
Am 08.09.2025
PolitikDie Rheinstraßen-Brücke zum Bendorfer Hafen und Industriegebiet ist marode und für Lkw gesperrt
Neue Bahnüberführung mit 4,5 Millionen Euro veranschlagt
Bendorf. „Lasst uns eine Brücke bauen, über die sich alle trauen“, komponierte der Kinderliedermacher Christian Hüser. Sein Credo ist auch für die Bendorfer Rheinstraße angesagt, denn auf die Brücke über die Bahnlinie können sich Fahrer mit einem Lkw von mehr als 3,5 Tonnen nicht mehr trauen. Für solche Gewichte wurde deshalb die Brücke, deren Tragestruktur erheblich geschädigt ist, gesperrt.
Und so beschloss der Bendorfer Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig einen kompletten Neubau der nicht mehr verkehrssicheren Bahnüberführung. Wie tief dafür die klamme Stadt Bendorf in die Tasche greifen muss, ist noch nicht klar. Der Neubau wird aber wohl 4,5 Millionen Euro kosten, für die in den fünf Jahren mit einem Zuschuss von etwa 75 Prozent der Kosten gerechnet wird.
Grundlage ist eine Untersuchung des Koblenzer Ingenieurbüros Fischer Teamplan bei der auch Materialproben an relevanten Bauteilen entnommen und im Labor untersucht wurden. Ergebnis: „Das Brückenbauwerk kann in seinem aktuellen Zustand nicht dauerhaft verkehrssicher erhalten werden. Zur Sicherung des Verkehrs über die Bahngleise sind daher weitergehende bauliche Maßnahmen zwingend erforderlich“, heißt es in dem Bericht.
Möglich wäre auch eine Sanierung der Bahnüberführung, doch das hatte im Juli der Bauausschuss bereits abgelehnt. „Bei den drei Varianten hat der Ausschuss sich für den Neubau entschieden, denn die Brücke soll ja auch in Jahrzehnten noch stabil sein“, sagte Stadtbürgermeister Christoph Mohr in der Ratssitzung zu dem vorliegenden Grundsatzbeschluss. Der Neubau der wichtigen Verbindung zu Rheinhafen und Gewerbegebiet werde wohl 70 Jahre ohne weitere Baumaßnahmen überdauern, heißt es in der Untersuchung. Bei der Sanierung für 3,2 Millionen Euro müsste in etwa 13 Jahre eine weitere erfolgen.
Jetzt muss die Stadtverwaltung mit der Bahn verhandeln über Kosten, Aussehen und Bauzeit der Brücke, denn es könnte auch der Schienenverkehr beeinflusst werden.
Stadtrat fasste Grundsatzbeschluss: wegen Sommerhitze werden vier Trinkwasserbrunnen installiert
Weiteres Thema waren die von der Stadtverwaltung geplanten Trinkwasserbrunnen auf Kirchplatz, Yzeurer Platz und im Stadtpark. Nach Diskussionen der Ratsmitglieder kommt ein vierter Trinkwasserbrunnen nach Mülhofen.
Das Förderwerk St. Georg e.V. möchte ein sogenanntes Mitweltforum im Pfadfinderlager Brexbachtal bauen, sowie das Pfadfinderlager planungsrechtlich sichern. Da die Stadt Bendorf die Räume des neuen Mitweltforums auch nutzen will, beteiligt sie sich an den Kosten des Bebauungsplanverfahrens. Aber nur mit 50 Prozent und maximal 40.000 Euro beschloss der Stadtrat einstimmig. Bei den Mitteilungen der Verwaltung ging es auch um die Jahresrechnung für 2024, die mit einem Überschuss von rund 2,18 Millionen Euro abschließt. Dies bedeutet gegenüber dem Haushaltsplan eine Verbesserung von über 3,3 Millionen Euro.
Möglich wurde dies durch einen Zuschuss von über 9,5 Millionen Euro durch das Land Rheinland-Pfalz im Programm Partnerschaft zur Entschuldung der Kommunen. So betrugen die Schulden der Stadt Bendorf aus Krediten zur Liquiditätssicherung zum 31. Dezember 2024 lediglich 7 Millionen Euro gegenüber 22 Millionen Euro im Jahr zuvor. HEP

Gesperrt für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ist die Bahnüberführung der Bendorfer Rheinstraße.