Dr. Jan Bollinger (AfD) fordert Corona-Strategiewechsel

Risikogruppen wirksam schützen, Lockdown-Kahlschlag beenden

18.01.2021 - 11:31

Kreis Neuwied. Seit März vergangenen Jahres versucht die Regierung unter Beratung von Medizinexperten die Corona-Pandemie mit immer härteren Maßnahmen zu bekämpfen. Außer Acht gelassen wurde hierbei die Gruppe der besonders stark gefährdeten Menschen in Alten- und Pflegeheimen, in denen trotz Lockdown die höchsten Infektionszahlen und Todesfälle zu beklagen sind.

Der Neuwieder Landtagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz Dr. Jan Bollinger äußert sich zur Impfstrategie und zu den aktuellen Corona-Maßnahmen wie folgt: „Risiko-Gruppen müssen ins Zentrum der Pandemiebekämpfung gerückt werden. Insbesondere in den Alten- und Pflegeheimen gibt es viel zu wenige Testungen, verletzliche Personen werden nicht ausreichend geschützt. Die erschreckenden Todeszahlen bei den über 70-jährigen sprechen hier eine eindeutige Sprache. Wir fordern daher flächendeckende, lückenlose und tägliche Tests für alle, die ein solches Heim betreten. Geschieht dies nicht, besteht die permanente Gefahr, dass das Virus von Personen außerhalb eingeschleppt wird. Leider ist auch die neue Landesverordnung nicht dazu geeignet, den notwendigen Schutz sicherzustellen. Selbst die Impfung wird das Problem kurzfristig nicht lösen können, weil zu wenig Impfstoff vorhanden ist und nach aktuellem Stand eine Weitergabe der Infektion trotz Impfung nicht sicher ausgeschlossen werden kann.“

„Um für zu Hause lebende Senioren eine größtmögliche Sicherheit zu gewähren, fordern wir zudem Taxi-Gutscheine für notwendige Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen. Darüber hinaus sollte der Einzelhandel eigene Geschäftszeiten für ältere und vorerkrankte Menschen einrichten, so wie das in manchen Kommunen bereits jetzt praktiziert wird.“

Dr. Bollinger weiter: „Ich mache die Ministerpräsidentin persönlich dafür verantwortlich, dass in unseren Alten- und Pflegeheimen hunderte von Menschen gestorben sind. Die von ihr geführte Landesregierung hat unsere Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen und insbesondere einer lückenlosen Testung nicht umgesetzt. Stattdessen hat man sich mit der ausschließlichen Fokussierung auf die willkürlich festgelegten Inzidenzwerte in eine Sackgasse manövriert, aus der man jetzt nicht mehr herausfindet.“

„Um den Herausforderungen wirklich gerecht zu werden, muss das komplexe Problem Corona ganzheitlich in den Blick genommen werden. Hierzu gehören auch die katastrophalen sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des nun schon fast dreimonatigen Lockdowns: Vereinsamung vor allem bei Kindern und Senioren, überlastete Familien, massive Bildungsverluste für die Schüler. Betriebe aus der Gastronomie, dem Einzelhandel und vielen weiteren Bereiche stehen am Rande des finanziellen Abgrunds. DEHOGA-Präsident Gereon Haumann warnt vor einem ‚Tsunami an Insolvenzen‘ in seiner Branche, auch weil die Novemberhilfen immer noch nicht vollständig ausgezahlt sind. Von einem erfolgreichen Corona-Management kann also in keiner Weise die Rede sein. Für den Misserfolg müssen nun die Bürger geradestehen.“

Dr. Bollinger abschließend: „Nur wenn es gelingt, die besonders gefährdeten Gruppen endlich effektiv zu schützen, können wir Leben retten und gleichzeitig den mit hohen Kollateralschäden verbundenen Lockdown aufheben, ohne damit unser Gesundheitssystem zu überlasten. Das ist die einzige rationale und zielführende Strategie, die zusammen mit einer hoffentlich erfolgreichen Impfung den Weg aus der Corona-Krise weist. Eine Verlängerung des Lockdowns bis Ostern muss mit allen Mitteln vermieden werden.“

Pressemitteilung

Dr. Jan Bollinger (AfD), MdL

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20.01.2021 11:52 Uhr
S. Schmidt

