsprobleme bringt Banken besondere Erfahrung mit, denn mit der Schaffung von Bürgerradwegen hatte er eine Vorreiterrolle in Nordrhein-Westfalen übernommen.“ Die UWG Rheinbach sei froh, mit Ludger Banken einen fachlich kompetenten und menschlich überzeugenden Kandidaten für das Bürgermeisteramt gefunden zu haben.

Parteiunabhängigkeit

eröffnet Chancen

Auch Grünen-Fraktionsvorsitzender Heribert Schiebener hofft, Bankens Parteiunabhängigkeit eröffne Chancen, frei von parteipolitischen Befindlichkeiten und mit allen gemeinsam die besten Lösungen für die anstehenden Themen in den Fokus zu nehmen. Bis heute habe in Rheinbach die Dominanz der CDU die Entwicklung der Stadt maßgeblich bestimmt und dadurch viele, vor allem ökologisch sinnvolle Veränderungen blockiert. „Dass dies nicht unserer politischen Linie entsprach, liegt auf der Hand. Dass sich dies mit den anstehenden Kommunalwahlen ändern sollte, war für uns primäres Ziel in unseren programmatischen und handlungsorientierten Planungen“, so Schiebener. In der jetzigen Zeit brauche es jemanden, der Entscheidungen unabhängig von Parteitaktik fälle und mit guten Ideen Rheinbach in Zeiten des Klimawandels und der Corona-Krise zukunftsfähig und sozial gerecht gestalte, zukunftsorientierte Ansätze dabei stärker einbeziehe und schneller umsetze.

Gerade die derzeitige Situation verlange nach einem in Verwaltung und Politik erfahrener Kommunalpolitiker, der in den Krisenstäben derzeit und in den Interessenvertretungen danach die Belange der Rheinbacher versiert und mit Nachdruck vertreten könne, erklärte schließlich FDP-Fraktionsvorsitzender Karsten Logemann. Er dankte dem scheidenden Bürgermeister Stefan Raetz (CDU), der ein selbstbestimmtes und geordnetes Ende seiner Zeit als Bürgermeister gefunden habe und betonte, die CDU habe jahrzehntelang gut mit ihm zusammengearbeitet. „Insbesondere für sein großes zeitliches Engagement - das er jetzt auch in diesen Krisenzeiten wieder unter Beweis stellt - gebührt ihm unser Dank.“ Mit der Aufstellung eines externen Kandidaten folge man sogar einer Empfehlung von Raetz, der in einem Interview habe verlauten lassen, er finde es wichtig, einen Kandidaten von außen zu finden, und das könne eine völlig unabhängige Person sein. Diese unabhängige Person habe man in Banken gefunden, einem erfahrenen Bürgermeister, der mit Überzeugung und mit dem Herzen Rheinbacher sei.

Bringe das nötige Rüstzeug mit

„Mir ist bewusst, dass unser amtierender Bürgermeister Stefan Raetz, den ich sehr schätze, große Fußspuren hinterlässt“, äußerte sich Banken selbst zu den Beweggründen für seine Kandidatur. Raetz leiste mit seinem Team der Stadtverwaltung hervorragende Arbeit für Rheinbach. „Mit meiner Berufserfahrung in der Kommunalverwaltung und im Amt des Bürgermeisters, mit meiner Bereitschaft, Zeit und Kraft für Rheinbach zu investieren, und mit der Unterstützung durch meine Familie bringe ich aus meiner Sicht das nötige Rüstzeug für das Amt mit.“ Er habe Lust, verantwortlich zu gestalten und möchte dazu beitragen, den hohen Standard in Rheinbach zu halten und an der einen oder anderen Stelle weiterzuentwickeln, kündigte er an. „Und das gemeinsam mit den interessierten Bürgern, mit den politischen Gremien, mit den vielen ehrenamtlich tätigen in den Vereinen, Verbänden und Institutionen, mit den Gewerbetreibenden und natürlich den Kollegen der Stadtverwaltung.“JOST