Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Kreisverband Mayen-Koblenz
Vorstand im Gespräch mit Marc Ruland (MdL)
Zweistündiges Gespräch über aktuelle Themen
Mendig. Der Vorstand des DGB Kreisverbandes Mayen-Koblenz traf sich in Mendig mit dem Landtagsabgeordneten und SPD-Kreisvorsitzenden Marc Ruland zu einem zweistündigen Austausch.
Auf den Tisch kamen viele aktuelle Themen aus dem Landkreis, zum Beispiel die Frage nach den verkaufsoffenen Sonntagen und der Bedarf wie die personelle Ausstattung der Kitas und Ganztagsschulen. Gleichzeitig ging es aber auch um den Vertrauensverlust der SPD durch die Agenda 2010, die in den Augen der Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen eine Kränkung ihrer Würde bedeutet und längst nicht verschmerzt ist, zumal die Folgen von Hartz IV immer deutlicher werden. So hat der DGB beispielsweise gerade veröffentlicht, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen steigenden Zahlen von behinderten Jugendlichen und dem Hartz IV Bezug ihrer Familien.
Ruland stimmte den Gewerkschaftern zu, dass es Fehler gegeben habe, er jedoch den Blick nach vorne richten möchte. So werde die SPD einen breiten Erneuerungsprozess starten, bei dem es auch um Fragen der sozialen Sicherung gehen werde. Zudem liege der SPD und ihm viel an der Beteiligung von Bürgern und Bürgerinnen. Als Beispiel wies er auf den zweiten Rhein-Eifel-Dialog der SPD Mayen-Koblenz hin, der nach den Sommerferien stattfinden wird. Dazu lud er die Mitglieder des Vorstandes vom Kreisverband des DGB ein. Ein anderes Beispiel dafür ist für ihn der von der SPD beantragte und nun geplante Jugendkongress in Andernach. Auf die kritische Nachfrage, wie Jugendliche aus allen sozialen Schichten erreicht werden können, betonte der Landtagsabgeordnete, der auch im Kreistag ein Mandat hat, dass es hier nachhaltiger Antworten bedürfe, an der die Landesregierung und der Landesjugendring arbeiteten.
Einigkeit herrschte unter den Anwesenden darüber, dass es in Deutschland ein Verteilungsproblem des Reichtums gibt und dass es weitere Einnahmen für den Staat durch zum Beispiel die Einführung der Finanztransaktionssteuer, aber auch eine Besteuerung von Firmen wie Amazon geben muss.
Ruland freut sich auf einen regen Dialog zwischen Arbeitnehmenden und der Politik und rief die Anwesenden dazu auf, sich jederzeit an ihn zu wenden, wenn es aktuelle Themen gibt, die auch für ihn in seiner Funktion wichtig sein könnten. Karin Fahrenholz-Krämer bedankte sich im Namen der Vorstandskollegen bei ihrem Gesprächspartner und wies ihrerseits daraufhin, dass Ruland, der selbst IG-Metall-Mitglied ist, jederzeit willkommen sei. Das Gespräch diente dem beiderseitigen Kennenlernen und wird auf Wunsch aller Beteiligten weitergeführt.