Längst geht es nicht mehr um die besten Lösungen. Es geht nur noch darum, Recht zu behalten, diese Regierung hat es geschafft das Volk zu spalten! Ein große Menge von durchweg hochrangigen Medizinern, Pflegern, Juristen und Sozialwissenschaftlern stellt den Kurs der derzeitigen Pandemie-Politik radikal in Frage und fordert einen kompletten Strategiewechsel: weg von der Fixierung auf allgemeine Infektionsraten und Inzidenzzahlen, hin zu einem zielgenauen Schutz der Hochrisikogruppen (also so wie die AfD es fordert)! Es könne nicht darum gehen, das Virus zu besiegen, denn das sei gar nicht möglich. Stattdessen müssten wir lernen, mit dem Virus zu leben.



19.01.2021 23:50 Uhr
Antje Schulz

Man muß beim Leserkommentar von G. Seidel anmerken, daß Gerlinde Seidel bezahlte Mitarbeiterin von Jan Bollinger ist.
Und zu Herrn Salka folgendes: Dieser ist nicht zum ersten Mal durch Fehlleistungen aufgefallen. Unter anderem ist Salka durch seine extrem rechten Umtriebe bekannt. Unter anderem der SWR hat schon desöfteren darüber berichtet.



19.01.2021 13:11 Uhr
Gabriele Friedrich

Weiß denn Herr Dr.Bollinger nicht das die Taxischeine von der Krankenkasse bezahlt werden? Ich bekomme nicht mal einen Taxischein zum Krankenhaus in Mayen und das bei 80 GdB. Und man kann sich die Scheine sowieso wieder nur "per Taxi" beim Arzt abholen ( (falls der das genehmigt) An den Aufwand, den die Ärzte haben, denkt keiner ? War klar !
Setzt euch für einen Seniorenbus ein. Ehrenamtliche Fahrer gegen Aufwandsentschädigung. Hat die AfD keine anderen Ideen? Inn Mayen jedenfalls fahren die Taxifahrer schon nur noch alte Leute hin und her und müssen noch Rollatoren einladen.



19.01.2021 12:41 Uhr
G. Seidel

Herr Kocher, wo liegt Ihr Problem? Ihnen als Leser dürfte es doch nicht entgangen sein, dass Politik und Medizinexperten wiederholt darauf hinweisen, dass der Schutz von Risikogruppen bisher vernachlässigt wurde und gezielte Schutzmaßnahmen endlich ergriffen werden sollten. Da liegt Dr. Bollinger mit seinen Aussagen vollkommen richtig und der Vorwurf der Unglaubwürdigkeit trifft in diesem Fall wohl eher auf Ihre kruden Unterstellungen zu. Auch dass der anhaltende Lockdown zum Schaden von Gesellschaft und Wirtschaft insbesondere für die Risikogruppen nichts bringt zeigen die hohen Infektions- und Todesraten in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen. Und dass Herr Salka in Zeiten des Lockdown nicht in jedes Krankenzimmer tappen kann, war Herrn Salka bekannt. Die kleinen Präsente wurden an der Pforte abgegeben und niemand hatte die Absicht andere zu gefährden. Allein die nette Geste zählt!



18.01.2021 15:18 Uhr
Karsten Kocher

Das ist völlig unglaubwürdig, was Herr Bollinger da von sich gibt. Bollinger schreibt davon, dass Risikogruppen besonders geschützt werden müssen. Aber wie erklärt Herr Bollinger dann, dass führende AfD-Politiker aus Rheinland-Pfalz sich nicht an den Schutz der besonders gefährdeten Gruppen halten? Ein Beispiel hierfür ist Justin Cedric Salka, der stellvertretende Kreisvorsitzende der AfD Westerwald und stellvertretende Schriftführer der AfD Rheinland-Pfalz und somit wie Bollinger Mitglied des geschäftsführenden Landesvorstands der AfD-Rheinland-Pfalz. Wie der Verein Demos e.V. auf seiner Facebook-Seite berichtet, hat Salka am 24.12. des vergangenen Jahres völlig unverantwortlich das Krankenhaus in Hachenburg besucht, um dort im Krankenhaus Schokoladenherzen zu verteilen. Und das in der absoluten Hochzeit von Corona, wo doch die Verbreitungszonen des Corona-Virus gerade massiv eingeschränkt werden sollen. Zum Glück für Personal und Patienten wurde Salka an der Pforte abgewiesen.



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