BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus

Ramadan-Beleuchtung: Zeichen des Respekts oder zu viel des Guten?

Ramadan-Beleuchtung: Zeichen des Respekts oder zu viel des Guten?

Erstmals erleuchtet in den Innenstädten von Frankfurt und Köln in diesem Jahr eine spezielle Dekoration anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan – ein Vorbild auch für Städte in unserer Region? Foto: wajdram/stock.adobe.com

Region. Unter der Rubrik „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus“ betrachten wir regelmäßig das Für und Wider von Themen, die uns alle bewegen. Dieses Mal geht es um öffentliche Beleuchtung zu Ramadan.

Erstmals erleuchtet in den Innenstädten von Frankfurt und Köln in diesem Jahr eine spezielle Dekoration anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan. In den Städten der BLICK aktuell-Region gibt es Derartiges nicht. Sollten diese sich vielleicht ein Beispiel an Frankfurt und Köln nehmen?

Pro: Wichtige Botschaft

Die Beleuchtung zu Ramadan ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung der kulturellen und religiösen Vielfalt in unserem Land. Sie sendet eine klare Botschaft der Inklusion und des Respekts – in Zeiten rechtsextremistischer, fremdenfeindlicher Umtriebe ein enorm wichtiges Signal an alle muslimischen Mitbürger. Die nun entstandene Aufmerksamkeit zu diesem Thema sollte als Anlass für Nichtmuslime dienen, mehr über den Ramadan und die muslimische Kultur im Allgemeinen zu erfahren, und kann so hoffentlich das Verständnis zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften fördern.

Und für die Städte, die sich für eine Ramadan-Beleuchtung entscheiden, gibt es noch einen ganz praktischen Vorteil: Ähnlich wie schmuckvolle Weihnachtsdekoration und -märkte kann die Ramadan-Beleuchtung ein Anziehungspunkt für Touristen und Besucher sein und so wieder mehr Menschen in die Innenstädte locken.

Contra: Weitere Polarisierung

Man kann ja durchaus über eine solche Beleuchtung anlässlich des Ramadans nachdenken, aber dann muss man auch zu anderen religiösen Anlässen wie Chanukka ähnlich verfahren. Statt den interkulturellen Zusammenhalt zu fördern, könnte die Beleuchtung sonst zu einer weiteren Polarisierung innerhalb der Bevölkerung führen, insbesondere wenn sie als Bevorzugung einer bestimmten Minderheit wahrgenommen wird.

Darüber hinaus ist zu hinterfragen, ob in einem säkularisierten Staat öffentliche Finanzmittel in die Hand genommen werden sollten, um ein religiöses Fest zu zelebrieren. Das Geld, das für die Installation und Wartung der Beleuchtung aufgewandt würde, könnte in den heutigen Zeiten sicherlich auch gut in andere städtische Projekte investiert werden.

Euer BLICKwinkel ist gefragt!

Und nun sind unsere BLICK aktuell-Leser gefragt: Wie ist Euer BLICKwinkel auf die Ramadan-Beleuchtung? Trägt diese zur interkulturellen Verständigung bei oder bewirkt sie genau das Gegenteil?

Lasst uns Eure Meinung wissen – auf unseren Social Media-Kanälen, unserem Webportal www.blick-aktuell.de oder mit einem Leserbrief unter Nennung Eures vollen Namens und Wohnorts per E-Mail an blickwinkel@kruppverlag.de. BA