Die SPD Fraktion zur angekündigten Schließung des Schieferbergwerks:

„Resolution soll zur Versachlichung beitragen“

31.08.2018 - 13:43

Mayen. Die angekündigte Schließung des Schieferbergwerks der ortsansässigen Firma Rathscheck bewegt zu Recht die Gemüter und beherrscht die Diskussionen in Mayen. Da können manche nicht widerstehen und glauben, auf diesen vermeintlich populistischen Zug aufspringen zu müssen.

Daher haben wir folgende Resolution für die nächste Sitzung des Stadtrates eingebracht.

Wir wollen mit dieser Resolution zur Versachlichung eines Prozesses im Interesse der Mitarbeiter, der Arbeitsplätze und im Interesse der Stadt beitragen.

Effekthascherei, Schuldzuweisungen und Polarisierung sichern die bedrohten 51 Arbeitsplätze nicht, gefährden eher noch die weiteren 70-76 Arbeitsplätze und zerstören einen fairen und konstruktiven Umgang mit einem traditionellen Mayener Unternehmen.

Wir setzen auf Dialogbereitschaft, auf das Gespräch und auf ein von Überzeugungen geprägtes und auf Überzeugungskraft basierendes Miteinander, auf ein gemeinsames Ringen, um zu erreichen, dass die Entscheidung, das Bergwerk zu schließen, noch einmal überdacht und in anderen Zusammenhängen neu bewertet wird.

Antrag der SPD zur Stadtratssitzung: „Der Stadtrat beschließt folgende Resolution:

Der Stadtrat der Stadt Mayen solidarisiert sich ausdrücklich mit der vor Ort ansässigen Fa. Rathscheck und hier insbesondere mit den von einer Kündigung bedrohten Bergarbeitern.

Mit Betroffenheit wurde zur Kenntnis genommen, dass die Moselschieferproduktion, das heißt, das über die Grenzen hinaus bekannte „Aushängeschild“ des Unternehmens, eingestellt werden soll.

Aufgrund der engen Bindung mit der Stadt Mayen und der Region, sowie in Ansehung der Unternehmensstruktur wird nicht davon ausgegangen, dass die Entscheidung zur Einstellung des Moselschieferabbau von der hiesigen Geschäftsführung getroffen wurde. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass die entsprechende Entscheidung in der Konzernzentrale in Neuss getroffen wurde.

Vor diesem Hintergrund beauftragen wir die Verwaltung in Person des Oberbürgermeisters, Kontakt mit den verantwortlichen Entscheidungsträgern in der Konzernzentrale, sowie mit Vertretern der Eigentümerfamilie Werhahn aufzunehmen mit dem Ziel, die getroffene Entscheidung noch einmal zu überdenken und die Zusammenhänge neu zu bewerten.

Hierbei soll insbesondere auf folgende Aspekte hingewiesen werden:

Der Moselschiefer ist ein hochwertiges Nischenprodukt und war zurückliegend die Grundlage für den guten Namen und die Entwicklung des gesamten Unternehmens. Was die Frage der weiteren Abbaumöglichkeiten vor Ort betrifft, so besteht offensichtlich ein erheblicher Dissens zwischen der Geschäftsführung einerseits und den Arbeitnehmern, sowie weiteren Fachleuten andererseits. Sicher scheint wohl, dass die Abbaumöglichkeiten auf der 11. Sohle bisher nicht abschließend genutzt bzw. überprüft wurden.

Durch die Schließung der Moselschiefer Bergwerke wird die Verbundenheit einer ganzen Region und darüber hinaus mit der Fa. Rathscheck in Frage gestellt.

Die Stadt Mayen ist mit dem Unternehmen eng verbunden, was durch das bestehende Schieferbergwerksmuseum ebenso unterstrichen wird, wie durch eine bestehende Dachgestaltungssatzung für die Innenstadt.

Die in Mayen ansässige Dachdeckerfachschule, in der Dachdecker aus ganz Deutschland ausgebildet werden, wird ebenfalls die bisher enge Verbindung in Frage stellen; die angehenden Dachdeckermeister werden sich mangels Alleinstellungsmerkmal nicht der Fa. Rathscheck verbunden fühlen.

Die umliegenden Ortschaften, insbesondere jedoch teilweise weltbekannte Burgen und Schlösser der Umgebung verkörpern die Bedeutung des Moselschiefers und damit auch der Fa. Rathscheck in einem Maße, welches nur schwer zu erfassen ist.

Durch den Wegfall bzw. die Aufgabe des Produkts Moselschiefer ist ein Imageschaden des Unternehmens insgesamt zu befürchten, der nicht absehbare Folgeschäden –auch für den weiteren Schiefervertrieb – begründen könnte.“

Presseerklärung

der SPD-Fraktion

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