Bauausschuss der Stadt Sinzig traf sich zu seiner Premierensitzung

Viel Arbeit von der Kita Storchennest bis hin zum Quellensteg

Fast dreistündige Arbeitssitzung widmete sich einer breiten Themenvielfalt

Viel Arbeit von der Kita
Storchennest bis hin zum Quellensteg

Schock für die Kommunalpolitik: Die Kindertagesstätte Storchennest hat einen Sanierungsbedarf von 1,1 Millionen Euro.Foto: BL

24.09.2019 - 19:30

Sinzig. Der Bauausschuss der Stadt Sinzig traf sich am vergangenen Dienstag zu seiner ersten Sitzung der laufenden Legislaturperiode. Und im Sitzungssaal des Rathauses wurde diese Premiere zu einer fast dreistündigen Arbeitssitzung mit einer breiten Themenvielfalt. Von der Sanierung der Kita Storchennest über die Vorstellung der Pläne zur Umgestaltung des Johanniterhauses in der Renngasse bis hin zu den neuen Planungen für den Quellensteg in Bad Bodendorf reichte der Arbeitsumfang.


Hoher Sanierungsbedarf nach nur 30 Jahren


Und die Sitzung begann für die Kommunalpolitik mit einem recht soliden Schock. Denn die Kindertagesstätte Storchennest, genauer gesagt deren 1987 eingeweihter älterer Bauteil mit seinen vielfältigen Dachflächen, hat einen riesigen Sanierungsbedarf. Rund 1,1 Millionen werden für die energetische und die neue Grundsanierung des Gebäudes im Haushalt 2020 wohl eingestellt werden müssen.

Mehrfach wurde im Ausschuss sehr kritisch die Frage erhoben, wie die Kindertagesstätte in den vergangenen 30 Jahren so herunterkommen konnte. „Diese Frage zu klären bringt uns nicht weiter, wir müssen jetzt in Richtung Sanierung schauen“, zeigte sich Bürgermeister Andreas Geron über die Bauschäden vor allen Dingen im Dachbereich selbst entsetzt, wollte die Diskussionen in diese Richtung aber nicht ausufern lassen.


367.000 Euro für Dachsanierung


Zumindest mit dem ersten Bauabschnitt der Sanierung der kleingliedrigen Dächer will man in Sinzig in das kommunale Investitionsprogramm 3.0 des Landes unterschlüpfen.

Die Dachsanierung soll rund 367.000 Euro kosten, und die Stadt Sinzig hofft auf eine Förderung von 90 Prozent.

Damit ist es für den Gesamtsanierungsbedarf aber nicht getan, wie Katharina Schmitz, Architektin des beauftragten Planungsbüros, erläuterte. Das Storchennest braucht eine Generalsanierung der Sanitäranlagen, neue Fenster, neue Böden und auch eine neue Heizung. Das alles addiert sich denn zur Gesamtsumme von 1,1 Millionen Euro auf.


Arbeiten erfolgen vermutlich bei laufendem Betrieb


Eine gute Nachricht hatte Schmitz für die Kommunalpolitik. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Kindertagesstätte können durch ein gezieltes Zeit- und Raummanagement wohl bei laufendem Betrieb durchgeführt werden.

Weiteres Thema war die Bauleitplanung für das neue Feuerwehrgerätehaus. Der Ausschuss sollte eigentlich die Ergebnisse der Auslegung der Pläne abwägen und dem Satzungsbeschluss für den Stadtrat vorbereiten. Doch in der Sitzung kam es erneut zu heftigen Grundsatzdiskussionen über den Standort.

Damit sich die Fraktionen hier inhaltlich besser positionieren können, beantragte Rainer Friedsam (FWG) eine Vertagung dieses Tagesordnungspunktes. Mit dem konnte sich letztlich auch Bürgermeister Andreas Geron anfreunden. Mit knapper Mehrheit wurde in einer Kampfabstimmung diese Vertagung dann beschlossen. Die Kommunalpolitik wird mit dieser Vertagung wohl einen Monat weitere Zeit verlieren. Aber für Bürgermeister Andreas Geron ist klar, dass für das über vier Millionen Euro teure Projekt eine grundsätzliche Einigkeit in allen Fraktionen gebraucht wird.


Historische Villa soll Neubau weichen


Nur vorgestellt und keineswegs beraten wurden im Ausschuss die neuen Planungen für die Umgestaltung des Johanniterhauses in Sinzig. Die traditionsreiche Einrichtung der Altenpflege in der Renngasse wird wohl ihre historische Villa verlieren. An deren Stelle soll ein Neubautrakt treten. Damit soll vor allen Dingen die Tagespflege mehr in den öffentlichen Fokus gerückt werden. Generell werden die Umbauarbeiten im Franziskushaus mehr Einzelzimmer und weniger Doppelzimmer bringen. Der Ausschuss nahm die Planungen zunächst einmal zur Kenntnis.

Weiter ging es mit der Umgestaltung des Dorfplatzes in Franken. Die Pläne für die rund 160.000 Euro teure Maßnahme liegen nun im Detail vor. Wichtig ist: die Frankener Dorfgemeinschaft wird das Unternehmen mit viel Eigenleistung angehen. Notwendig ist dazu noch ein Grundsatzbeschluss im Stadtrat.


Quellensteg bleibt wohl erhalten


Unter die Rubrik erfreuliche Nachrichten fielen die neuen Planungen für den Quellensteg in Bad Bodendorf. Denn die 1981 errichtete Holzkonstruktion, die seit Jahren wegen schwerer Schäden gesperrt ist, scheint wieder eine Zukunft zu haben. Der Neubau nutzt zwar die alten Widerlager im Flussbett, kommt aber als Fachwerkkonstruktion in Stahl daher. Peter Terporten vom beauftragten Planungsbüro aus der Kreisstadt lieferte in der Sitzung die technischen Details.

Schnell wird es beim Quellensteg aber nicht zugehen. Denn die Stadt muss auf jeden Fall abwarten, wie das Land in Sachen Zuschuss für die Brückenkonstruktion im Zuge des Rheinburgenweges entscheidet. „Ein vorzeitiger Baubeginn ohne die Entscheidung in Sachen Zuschuss lässt sich nicht realisieren,“ sprach Bürgermeister Andreas Geron Klartext. Zur Zeit saniert der Landesbetrieb Mobilität die Hochbrücke der B9 am Sinziger Bahnhof. Um die Lärmbelästigungen zu verringern, soll die Straßendecke mit lärmarmem Gussasphalt ausgeführt werden. Die Mehrkosten von rund 66.000 Euro wird die Stadt Sinzig tragen. BL

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