Freie Wähler sehen sich in ihrer Kritik bestätigt

„Toilette am Bahnhofsvorplatz ist ein Griff ins Klo“

Christian Altmaier fordert kritische Zwischenbilanz

18.01.2021 - 13:37

Koblenz. Die Diskussion im Stadtrat ging hoch her, als in aller Hektik nach einer Lösung für die Probleme rund um den Bahnhofsplatz gesucht wurde. Das Seelenheil sahen viele Stadtratsfraktionen in einer Toilette auf dem Bahnhofsplatz, indes kritisierten Freie Wähler (FW) diese Lösung scharf und sehen nun ihre Befürchtungen in der Realität bestätigt.

Bei einem Besuch des FW-Landtagskandidaten Christian Altmaier bei den Taxi-Unternehmern am Hauptbahnhof kam das Gespräch auch auf die Probleme am Bahnhofsplatz. Durch Sauf-Gelage am Busbahnhof, Exkremente in den Tiefgarageneingängen und dunkleren Ecken, wurde im Stadtrat nach Lösungen gesucht. Leidenschaftlich diskutierten die Ratsmitglieder und eine Mehrheit versuchte es mit Sozialarbeitern und einem Toilettencontainer direkt neben dem Taxi-Stand.

„Leider sind die von uns in den Ausschüssen und Gremien geäußerten Befürchtungen nun Wirklichkeit geworden“, zeigt sich Ratsmitglied Christian Altmaier erschüttert. Der ordnungspolitische Sprecher der Fraktion Freie Wähler wurde von den Taxi-Unternehmern auf die Missstände im WC-Container hingewiesen. „Tatsächlich sind beide Klos in einem unerträglichen Zustand, im Pissoir staut sich das Wasser, Ecken sind verkotet,“ berichtet Altmaier, „hier muss entweder häufiger gereinigt werden oder der Feldversuch ist abzubrechen!“ *

Denn der Stadtrat verständigte sich darauf, dass es sich um einen Versuch handelt und keine Dauerlösung. Auch für die Taxi-Unternehmer ist nach Ansicht der Freie Wähler-Fraktion der Standort ein Desaster: „Im Sommer riecht es unerträglich, für Reisende ist der Container keine Lösung“, erklärt der FW-Landtagskandidat weiter.

Im Stadtrat hatten Altmaier und Freie Wähler-Fraktionsvorsitzender Stephan Wefelscheid gefordert, dass die im Hauptbahnhof befindliche Toilette für die Trinker und Obdachlosen zugänglich gemacht werden sollte. Doch Baudezernent Bert Flöck (CDU) behauptete, die Öffnung dieser WC-Anlagen sei sehr begrenzt. Was seinerzeit nicht zutreffend gewesen ist. „Jede Form von Vorschlägen wurde brüsk abgelehnt. Die Taxi-Unternehmer berichteten mir ferner, dass auch ihre Kritik am Projekt abgetan worden sei.“ Altmaier findet, so könne die Stadt mit Steuerzahlern nicht umgehen.

Jetzt hat FW-Landtagskandidat Christian Altmaier den Oberbürgermeister angeschrieben und um Abhilfe gebeten. Er fordert eine häufigere Reinigung und Kontrollen durch das Ordnungsamt. „Die müssen nachschauen und dann sofort den Reinigungstrupp aktivieren. Denn derzeit sind die Toiletten ein echter Griff ins Klo und keine Visitenkarte für die Stadt, die hier ihre Besucher empfängt.“ Zwar habe es einen Bericht im Haupt- und Finanzausschuss über die Maßnahmen der Sozialarbeiter gegeben. Doch offenkundig seien dort nicht alle Punkte dargestellt worden, wie sie tatsächlich sind. „Es sei Zeit für eine kritische Zwischenbilanz, die nichts beschönigt, sondern Klartext enthält.“

Pressemitteilung der

Freien Wähler Koblenz

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
22.01.2021 12:08 Uhr
juergen mueller

Jahrelang ausdiskutiert, wie das so in Koblenz üblich ist. Dann Toilettencontainer hingestellt - fertig. Alles andere regelt sich dann von selbst. Denkste.
Ratlos - Tatenlos.
Nicht zu Ende gedacht. Was woanders funktioniert - in Koblenz noch lange nicht. Nie daran gedacht, dass hunderte Zweibeiner die Örtlichkeit frequentieren? Offensichtlich nicht.
Diese Sauerei gehört "tagtäglich" gereinigt und nicht erst, wenn es zum Himmel stinkt.





Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Das THW Ahrweiler übt zusammen mit Grafschafter Feuerwehr

Szenario: Der Asbacher Hof brennt

Ahrweiler. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Grafschaft nahm das Technische Hilfswerk (THW) aus Ahrweiler an einer Brandschutzübung der Feuerwehren der Gemeinde Grafschaft teil. „Auf dem Asbacher Hof brennt es und es werden acht Verletzte vermutet“, war die erste Meldung zu der Brandschutzübung am Rande von Lantershofen. Annähernd 20 Einsatzkräfte des THW aus Ahrweiler unterstützten im... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Michael Kock:
Man vergisst schnell, dass die Wacholderheiden in der Osteifel vor allem menschengemacht sind. Durch das Plaggen und Schiffeln wurde der karge Boden erst nutzbar gemacht. Vor der Besiedlung war die Wachholderheide ein dichtes Waldgebiet. Heute sind die seltenen Tierarbeiten der Wachholderheide von der...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Amir Samed:
Auch und gerade bei Politikern gilt: Immer bei der Wahrheit bleibe. So gibt es keine, wie auch immer geartete, "Klimakrise"! Es gibt einen Klimawandel an den sich der Menscch, wie schon zu allen Zeiten, anpassen muss! Die sogenannte „Klimakrise“ ist ein Konglomerat aus Vermutungen, Hochrechnungen und...
K. Schmidt:
Wie neutral ist denn ein Wahlleiter, der in der Rede erst noch extra darauf hinweisen muss, dass er da gerade privat und neutral redet? Das ist letztlich ein Paradebeispiel dieses politischen Denkens, dieser politischen Spitzfindigkeit in geschwungenen Reden, was in der Bevölkerung den Eindruck hervor...
Amir Samed:
Das Gute an einer Demokratie sind nicht diejenigen, die Demokratie im Namen führen oder diejenigen, die am lautesten schreien, sondern diejenigen, die Demokratie leben!...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service